Besetzung und Programm:
Luzerner Sinfonieorchester und junge Musikstudierende der Hochschule Luzern als Solisten
Luzerner Sinfonieorchester
Mei-Ann Chen, Leitung
Arthur Honegger (1892 – 1955)
Konzert für Violoncello und Orchester
Elodie Théry, Violoncello
Klasse Christian Poltéra
Ottorino Respighi (1879 – 1936)
Adagio von variazioni für Violoncello und Orchester
Jana Telgenbüscher, Violoncello
Klasse Christian Poltéra
Sergei Prokofiev (1891 – 1953)
Klavierkonzert Nr. 1 op. 10 Des-Dur
Marina Vasilyeva, Klavier
Klasse Konstantin Lifschitz
Rezension:
1. Honegger, Konzert für Violoncello und Orchester, Elodie Théry, Violoncello
Wie unterhaltsam auch Musik des 20.Jahrhunderts sein kann, demonstriert das 1929 komponierte knappe Konzert von Arthur Honegger mit seinem anmutigen Andante, dem düster-rhapsodischen Lento und dem energischen Schluss-Allegro. Solistische Bläser treten dialogisierend dem Cello gegenüber wie die verschiedenen Personen einer Handlung, von der Honeggers Musik in bildhafter Weise erzählt die junge Französin weiter in tänzelnden Dialogen mit den Klarinetten und Bässen die schlussendlich in den poetischen Abschluss führen, belohnt mit einem langanhaltenden Applaus
2. O. Respighi, Adagio von variazioni für Violoncello und Orchester, Jana Telgenbüscher, Violoncello
Ein besonderer Genuss war Ottorino Respighis eher selten zu hörende Komposition. Das Werk entpuppt sich als lyrisch angelegtes Adagio mit expressivem Thema und einem bewegteren Mittelteil mit Variationen. Die Solistin verstand es ausgezeichnet die Partitur in Gefühle umzuwandeln und intonierte das Werk sehr gefühlvoll bewegend. Telgenbüscher trifft den schwärmerischen Ausdruck ebenso die auch mal klagende Struktur der Komposition. Besonders das liebevolle Zusammenspiel mit der schwelgerischen Oboe bringt die volle Italianita des Bel Paese perfekt rüber
3.Prokofiev Klavierkonzert Nr. 1 op. 10 Des-Dur, Marina Vasilyeva, Klavier
Als Abschluss des Konzertes gab’s dann doch noch ein typisches Referenzstück. Prokofiev wird gerne gespielt, um seine technischen Fähigkeiten zu demonstrieren, was die Russin denn manchmal übertrieb und dem Werk etwas zu wenig Seele einhauchte. Atemlos durch die Partitur sozusagen. Natürlich technisch perfekt , mal zu knallig mit unnötiger Effekthascherei, aber immer quirlig sprudeln und in guter Korrespondenz mit dem ausgezeichneten Orchester, einem Orchester, das sämtliche Solistinnen kongenial supportierte, sich selbst aber nie in den Vordergrund stellte, ausser, wie schon bemerkt, wenn es von der Dirigentin zu noch mehr Lautstärke aufgefordert wurde.
Der verdiente Schlussapplaus war kräftig, langanhaltend und galt natürlich auch den andern Solistinnen, die sich nun wieder auf die Bühne gesellten und reichlich Blumensträusse in Empfang nehmen durften.
Link auf Solistenkonzert, 1. Teil
Text: www.leonardwuest.ch
Fotos: sinfonieorchester.ch/home und www.hslu.ch
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