Lucerne Festival an Ostern 2014: Chorkonzert 3 in der Jesuitenkirche, 10. April, Junge Philharmonie Zentralschweiz, Akademiechor Luzern, Marcus Creed (Dirigent) und Solisten

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Die Jesuitenkirche

Die Jesuitenkirche

Belshazzar fast unaussprechlich schon der Name des Oratoriums, zu dem Charles Jennens (1770 – 1773), nach den Büchern: Daniel, Jeremia und Jesaja den Text verfasste und das Georg Friedrich Händel euphorisch vertonte. Das «Menetekel», (die nicht dechiffrierbare Schrift an der Wand), ist im Sprachgebrauch bis heute geblieben als Synonym für drohendes Unheil. Dargeboten wurde das Werk in der Originalsprache, also auf Englisch. In der prachtvollen Jesuitenkirche,  gleich neben dem Luzerner Theater an der Reuss gelegen, erwartete das zahlreich erschienene Publikum einmal mehr eine Meisterleistung der einheimischen jungen Philharmonie Zentralschweiz und des ebenso in Luzern gegründeten und beheimateten Akademiechors, geführt vom Dirigenten

Auch von den fünf Solisten sind zwei aus der Region, der Countertenor Peter Kennel (gebürtiger Luzerner) in der Rolle des Daniel und der sehr junge (Jahrgang 1990) Bassbariton Jonathan Prelicz aus Arth -Goldau als Gobrias. Die vorgesehene Sopranistin Gabriela Bürgler, aufgewachsen im Kanton Schwyz, musste infolge Erkrankung kurzfristig absagen, sonst wären sogar 3 der 5 Solisten aus der Innerschweiz gekommen.

Akademiechor Luzern

Akademiechor Luzern

Für Bürgler fand man erfreulicherweise mehr als nur valablen Ersatz. Die aus den USA stammende Kimberly Brockmann wurde der schwierigen Aufgabe in der Rolle der Königsmutter Nitocris mehr als gerecht, sowohl stimmlich wie auch mimisch. So blieben noch Lisa Wedekind als Altistin in der Rolle von König Cyrus und der glänzend aufgelegte polnische Tenor als Belshazzar als Nichteinheimische, nicht aber als Fremdkörper.

Junge Philharmonie Zentralschweiz

Junge Philharmonie Zentralschweiz

Marcus Creed führte zügig und gestenreich durch das opulente Drama, das durchaus auch in der heutigen Zeit spielen könnte. Der Geschichten von Aufstieg, Hochmut gepaart mit Arroganz und darauffolgendem Absturz gibt’s ja zur Genüge, sei es in Politik, Wirtschaft, Sport oder in der High Society. Händel schrieb ja total drei verschiedene Fassungen des Epos, aufgeführt wurde das Oratorium in Luzern in zwei Teilen, was etwas über 2 Stunden dauerte. Schwere aber schöne Kost, die auch dem Publikum einiges an Konzentration und Aufmerksamkeit abforderte.Text: www.leonardwuest.ch Fotos: www.lucernefestival.ch

 

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