Puccinis Madame Butterfly in der Staatsoper in Prag, 24. April 2012, besucht von Irène Hubschmid

Spread the love
Staatsoper Prag bei Nacht

Staatsoper Prag bei Nacht

Wie ein Schmetterling über den Dächern der Goldenen Stadt Prag fühlte ich mich während meiner ersten zwei Tage, als es die berühmte Burg und ihre weitläufige Umgebung zu erkunden galt. Im April, die japanischen rosafarbenen Kirschblütenbäume leuchteten vereinzelt in den Gärten in vollster Pracht.

Die Krönung war der anschliessende Besuch der Oper: Madame Butterfly von Giacomo Puccini (1858-1924) in der Prager National Oper. Es wird gesagt, Puccini hätte dieses Oeuvre als eines seiner Lieblingswerke bezeichnet.. Obwohl die mit asiatischer Exotik untermalte Oper bei der Uraufführung 1904 in der Mailänder Scala von der Kritik und dem Publikum verrissen wurde. Puccini liess sich nicht unterkriegen, er überarbeitete seine Schöpfung. Drei Monate später wurde sie ein Erfolg im Teatro Grande in Brescia.

 

Die Inspirationen oder auch Belehrungsquellen holte sich der Komponist aus dem aktuellen Leben, von Verdi und aus den eigenen Fehlern. Der Puccinische Stil gründete vor allem darin, dass er die grundlegenden menschlichen Gefühle mit suggestiver Wirkung zum Ausdruck bringen konnte. Des Künstlers Methode war, nicht nur der realistischen Denkweise der Gesellschaft zu genügen, die in die nervöse Zeit um die Jahrhundertwende des technischen Fortschritts schlitterte. Die Rolle der Frau machte er zum Zentralmotiv seines Werkes.

Bei der Arie: Un bel di vedremo, schmelzt auch das eisernste Herz. Butterfly glaubt mit Hingabe an die Rückkehr ihres amerikanischen Ehemannes, nach seiner dreijährigen Abwesenheit von Nagasaki. Er kehrt dann wieder zurück, leider nicht zu seiner japanischen Gattin. Wie in jeder genialen Opernaufführung werden zeitliche und geographische Grenzen übertreten, die auch im 21. Jahrhundert aktuell sind. Mme. Butterfly (Cio-Cio-San, Jitka Svobodovà, Sopran) sagt zu F.B. Pinkerton (Peter Berger, Tenor): „Es heisst, die Amerikaner spiessen die Schmetterlinge auf.“ Er antwortet schlau: „Wir tun dies, damit sie nicht mehr wegfliegen!“

Orchester und Sänger bezauberten mit ihren Leistungen das Publikum.

Text: www.irenehubschmid.ch 

Fotos: Wikipedia

Homepages der andern Kolumnisten: www.leonardwuest.ch

www.marvinmueller.ch www.gabrielabucher.ch
Paul Ott/Paul Lascaux:www.literatur.li

Spread the love

Dieser Beitrag wurde am von unter kolumnen meiner gastkolumnisten, musik/theater/ausstellungen, weltweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

Herzlich willkommen auf dem unabhängigen Nachrichtenportal für die Innerschweiz Bienvenue sur le portail de nouvelles indépendante pour la Suisse centrale Benvenuti nel portale di notizie indipendente per la Svizzera centrale Cordial bainvegni sin il portal da novitads independent per la Svizra interna Bine ați venit la portalul de știri independent de Central Elveția Welcome to the independent news portal for Central Switzerland Bonvenon al la sendependaj novaĵoj portalo por Centra Svislando 欢迎来到独立新闻门户瑞士中部