1 Zentralschweiz, 06.06.2023 Medienmitteilung Problemfische am Haken? – Auch bei der Angelfischerei sollen keine invasiven gebietsfremden Arten verschleppt werden

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Problemfische am Haken Symbolbild

Fischerinnen und Fischer schätzen gesunde Gewässer mit vielen verschiedenen
Fischarten. Diese Diversität wird durch invasive gebietsfremde Tiere und Pflanzen

bedroht. Einfache Regeln können die Weiterverbreitung von invasiven Arten und

Krankheiten durch Fischende in Gewässern verhindern.

Invasive gebietsfremde Arten können Fischfänge beeinträchtigen

Gebietsfremde invasive Fische und andere Wasserlebewesen beeinflussen die aquatischen

Ökosysteme. Dies wirkt sich auch auf die Fischfänge aus, denn durch die Verbreitung dieser

fremden Tiere und Pflanzen können die einheimischen Fischarten verdrängt werden. Ein Beispiel

dafür sind die Schwarzmeergrundeln, die in der Schweiz bislang im Rhein in der Region Basel

vorkommen. Die Schwarzmeer- und Kesslergrundel sind dort innerhalb weniger Jahre zu den

dominierenden Fischarten geworden. Sie machen einheimischen Fischen den Lebensraum, die

Laichplätze und das Futter streitig. Zudem fressen sie den Laich von einheimischen Fischen und

können so verschiedene Arten unter Druck setzen. Invasive Arten können auch indirekt grossen

Einfluss auf die Nahrungskette in einem Ökosystem nehmen. Die Quaggamuschel filtriert

beispielsweise so viele Nährstoffe aus dem Wasser, dass Fischnährtieren (z.B. Wasserflöhen)

und dadurch auch den Fischen die Nahrung fehlt.

Verbreitung von invasiven Neobiota bei der Angelfischerei

Als wichtigste Ursache für die Verschleppung vieler aquatischer Neobiota gelten Boote. Aber

auch beim Fischen bestehen Risiken, Organismen von einem Gewässer ins nächste zu

verbreiten. Das gilt vor allem für kleine Lebewesen, wie z.B. dem Grossen Höckerflohkrebs (max.

2 cm gross). Er versteckt sich gerne unter Steinen und in Furchen, kann aber auch an Stiefeln

oder Wathosen hängen bleiben. Zudem können invasive Tierarten im Larvenstadium oder als

Jungtiere verschleppt werden. Dann sind sie meist winzig klein und können in Eimern oder

anderen Behältern leicht übersehen werden.

Gegen invasive Neobiota und Krankheitserreger
Viele Fischerinnen und Fischer kennen bereits Regeln, mit denen die Verbreitung von

Fischkrankheiten verhindert werden kann. Dazu gehört das Reinigen und Desinfizieren der

Ausrüstung, die Nutzung toter Köderfische nur im Herkunftsgewässer oder das grundsätzliche

Verbot der Verwendung lebender Köderfische. Dies hilft auch gegen die Verbreitung der für

Forellen tödlichen Nierenkrankheit PKD oder der Krebspest. Letztere wird von

nordamerikanischen invasiven Krebsen eingeschleppt und verläuft für unsere einheimischen

Krebse meist tödlich. Ganze Bestände der bedrohten Krebspopulationen wurden so bereits

ausgelöscht. Die Sporen dieses Pilzes können mit wassergefüllten Behältern und mit nasser

Ausrüstung übertragen werden.

Wenn Sie also an verschiedenen Gewässern fischen, beachten Sie folgende Regeln:
Kontrollieren Sie Ihre Fischereiausrüstung und -kleidung auf Rückstände von Pflanzen und
Tieren.

Reinigen Sie die gesamte Ausrüstung gründlich mit Wasser – wenn möglich mit heissem.
Entleeren Sie sämtliches Restwasser aus Behältern direkt am Ursprungsgewässer.

Lassen Sie die Ausrüstung vor der Nutzung an einem anderen Gewässer vollständig trocknen.
Verwenden Sie Köderfische nur im Herkunftsgewässer.

Allgemeine Informationen über invasive aquatische Neobiota sind unter umwelt-
zentralschweiz.ch/aquatische-neobiota
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