Das 1250-Jahr-Jubiläum des Stifts St. Leodegar ist gleichbedeutend mit dem ersten Nachweis einer Ortschaft namens «Luciaria», dem heutigen Luzern. Um 840 bestätigt eine Urkunde aus der Zeit Kaiser Lothars (795 bis 855) eine Schenkung seines Urgrossvaters Pippin bei «Luciaria». Was der Frankenkönig in den 760er-Jahren genau wem schenkte, darüber stritten sich die Gelehrten schon im 19. Jahrhundert. Fakt ist aber: Das damalige Kloster Luzern spielte beim Schenkungsvorgang eine zentrale Rolle.
Im Rahmen der Jubiläumsaktivitäten des Stifts zeigt das Staatsarchiv in einer kleinen Ausstellung verschiedene Schriftstücke zur Stiftsgeschichte vom frühen Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Darunter auch die Lotharurkunde von 840 und den wegweisenden Schweigerschen Brief von 1456, der im Zug der Umwandlung des Klosters zum Hof in ein Chorherrenstift das Verhältnis mit der Stadt Luzern neu definierte.
Die ausgewählten Dokumente vermitteln einen Einblick in die «Lebenswelt» von St. Leodegar im Hof in einem wechselnden politischen Umfeld zwischen 768 und dem 20. Jahrhundert. Die Ausstellung mit Vernissage im Staatsarchiv (Schützenstrasse 9, 6003 Luzern) dauert von Freitag, 19. Oktober bis Sonntag, 21. Oktober 2018. Der Eintritt ist frei.
Vernissage: Freitag, 19.10.2018, 18 – 19 Uhr
Ausstellung: Samstag und Sonntag 20./21.10.2018, 13.30 – 17 Uhr
Anhang
– Plakat zur Ausstellung «Beten, Herrschen, Versorgen» vom 19. bis 21. Oktober 2018
– Die Lotharurkunde aus dem Jahr 840, in der erstmals «Luciaria» (Luzern) erwähnt wird.
– Der Schweigersche Brief aus dem Jahr 1456, in dem das Verhältnis des Stifts mit der Stadt und das Wahlprozedere der Chorherren neu festgesetzt wurde.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]