Die Luzerner Psychiatrie AG (lups) feiert dieses Jubiläum mit einem Rückblick auf die Ver-
gangenheit und Einblicken in die Gegenwart einer Psychiatrie mit mittlerweile über 1’400
Mitarbeitenden. Diese engagieren sich für rund 15’000 Patientinnen und Patienten im Jahr
– neben dem Hauptstandort St. Urban an 16 weiteren Standorten.
Jubiläumsanlass
Im Rahmen eines festlichen Anlasses wurde das Jubiläum 150 Jahre Psychiatrie im Kanton Lu-
zern am 22. Juni 2023 mit über 100 geladenen Gästen gefeiert. Guido Graf, Regierungspräsident
und Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartementes des Kantons Luzern, würdigte das
Jubiläum und die heutige moderne institutionelle psychiatrische Versorgung: «Erfreulich ist, dass
psychische Krankheiten heute stärker entstigmatisiert sind als noch in früheren Zeiten. Diese
verbesserte gesellschaftliche Sensibilisierung und Akzeptanz ist eine der wichtigsten Fortschritte in der Psychiatrie».
Psychische Probleme sind weit verbreitet
Zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer haben im Verlauf ihres Lebens schon einmal unter
psychischen Problemen gelitten – dennoch und trotz steigender Sensibilisierung ist das Thema
noch viel zu oft tabu und der Psychiatrie haftet auch heute teilweise immer noch ein Stigma an.
Die Psychiatrie hat sich in den letzten Jahrzehnten aber stark weiterentwickelt, hin zu einer um-
fassenden, patientenorientierten Dienstleistung im Gesundheitswesen.
Psychiatrie im Wandel
Im Gleichschritt mit der gesellschaftlichen Entwicklung hat sich die Psychiatrie geöffnet. Medizi-
nische, therapeutische und pflegerische Behandlungen haben sich im Verlauf der Jahre massge-
blich weiterentwickelt, neue Therapieformen und Angebote sind entstanden. Kannte man früher– bis in die 1970er-Jahre – lediglich die stationäre Behandlung psychisch kranker Menschen,
stehen heute nach dem Grundsatz «ambulant vor stationär» verschiedenste ambulante Angebote zur Verfügung. Im Mittelpunkt stehen die fachkompetente Behandlung und Betreuung von Men- schen mit einer psychischen Erkrankung.
Moderne, nachhaltige Infrastruktur
In den vergangenen Jahrzehnten wurde auch kontinuierlich in die Gebäudestrukturen investiert
und Neubauten erstellt. Heute stehen schöne helle Zimmer, Aufenthaltsräume und Rückzugsorte
zur Verfügung und gewährleisten damit Komfort und grösstmögliche Sicherheit für die Patientin-
nen und Patienten. Ein ausgewogenes Gastronomieangebot trägt dazu bei, dass sich Patientin-
nen und Patienten wohlfühlen. Die lups hat eine Universalzielvereinbarung zur Steigerung der
Energieeffizienz mit dem Bund und Kanton Luzern abgeschlossen. Ab spätestens Herbst 2025
wird die gesamte Energieversorgung auf dem Areal St. Urban durch verschiedene Massnahmen
zu über 80 Prozent erneuerbar sein.
Fachkräfte der Zukunft
Als Aus- und Weiterbildungsbetrieb erachtet die lups es als einen wichtigen Auftrag, das
Knowhow an die nächste Berufsgeneration weiterzugeben. Jährlich bildet die lups über 100 Ler-
nende und Studierende zu qualifizierten Fachpersonen aus. Die lups ist zudem zusammen mit
weiteren Institutionen eines der Lehrspitäler im Rahmen des Joint Master Medizin der Universität
Luzern. Es braucht aus Sicht der lups nun eine zügige Umsetzung der national geplanten Mass-
nahmen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und auch die Arbeitgeber sind gefordert, ge-
nügend Fachkräfte auszubilden und zu halten. Auch deshalb besteht dringender Anpassungsbe-
darf rund um die Tarifsysteme und Tarife, damit die Spitäler und Kliniken finanziell in der Lage
sind, die dringend notwendigen Massnahmen rasch umzusetzen.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]