18 Duos und ein Quartett: Junge Klaviertalente bespielen historischen Flügel

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Grotrian Steinweg Flügel aus 1895

Beflügelt – Ein Festival für zwei Klaviere
26. − 29. August 2021 – Metallbau, Oetlingerstrasse 156, Basel

Die Basler Stiftung Swiss Foundation for Young Musicians hat sich der Förderung junger Musiker verschrieben. Zwischen 26. − 29. August organisiert die Stiftung ein viertägiges Festival unter dem Titel «Beflügelt». Das Besondere: ein Festival exklusiv für zwei Klaviere. Das Programm ist eine fulminante Reise durch die Geschichte der Klavierduos bis in die Gegenwart, darunter drei Auftragskompositionen, welche die Stiftung an junge Künstler vergeben hat. Bespielt wird ein 1895 erbauter Grotrian-Steinweg Flügel, der eine bewegte Geschichte hinter sich hat.

Klaviatur des Flügels

Ein Festival-Flügel, der für ein Stück europäische Geschichte steht. 1895 verliess er
die Pianomanufaktur Grotrian-Steinweg in Braunschweig und landete 1903 als Hochzeitsgeschenk bei den jüdischen Grosseltern des Schweizer Diplomaten Alexis Lautenberg in Frankfurt a/M. Als die Familie im Sommer 1939 vor den Nationalsozialisten flüchten musste, konnte Lautenbergs Tante Edith Betty Schnapper den Flügel nach England retten. Für viele Jahre lebte der Flügel mit ihr in ihrem Haus in Cambridge. Während der Kriegsjahre erstellte die promovierte Musikologin für den verwandten Industriellen Paul Hirsch den Katalog einer der bedeutendsten privaten Musikbibliotheken Europas. Der historische Flügel befindet sich nun im Besitz von Diplomat Lautenberg. Bevor er dank der Vermittlung
von Festival-Intendantin Isabel Heusser für drei Jahre einem jungen Musiker geliehen wird, macht er einen Zwischenhalt am Klavier-Festival «Beflügelt». Dort wird er während vier Tagen von 18 Duos und einem Quartett bespielt und tritt in den Dialog mit einem modernen Grotrian-Steinweg-Flügel aus dem Jahr 2014, was für überraschende Klangerlebnisse sorgen wird.

Innenleben des Flügels

Bespielt werden die beiden Flügel ausschliesslich von jungen Pianistinnen und Pianisten, welche zum Grossteil an der Basler Hochschule für Musik studieren. Hinter dem Festival steht die Basler Stiftung Swiss Foundation for Young Musicians, welche seit ihrer Gründung 2012 junge Musiker am Anfang der Karriereleiter fördert. Das Festival findet in einer alten Industriehalle mit guter Akustik in Kleinbasel statt – ein weiteres Anliegen der Stiftung, die mit unkonventionellen Konzertorten neue Hörerschichten gewinnen möchte.

Auf dem Programm stehen Kompositionen aus der Jugendzeit des geliehenen Flügels (1900 −1920), der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie der Gegenwart. Originalkompositionen und selten gehörte Bearbeitungen, darunter auch Uraufführungen von drei Auftragskompositionen, welche die Stiftung an
junge Künstler vergeben hat. Ein weiterer Höhepunkt im Programm bildet Strawinskys «Le Sacre du Printemps», das Skandalstück und Schlüsselwerk der musikalischen Moderne schlechthin.

Spalenvorstadt 25, 4051 Basel | info@foryoungmusicians.ch | foryoungmusicians.ch
Programm
Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Johannes Brahms, Arthur Honegger, Dmitri Schostakowitsch, Claude Debussy, Maurice Ravel, Francis Poulenc, Eric Satie, Arvo Pärt, John Adams, Steve Reich, George Gershwin, Béla Bartók, György Ligeti, Frederic Rzewski, Witold Lutoslawski, Nicolò Paganini, Henri Dutilleux, Ferruccio Busoni, Gian Franco Malipiero, Peter Iljitsch Tschaikowsky, Isaac Albéniz, Nikolaj Kapustin, Sergei Rachmaninow, Alexander Skrjabin, Nikolaj Methner,
Camille Saint-Saëns, Manuel de Falla, Alfred Schnittke, Igor Stravinsky, Mili Alexejewitsch Balakirew, Franz Liszt, Darius Milhaud, Richard Strauss
Uraufführungen: Elia Marcionetti (*1993): „beflügelt – Dialog zwischen zwei Flügeln“
Amador Buda Fuentes Manzor (*1991): „Le Tombeau de Rameau“ und „Ballet on a Theme of Paganini“

Details unter: www.foryoungmusicians.ch/de/konzerte

Tickets und Vorverkauf
Reservation per Mail ab sofort unter: info@foryoungmusicians.ch
Vorverkauf an der Spalenvorstadt 25: Ab 6. August bis 21. August, jeweils Freitag 12:00–14:00
und Samstag 12:00–16:00
Vorverkauf und Konzertkasse an der Oetlingerstrasse 156: An den Konzerttagen 26.–29. August Konzertkasse und Bar jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn geöffnet


Swiss Foundation for Young Musicians
Die KünstlerDie Swiss Foundation for Young Musicians (kurz: FYM) mit Sitz in Basel wurde 2012 gegründet und fördert junge Musikerinnen und Musiker auf ihrem nicht immer einfachen Weg ins Berufsleben. In den Konzertreihen der Stiftung
können sich junge Talente regelmässig vor Publikum präsentieren. FYM organisiert alle zwei Wochen Mittagskonzerte in ihren Räumen in der Spalenvorstadt sowie externe Festivals und steht im persönlichen Austausch mit den jungen Talenten. Ein weiteres zentrales Anliegen der Stiftung ist es, neue Aufführungsformen für ein junges
Publikum zu entwickeln, fernab von traditionellen Konzertbühnen. Die Musikerinnen und Musiker von FYM kommen aus der ganzen Welt und studieren an der Basler Hochschule für Musik oder einer anderen Schweizer Hochschule.

Pianomanufaktur Grotrian-Steinweg
1830 eröffnete der Braunschweiger Friedrich Grotrian in Moskau eine Musikalienhandlung, wo er auch Klaviere aus eigener Produktion verkaufte. Die Stadt zog viele Künstler an, die Grotrian alle kennenlernte, darunter Clara Schumann, Franz Liszt oder Anton Rubinstein. Er entwickelte ein Gespür dafür, worauf es ihnen beim Klang eines
Instruments ankam, und begann Klaviere zu bauen, die von den Künstlern geliebt wurden. Als ihm ein Onkel eine bedeutende Erbschaft hinterliess, kehrte er 1856 nach 25 Jahren als wohlhabender Geschäftsmann nach Braunschweig zurück. Hier lernte er Theodor Steinweg kennen, der eine Pianomanufaktur in Wolfenbüttel (nahe Braunschweig) führte. Steinweg hatte die Manufaktur von seinem Vater Heinrich Steinweg übernommen, der 1851
in die USA ausgewandert war und in New York als Henry E. Steinway die Firma Steinway & Sons gegründet hatte. Friedrich Grotrian trat als Teilhaber in das Unternehmen Steinweg ein. Die Pianofortefabrik Grotrian-Steinweg ist seit nunmehr sechs Generationen in Familienbesitz. Quelle: grotrian.de. Mit freundlicher Genehmigung des Unternehmens

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Über Leonard Wüst

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