Angestellte Schweiz fordern 1,7 bis 2,3 Prozent mehr Lohn

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Zürich (ots) – Die Produktivität steigt und die Konjunktur nimmt Fahrt auf. Deshalb fordern die Angestellten Schweiz für ihre Fokus-Branchen MEM-Industrie und Chemie 1,7 und für die Pharmaindustrie 2,3 Prozent mehr Lohn. Die Zuwanderung hatte in den letzten Jahren einen dämpfenden Effekt auf die mittleren Löhne – die Angestellten Schweiz fordern mehr Transparenz im mittleren Lohnsegment.

„Heute spricht schlicht nichts gegen eine angemessene Erhöhung der Angestelltenlöhne“, sagt Stefan Studer, Geschäftsführer der Angestellten Schweiz. „Deshalb fordern wir für unsere Fokus-Branchen MEM-Industrie und chemische Industrie 1,7 Prozent mehr Lohn und für die Pharmaindustrie, die weiterhin sehr gut unterwegs ist, 2,3 Prozent.“ Gute Gründe für diese Forderungen gibt es zahlreiche: – Die Konjunktur nimmt weiter an Fahrt auf, die Arbeitslosigkeit ist tief. BAKBASEL prognostiziert der MEM-Industrie im aktuellen Jahr ein Wachstum von 1,6 Prozent, 2015 dann 2,6 Prozent. Das Wachstum der chemisch-pharmazeutischen Industrie soll 3,2 Prozent im aktuellen und 3,6 Prozent im nächsten Jahr erreichen. – Die Stundenproduktivität wird deutlich steigen: Für den Maschinenbau prognostiziert BAKBASEL 2,4 Prozent, für Datenverarbeitungsgeräte und Uhren 1,3 Prozent und für Elektrische Ausrüstungen 1,2 Prozent. Für die Branche Chemie/Pharma lautet die Prognose 2,5 Prozent. – Es herrscht nach wie vor ein akuter Mangel an Fachkräften. Nach Annahme der Masseneinwanderungsinitiative wird sich die Lage nicht so rasch entschärfen. – Die Lohnsteigerungen in den letzten Jahren waren eher bescheiden. Ein Reallohnwachstum resultierte vor allem dank Negativteuerung. – Die Situation bezüglich des starken Frankens hat sich klar entschärft. Das Wachstum hat auch die anderen Branchen, wie z. B. Versicherungen, Informatik oder Banken erfasst. Deshalb sollen auch dort die Löhne im gleichen Rahmen steigen. In schlechteren Zeiten tendieren die Unternehmen dazu, die Lohnerhöhungen individuell zu verteilen, weil sie die guten Mitarbeiter an sich binden möchten. Angesichts der rosigen Aussichten finden die Angestellten Schweiz, dass wieder einmal alle Angestellten von einer Lohnerhöhung profitieren sollen. Die Hälfte der Erhöhung soll darum generell ausgerichtet werden. Ein besonderer Fokus muss auf die Frauenlöhne gelegt werden. Es ist stossend, dass im 21. Jahrhundert die Löhne der Frauen immer noch deutlich unter den Löhnen ihrer männlichen Kollegen liegen.

Druck auf die mittleren Löhne

Studien von Avenir Suisse und den Angestellten Schweiz haben längst gezeigt, dass nicht nur die unteren Löhne unter Druck sind, sondern ebenfalls die mittleren. Kürzlich präsentierte das Seco den 10. Observatoriumsbericht zur Personenfreizügigkeit. Eine Feststellung lässt aufhorchen: „Die kräftig wachsende Nachfrage nach höheren Qualifikationen hätte eher eine stärkere Lohnentwicklung erwarten lassen.“ Anscheinend hatte gerade bei den höher Qualifizierten – sprich: den mittleren Löhnen – die starke Zuwanderung einen dämpfenden Effekt auf die Lohnentwicklung. Es steht für die Angestellten Schweiz ausser Zweifel, dass die Zuwanderung die Entwicklung der mittleren Löhne gebremst hat. „Als Gegenmassnahme fordern die Angestellten Schweiz im mittleren Lohnsegment mehr Transparenz bei den Löhnen“, sagt Stefan Studer. Ausgewiesene Löhne bieten den Angestelltenvertretungen und Angestellten Orientierungshilfen. Nützlich ist dies beispielsweise bei Neueinstellungen. Es führt zu fairen Löhne und verhindert Lohndumping. Hinweis: Gute Beispiele gibt es. Die Angestellten Schweiz bieten interessierten Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit, ein konkretes Beispiel kennenzulernen und ein Gespräch mit einem Arbeitnehmervertreter eines Unternehmens zu führen.

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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