Kanton Luzern: Krankenkassenprämie steigt im Schnitt um 0.6 Prozent

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Krankenkassenprämie Symbolbild Foto Max Tinner

Im Kanton Luzern steigen die mittleren Krankenkassenprämien über alle Altersklassen hinweg durchschnittlich um 0.6 Prozent, nachdem sie im Vorjahr um 1.4 Prozent gestiegen sind. Dieser Anstieg für 2022 liegt etwas über dem schweizerischen Durchschnitt von -0.2 Prozent. Trotz dieses leichten Anstiegs liegen die absoluten Prämien im Kanton Luzern auch im kommenden Jahr noch immer deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Krankenkassenprämien für das Jahr 2022 bekannt gegeben. Es stützt sich dabei auf die «mittlere Prämie» (siehe Kasten). Schweizweit sinkt die mittlere Prämie über alle Altersklassen um 0.2 Prozent. Im Kanton Luzern steigen die Prämien um 0.6 Prozent.

Die mittleren Prämien für Erwachsene (ab 26 Jahren) betragen neu im Kanton Luzern 325 Franken (2021: 323 Franken), was einem Anstieg von 0.5 Prozent entspricht (gesamtschweizerisch: – 0.3 Prozent). Damit liegt die Prämie nach wie vor deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt von 374 Franken (2021: 375 Franken). Die mittlere Prämie für junge Erwachsene (19-25 Jahre) steigt im Kanton Luzern um 0.3 Prozent und liegt neu bei 225 Franken (2021: 224 Franken). Gesamtschweizerisch sinkt sie um 1.0 Prozent auf 264 Franken (2021: 266 Franken). Die mittleren Prämien für Kinder (0-18 Jahre) steigen im Kanton Luzern um 0.5 Prozent und betragen neu 85 Franken (2021: 84.50 Franken). Gesamtschweizerisch sind sie praktisch gleich hoch geblieben (rund 100 Franken).

Gesundheitskosten steigen weiter
Regierungsrat Guido Graf, Gesundheits- und Sozialdirektor des Kantons Luzern, sagt: «Es ist erfreulich, dass die Krankenkassenprämien 2022 nur moderat ansteigen, und dass die Prämien im Kanton Luzern noch immer deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt liegen. Dennoch ist das noch immer keine Trendwende, denn die Gesundheitskosten steigen weiter, so z.B. aufgrund von Fehlanreizen im Gesundheitswesen oder der Anspruchshaltung der Bezügerinnen und Bezüger von Leistungen.» Die Pandemiejahre seien hingegen wenig repräsentativ für die allgemeine Entwicklung der Gesundheitskosten. Dennoch gibt Graf zu bedenken: «Dass die Pandemie die Prämien aktuell nicht merklich ansteigen lässt, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Spitäler in der Pandemie bisher grosse finanzielle Einbussen erlitten und zudem viele Leistungen erbrachten, die nicht durch die Krankenkassen, sondern durch die Kantone gedeckt wurden.»

Krankenkassen präsentieren unterschiedliche Prämienerhöhungen
Mit einer Verordnungsänderung will der Bundesrat die Krankenkassen zudem zum Abbau von überhöhter Reserven bewegen. Der Abbau dieser Reserven könne auch ein Grund sein, warum die Krankenkassenprämien 2022 nur moderat ansteigen, so Graf, der sogleich feststellt: «Die Prämienerhöhungen präsentieren sich von Krankenkasse zu Krankenkasse sehr unterschiedlich. Dieses Bild lässt vermuten, dass die Prämien nicht bloss die tatsächlichen Kosten wiedergeben, sondern dass andere Faktoren, wie z.B. Reservenabbau oder Reservenbildungen ebenfalls eine Rolle spielen.»

Wachstum der Gesundheitskosten dämpfen
Mit Blick in die Zukunft bilanziert der Luzerner Gesundheitsdirektor: «Es braucht auch weiterhin grosse Anstrengungen von allen Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen wie auch von den Bezügerinnen und Bezügern von Gesundheitsleistungen, um das Wachstum der Gesundheitskosten zu dämpfen und somit einen starken Anstieg der Krankenkassenprämien zu verhindern.»


Die mittlere Prämie ist definiert als das von den Versicherern geschätzte durchschnittliche Prämienvolumen pro Versicherten. Sie berücksichtigt alle Grundversicherungsmodelle, also auch solche mit hohen Franchisen und mit eingeschränkter Wahl der Leistungserbringer.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]