Am 4. November 2021 hat die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Uri zusammen mit dem Hilfswerk der Kirchen Uri den siebten Urner Integrationstag durchgeführt. Im Mittelpunkt stand die interkulturelle Kommunikation.
«Wo Menschen mit sehr verschiedenen kulturellen Traditionen und Prägungen zusammenkommen, sind kommunikativ-kulturelle Probleme oft besonders virulent», sagte Christian Mattli, Präsident der regierungsrätlichen Fachkommission Integration, zur Eröffnung des siebten Urner Integrationstags vom vergangenen Donnerstag, 4. November 2021, in der Aula Hagen in Altdorf. «Solche Situationen erleben wir in unserer globalisierten Welt immer häufiger», so Christian Mattli. Aus diesem Grund widmete sich der diesjährige Integrationstag dem Thema der interkulturellen Kommunikation. Rund fünfzig beruflich in der Integration engagierte Personen, Freiwillige und Migrantinnen und Migranten fanden sich in Altdorf ein, um dieses Thema zu behandeln. Der Urner Integrationstag war gemeinsam von der Bildungs- und Kulturdirektion und dem Hilfswerk der Kirchen Uri organisiert worden – ein Zeichen dafür, dass nicht nur staatliche Akteure zu einer erfolgreichen Integration beitragen, sondern auch zivilgesellschaftliche, private und kirchliche.
Die eigene kulturelle Brille wahrnehmen
Priska Alldis, Leiterin der Fachstelle Flüchtlinge der Caritas Zürich, gestaltete den fachlichen Input des Abends. Im ersten Teil ihres Referats erläutert sie den Kulturbegriff. Kultur sei die Brille, durch die wir die Welt betrachten und einordnen: «Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind. Wir sehen sie so, wie wir sind.» Die daraus sich ergebenden unterschiedlichen Verständnisse von Welt führen dazu, dass interkulturelle Kommunikation oft eine Herausforderung ist. Umso mehr stellt sich die Frage nach den Gelingensbedingungen für eine Kommunikation über kulturelle Verschiedenheiten hinweg. Diese Frage beantwortete Priska Alldis im zweiten Teil ihres Referats. Damit Verständigung funktioniere, müsse man sich der eigenen Kulturgebundenheit bewusst sein. Zudem müssen sich alle Akteure der Kommunikation auf die kulturellen Unterschiede einlassen und diesen mit Respekt begegnen. Erst dann könne man ermessen, was es wirklich bedeute, wenn eine Person, die nicht in der Schweiz aufgewachsen sei, jemandem nicht in die Augen schaue oder jemandem beim Sprechen nahekomme.
Weiterführung im kantonalen Integrationsprogramm
Im Anschluss an den fachlichen Input von Priska Alldis entspann sich unter den Teilnehmenden eine lebhafte Diskussion. Sie zeigte, dass die allermeisten entweder beruflich oder privat schon oft Situationen mit kulturbedingten Verständigungsproblemen erlebt hatten. Gleichzeitig wurde deutlich, dass das Aufeinandertreffen von verschiedenen Kulturen für alle sehr bereichernd sein kann, sofern man sich darauf einlässt. «Das Thema der interkulturellen Kommunikation wird denn auch die Integrationsarbeit im Kanton Uri weiter beschäftigen», sagte die kantonale Integrationsdelegierte Lena Greber zum Abschluss des Integrationstags. Im Rahmen des Kantonalen Integrationsprogramms 2022 bis 2023 werden Schulungen und Weiterbildungen zu diesem Thema angeboten, aber auch Massnahmen unterstützt, die die interkulturelle Begegnung ermöglichen.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]