Programm:
Tagungsleitung,Reto Lipp Wirtschaftsexperte SRF
Referat Dr. Holger Schmidt
Podiumsdiskussion mit Dr. Holger Schmidt, Marcel Dobler,
Manuel Lichtsteiner und Sandra Stöckli, Leitung: Reto Lipp
Schlusswort von Sabine Beck-Pflugshaupt, Stadtpräsidentin, Sursee
Fast 300 Interessierte fanden sich ein für das Martini Symposium in Sursee, das seit 1991 alle zwei Jahre programmiert ist, letztes Jahr aber, aufgrund der Pandemie, nicht stattfinden konnte. Gutgelaunt begrüsste Sursees Stadtpräsidentin Sabine Beck – Pflugshaupt Referenten, Podiumsteilnehmer, Vertreter der Sponsoren und Unterstützer und die erwartungsfreudige Gästeschar aus Wirtschaft und Politik.
Sie betonte, dass das Sorser Martini Symposium inzwischen ein schweizweit beachteter Anlass sei und sich immer wieder eines hochkarätigen Podiums und ebensolcher Referent*innen erfreuen dürfe.
Referent Dr. Holger Schmidt: Plattformen sind das zentrale Geschäftsmodell der digitalen Wirtschaft
Digitale Plattformen wie Zalando, Ali Express und Amazon werden für Unternehmen immer wichtiger, um Kundinnen und Kunden zu erreichen.
Doch wie funktionieren sie und welche Auswirkungen haben sie? Netzökonom und Digitalisierungs-Experte Dr. Holger Schmidt gab den 280 Gästen Einblick in die digitale Wirtschaft. Plattformen sind das zentrale Geschäftsmodell vieler Firmen.
«Durch die Corona-Pandemie haben Plattformen einen enormen Aufschub erhalten», sagte er. «Davon profitieren nicht nur die grossen Plattformbetreiber, sondern auch kleinere Unternehmen, die ihre Produkte dort anbieten.» Digitale Plattformen zu ignorieren, sei für Firmen gefährlich, so der Referent.
«AlsUnternehmen muss man in den Suchfunktionen auftauchen, ansonsten verschwindet man irgendwann aus dem Gedächtnis der Kundschaft.». Zudem: Meist entscheidet nicht die Technologie in der digitalen Ökonomie über Sieg oder Niederlage, sondern die Wahl des richtigen digitalen Geschäftsmodells. Wie kein anderes Modell haben Plattformen, die als Interaktionsmanager zwischen Angebot und Nachfrage fungieren, die Machtverhältnisse in vielen Märkten zu ihren Gunsten verschoben. In China, fast unglaublich, werden sogar extra Fabriken gebaut um Artikel zu produzieren, die auf Plattformen sehr gefragt sind. Schmidt (früher auch mal Wirtschaftsjournalist bei der Frankfurter allgemeinen Zeitung ,FAZ), der den Amazon Gründer Jeff Bezos seit Beginn dessen Erfolgsstory persönlich kennt und ab und zu wieder trifft, hat auch ein Geschäftsmodell entwickelt um erfolgreich in der digitalen Ökonomie zu investieren.
Topbesetztes Podium analysiert die Aussagen des Referenten
Nationalrat Marcel Dobler, Miteigentümer und Verwaltungsrat von Franz Carl Weber war Gründer und während 13 Jahren CEO des Unternehmens Digitec/Galaxus, erklärte den Teilnehmenden, wie er damals vor rund 20 Jahren bei der Gründung vorgegangen ist. Sandra Stöckli wiederum sprach über die Herausforderung, Lebensmittel online anzubieten. «In diesem Bereich seien die Marktanteile noch sehr klein».
Aber man habe das Plattformprinzip auch aufgenommen und führe alle Migros – Onlineangebote zusammen und in Zukunft laufe alles unter «m – online», also die bisherigen «le Shop», «digitic», «m electronics» usw. werden dort integriert. Manuel Lichtsteiner gab Einblicke in seine Arbeit. Er bietet in Oberkirch flexible Arbeitsplätze an, sogenannte Coworking Spaces. Die Plattformen würden dabei helfen, das Geschäftsmodell zu bewirtschaften, weil sie ortsunabhängiges Arbeiten fördern, trotzdem aber auch für lokale Unternehmen und Einzelpersonen interessant seien. so Lichtsteiner.
Reto Lipp hakte hie und da nach, sodass die Podiumsteilnehmer weitere interessante Details preisgaben, deren Aufführung hier aber zu weit führen würde.
Einigkeit auf dem Podium
Allgemein war man in der Podiumsrunde der Meinung, dass es der stationäre Handel in Zukunft noch schwerer haben wird, vor allen in den Bereichen Home Elektronik, Bekleidung etc., während bei Lebensmitteln, so Sandra Stöckli, das unmittelbare Shoppingerlebnis schon eine wichtigere Rolle spiele. Ebenso war man unisono der Ansicht, dass ihr eigenes Business up do date sei, Anpassungen, und Verbesserungen aber laufend möglich und nötig seien. Wir erlebten einen angeregten, informativen Meinungsaustausch souverän moderiert von Reto Lipp.
Verabschiedung durch die Stadtpräsidentin und Netzwerken beim abschliessenden Apéro riche
Die Stadtpräsidentin bedankte sich bei den Protagonisten für das höchst aufschlussreiche Symposium, das so, ohne die Unterstützung der treuen Sponsoren, dem Engagement der Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung Sursee und den treuen Symposium Besuchern, gar nicht realisierbar wäre. Dazu gehöre selbstverständlich auch noch, der von der Stadt Sursee offerierte Apéro riche, um noch etwas über das gehörte zu plaudern, alte Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen.
Nicht ab einer Plattform, sondern ausschliesslich von lokalen Produzenten, waren die Leckereien, die sich in der Tasche befanden, die jeder Teilnehmer mit nach Hause nehmen durfte. Fazit: Einmal mehr eine runde Sache, an der die Teilnehmer*innen grosse Freude hatten und auf die die Organisator*innen Stolz sein dürfen
Kleine Fotodiashow des Events von Christian Hodel, Stadt Sursee:
Text: www.leonardwuest.ch
Fotos: www.sursee.ch
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