Die Regisseurin, Autorin und Schauspielerin Eva Mann ist Preisträgerin des
Zentralschweizer Theatertext-Wettbewerbs 2021. Sie hat die Jury mit dem
geplanten Stück «Vogelfrey» überzeugt, das 2024 vom Theater Buochs ur-
aufgeführt wird.
In der Zentralschweiz besteht eine langjährige, vielfältige und lebendige Theater-
kultur. Die Kulturförderstellen der Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden,
Nidwalden und Zug setzen sich seit über 20 Jahren zum Ziel, innovative Impulse
für das hiesige Laientheater zu setzen. Im Rahmen eines Theatertext-Wettbe-
werbs wird ein Förderbeitrag von 15’000 Franken vergeben, der es einer Autorin
oder einem Autor ermöglichen soll, ein neues Theaterstück zu entwickeln und da-
nach in enger Zusammenarbeit mit einer Zentralschweizer Laienbühne aufzufüh-
ren. Der Wettbewerb findet in der Regel alle vier Jahre statt.
Auf die Ausschreibung 2021 sind neun Gesuche eingegangen. Eine dreiköpfige
Fachjury mit Präsident Philipp Becker (Regisseur und Dozent für Schauspiel an
der Zürcher Hochschule der Künste), Beatrice Fleischlin (Autorin und Performerin)
und Daniel Mezger (Autor und Dozent am Schweizerischen Literaturinstitut) kürten
die in Meggen wohnhafte Regisseurin, Autorin und Schauspielerin Eva Mann zur
Siegerin des Wettbewerbs. Ihr geplantes Stück «Vogelfrey» spielt Ende der
1930er-Jahre in Buochs und Ennetbürgen. Es verbindet die historisch verbürgte
Geschichte des Baus eines neuen Flugfelds auf der Allmend mit einer fiktiven Lie-
besgeschichte à la Romeo und Julia. Nach der Fertigstellung wird das Stück von
den Darstellern des Theaters Buochs auf die Bühne gebracht. Die Premiere ist für
Januar 2024 vorgesehen.
Das Projekt hat die Jury dank einer stimmigen Gesamtkonzeption überzeugt. Be-
sonderes Lob erhält Eva Mann für ihre akribische Recherchearbeit, die auch Zeit-
zeugeninterviews und Archivbesuche miteinschliesst. «Das vorgestellte Material
hat Rhythmus und Humor», hält Jurypräsident Philipp Becker anerkennend fest.
«Die Autorin arbeitet pointiert und raffiniert mit dem ‹clash of cultures›, der sich
beim Aufeinandertreffen zwischen den Einheimischen, einer zugezogenen öster-
KANTON NIDWALDEN, Bildungsdirektion, Amt für Kultur Stans, 14. Dezember 2021
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reichischen Ingenieursfamilie sowie den Militärs, Wirtschaftslobbyisten und Waf-
fenhändlern im Umfeld des Flughafens und des sich anbahnenden Zweiten Welt-
kriegs ergibt.»
Die 39-jährige Eva Mann hat in London und in Moskau Schauspielregie studiert
und seither an zahlreichen Bühnen in der Schweiz, Deutschland, England, Russ-
land und den USA inszeniert. Zwischen den Sprach- und Theaterkulturen pen-
delnd, arbeitet sie mit Laienformationen ebenso wie mit professionellen Ensem-
bles. Mit dem Theater Buochs verbindet sie eine mehrjährige und erfolgreiche
Zusammenarbeit. Erstmals führte sie auf der dortigen Bühne 2015 bei «Don
Camillo und Peppone» Regie. Darauf folgten mit «Gekauftes Glück» (2016),
«Kaländer Girls» (2017), «Die Schweizermacher» (2019) und «Eyses Heidi»
(2020) vier weitere, viel beachtete Inszenierungen. Mit 10’000 Besucherinnen und
Besuchern in 33 Aufführungen brachte das Nidwaldner Heidi dem Buochser The-
ater vor zwei Jahren gar einen Besucherrekord ein. Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger des Zentralschweizer
Theatertext-Wettbewerbs sind:
1999: Franziska Greising
2003: Georges Müller
2007: Heinz Stalder
2011: Christoph Fellmann
2015: Thomas Hürlimann
2021: Eva Mann [content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]