13. Kolumne von Léonard Wüst: La Suisse n`éxiste plus! (Die Schweiz existiert nicht mehr!)

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(eine Groteske nach Motiven des libyschen Staatschefs Moammar al Gaddafi)

Geht es nach schon mehrmals vorgetragenen Forderungen des libyschen Herrschers, würde die Schweiz aufgeteilt, also faktisch aufgelöst.

Das könnte dann folgendermassen aussehen: Die Romandie bekommt Frankreich (natürlich ohne den deutschsprachigen Teil des Kantons Jura), das Tessin geht an Italien, die Ostschweiz ( ohne Graubünden) kommt zu Oesterreich, Graubünden, wegen der romanischen Sprache, wird Rumänien zugesprochen, die restliche Deutschschweiz fällt an Deutschland. Aber, zum Teufel, was machen wir mit den Oberwallisern? Am besten an die Holländer, die sind ja den Umgang mit exotischen Kolonien gewohnt ( früher Indonesien, Surinam, Curaçao usw), zudem hätten die Oranjes dadurch auch ein sicheres Rückzuggebiet, wenn Hochwasser die niederländischen Küsten bedroht und überflutet.

Der Spruch: „La Suisse n`éxiste pas“ des Künstlers Ben Vautier wird oft Max Frisch zugeschrieben. Dieser Spruch zierte die Wand des Schweizer Pavillons an der Weltausstellung (EXPO) im Jahre 1992 in Sevilla und fand damals gebührende Beachtung. Was den Habsburgern in einigen Schlachten und Karl dem Kühnen während den Burgunderkriegen nicht gelang, soll jetzt erledigt werden, die Zerschlagung der Eidgenossenschaft, das Ausradieren der Schweiz. Wenn Gaddafis Forderung tatsächlich erfüllt würde, wär das ein guter Treppenwitz der Geschichte. Was auf dem Feld der Ehre nicht gelang, bewerkstelligt dann die Diplomatie.