Der runde Tisch im Staatsarchiv Uri – Politisierung der Alpen

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Steinfrau oberhalb von Preda Sovrana (GR), Mahnmal der Hirten gegen einen in der Region geplanten Stausee (Bild: Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich).

Veranstaltung zu Umweltbewegungen in der Ära der europäischen Integration (1970-2000) mit Dr. Romed Aschwanden

Donnerstag, 24. März 2022, 19:30 Uhr

Staatsarchiv Uri, Bahnhofstrasse 13, 6460 Altdorf

Eintritt frei

Nachdem der Schutz der Alpen im 19. und weiten Teilen des 20. Jahrhunderts in erster Linie von Vertreterinnen und Vertretern aus städtischen Gebieten betrieben wurde (Stichworte: Nationalpark, Schweizer Alpenclub SAC), setzten sich ab 1970 Teile der im Alpenbogen ansässigen Jugend für den Erhalt ihres Lebensraums ein. Seit dann ging es nicht mehr nur um den Schutz der Naturlandschaft und der Umwelt, sondern die politische und wirtschaftliche Selbstbestimmung rückte ins Zentrum des Interesses. Die fortschreitende europäische Integration erhöhte den Druck auf die Alpenregionen, da diese aus europäischer Perspektive eine Transitachse für den Nord-Süd-Verkehr darstellten. In dieser Situation hatten europäische, nationale und lokale Ansprüche nur geringe Schnittmengen. Rasch wurden die Alpen deshalb zum europäischen Politikum.

In seiner Dissertation spürt der Autor den Alpenschutzbewegungen in der Schweiz und in Österreich seit 1970 nach, zu denen auch die Aktivistinnen und Aktivisten der Alpeninitiative zählen. Da Österreich in den 1990er Jahren im Unterschied zur Schweiz den Weg der Integration in Europa wählte, lassen sich aufgrund dieser unterschiedlichen Ausgangslagen der beiden Länder erkenntnisreiche Vergleiche anstellen.

Referent

Dr. Romed Aschwanden ist Historiker und Geschäftsführer des Urner Instituts «Kulturen der Alpen» an der Universität Luzern. Er studierte in Basel und Bologna Geschichte und Religionswissenschaften. Im Historischen Verein Uri arbeitet er im Vorstand als Vizepräsident mit. Sein Buch «Politisierung der Alpen» (Böhlau Verlag Köln, 2021) wurde 2019 an der Graduate School of History der Universität Basel als Dissertation angenommen. 2021 erhielt er für diese Arbeit den Pro-Montes-Preis der Schweizerischen Stiftung für alpine Forschung.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]