Mehr Grünflächen, attraktive Rad- und Fusswege und Begegnungsraum, in dem sich Menschen treffen und bewegen. Mit dem Projekt «bewegungs- und begegnungsfreundliche Gemeinde» unterstützt der Kanton Luzern die Gemeinden auf dem Weg, mehr bewegungsfreundlichen Frei- und Grünraum zu schaffen. Ein attraktives Wohn- und Siedlungsumfeld animiert die Bevölkerung, sich mehr zu bewegen und damit ihre Gesundheit zu stärken und die Umwelt zu entlasten.
Im Leitbild «Gesundheitsförderung» der Kommission «Gesundheitsförderung und Prävention» sind mehrere Schwerpunkte der Gesundheitsförderung im Kanton Luzern für die kommenden Jahre definiert. Das erste Schwerpunktthema bildet die «bewegungs- und begegnungsfreundliche Gemeinde». Ein bewegungsfreundliches Umfeld mit Fuss- und Velowegen, Park- und Sportanlagen und öffentlichen Grünflächen regt die Menschen an, sich mehr zu bewegen. Im Rahmen des Projekts lädt der Kanton Luzern die Gemeinden ein, das Siedlungsgebiet bewegungsfreundlicher zu gestalten. Die Fachstelle Gesundheitsförderung der Dienststelle Gesundheit und Sport hat das Projekt an einer Veranstaltung rund 60 Vertreterinnen und Vertretern von Gemeinden, kantonalen Behörden und Fachpersonen präsentiert.
Grünflächen laden ein, sich zu bewegen
Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern, betonte in seiner Rede, dass Bewegung für die Stärkung der physischen und psychischen Gesundheit eine entscheidende Rolle spiele. «Attraktive Grünflächen und Rad- und Fusswege in unmittelbarer Nähe des Wohnortes ziehen die Menschen mehr nach draussen.» Von einem bewegungsfreundlichen Umfeld würden alle Menschen profitieren, insbesondere aber jene, die meist kleinräumig und vor allem im eigenen Quartier unterwegs seien. Mehr Grünflächen würden zudem die Attraktivität der Standortgemeinde aufwerten, so Graf.
Umfeld bewegungsfreundlich gestalten
Bewegungsfreundliche Elemente sind in den Gemeinden bereits heute vorhanden. Oft brauche es nur kleine Optimierungsmassnahmen, führte Sozialforscher Hanspeter Stamm von Lamprecht und Stamm Sozialforschung und Beratung AG in seinem Referat aus. «Bewegungsfreundlichkeit als Merkmal der gebauten und natürlichen Umwelt bringt die Bewegung zu den Menschen.» Das Wohn-, Schul- und Arbeitsumfeld solle so gestaltet werden, dass es zur Bewegung einlade und multifunktional nutzbar sei. Bereits im Planungsprozess brauche es unter Einbezug der verschiedenen Interessensgruppen Überlegungen, wie die vorhandenen räumlichen Strukturen bewegungs- und begegnungsfreundlicher gestaltet und auf die Nutzenden ausgerichtet werden könnten, so Stamm.
Auch das Klima profitiert
Ein bewegungsfreundliches Umfeld mit mehr Grünflächen, Fuss- und Radwegen entspreche auch der Klimastrategie des Kantons Luzern, so Jürgen Ragaller, Klimaexperte der kantonalen Dienststelle Umwelt und Energie. «In dichten Siedlungsgebieten werden insbesondere häufiger auftretende und länger dauernde Hitzeperioden zur Herausforderung. Mehr Grünflächen und natürlich gestaltete Plätze mit Schatten spendenden Bäumen animieren nicht nur zur Bewegung und Begegnung. Sie sind auch ein wichtiges Element einer klimaangepassten Siedlungsentwicklung, schützen mit ihrer kühlenden Wirkung die Gesundheit der Bevölkerung bei Hitze und leisten einen Beitrag zur Steigerung der unter Druck geratenen Biodiversität», so Ragaller. Bewegung zu Fuss und per Velo fördere zudem nicht nur die Gesundheit, sondern trage auch zum Schutz des Klimas bei. Die Lebensqualität verbessere sich dank weniger Verkehrslärm und einer gesteigerten Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.
Neue Plattform gesundesluzern.ch
Der Kanton Luzern lädt die Gemeinden ein, das Umfeld gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Quartiere bewegungs- und begegnungsfreundlicher zu gestalten. An der Kickoff-Veranstaltung wurden verschiedene, bereits bestehende Beispiele aus Luzerner Gemeinden vorgestellt. Der Kanton Luzern schreibt zudem einen Award aus, der 2024 vergeben wird. Prämiert werden Projekte, die das Wohnumfeld der Bevölkerung langfristig bewegungs- und begegnungsfreundlicher machen, und primär Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen ansprechen.
Gemeinsam mit der Fachstelle Gesundheitsförderung sind weitere kantonale Akteure aus den Bereichen Raumplanung, Verkehr und Infrastruktur, Natur, Soziales, Sportförderung, etc. aktiv und unterstützen die Gemeinden bei der Umsetzung ihrer Projekte. Auf der Website www.gesundesluzern.ch sind zusätzliche Informationen und Planungshilfen zum Thema «Bewegungs- und Begegnungsfreundlichkeit» zusammengestellt und Informationen zum Award zu finden.
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie:
Luzern steht für Lebensqualität
Luzern steht für Innovation
Luzern steht für Zusammenhalt
Luzern steht für Nachhaltigkeit
Anhang
Flyer «Auf dem Weg zur bewegungs- und begegnungsfreundlichen Gemeinde»
Bild 1: Begegnungszone: Die ganze Verkehrsfläche ist für Fussgängerinnen und Fussgänger nutzbar.
Bild 2: Beispiel Stadt Luzern: Vorfahrt für die Velofahrerinnen und Velofahrer.
Bild 3: Beispiel aus Geuensee: Bei der Begehung des Quartiers zeigt sich Verbesserungspotential bei der Fusswegsicherheit.
Bild 4: Die Oberdorfstrasse in Geuensee neu mit sicherer Signalisation und klar bezeichnetem Fussweg. [content_block id=40729 slug=brasserie-bodu-luzern]