Pro Person und Jahr werden in der Schweiz rund 70 Kilo Speise- und Küchenabfälle in den Abfall geworfen. Beträchtliche Anteile davon können einfach vermieden oder lokal kompostiert werden. Das Kompostieren bringt grossen Nutzen: Es spart Geld, vermeidet Transporte und reduziert den Abfallberg.
Seit dem Jahr 2011 ist im Kanton Uri ein Trend zur leichten Abnahme der gesammelten Kehrichtmenge zu beobachten. Die Menge an biogenen Abfällen (Garten-, Speise- und Küchenabfälle) nehmen hingegen zu.
Abfallart | ∅ 2007-2011 | ∅ 2015-2019 | Differenz in % |
Kehricht | 187 kg/Einw. | 168 kg/Einw. | -10 % |
Biogene Abfälle | 62 kg/Einw. | 82 kg/Einw. | +32 % |
Quelle: Urner Abfallberichte 2016 und 2020
Für die Gartenabfälle besteht im Kanton Uri die Grüngutsammlung der ZAKU. Damit wird bereits der grösste Teil der biogenen Abfälle einer Verwertung zugeführt. Für die Sammlung und Verwertung von Speise- und Küchenabfällen stehen aber nur begrenzt Angebote zur Verfügung. Für Gewerbebetriebe organisiert die ZAKU seit 2008 eine ganzjährige Sammlung. Das Angebot kann gegen eine Entsorgungsgebühr auch für Mehrfamilienhäuser oder grössere Überbauungen genutzt werden. Küchenabfälle aus den übrigen Privathaushalten werden vorwiegend privat kompostiert oder mit dem Kehricht entsorgt.
Wer also seinen persönlichen ökologischen Fussabdruck diesbezüglich verkleinern möchte, sollte ganz klar bei der Vermeidung von Nahrungsmittelabfällen ansetzen. Hier besteht die mit Abstand grösste Wirkung und viel mehr Einsparpotenzial, als bei der Optimierung der Entsorgung von Rüstabfällen. Die verbleibenden Rüstabfälle werden am besten vor Ort kompostiert. In einen Hausgartenkompost können Rüstabfälle von Gemüse und Früchten, Kaffeesatz und (nicht plastifizierte) Teebeutel, zerkleinerte Eierschalen, Schnittblumen und Topfpflanzen kompostiert werden. Diese Küchen- und Haushaltsabfälle werden idealerweise mit Rasen-, Strauch oder Baumschnitt und weiterem Grüngut aus dem Garten vermischt. Nicht kompostiert werden sollen tierische Speisereste, Hunde- und Katzenkot sowie Asche.
Aber nicht jede und jeder hat einen Garten oder Zeit und Lust, sich um einen herkömmlichen Kompost zu kümmern. Es gibt Alternativen zum Hausgartenkompost, die weniger Platz benötigen. Am 14. Mai 2022 am Flohmarkt auf dem Unterlehn in Altdorf wird das Amt für Umweltschutz an einem Stand zwei Alternativen vorstellen, die auf den Balkon passen: Bei der Wurmkiste helfen Würmer, die Kompostierung zu beschleunigen, bei Bokashi führen Mikroorganismen zu einer Fermentierung auf kleinem Raum. Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.ur.ch/sauberesache.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]