Unter dem Motto «Archiv für alle» findet im Staatsarchiv Uri in der Woche nach Pfingsten, vom 7. bis 11. Juni 2022, eine Reihe von Veranstaltungen statt, mit denen das Staatsarchiv seine Angebote und Dienstleistungen zeigt und Einblick in verschiedene Publikationen der historischen Forschung bietet. Abgeschlossen wird die Reihe mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, 11. Juni 2022, zum Hauptthema «Fotografie in Uri».
Die Urner Archive, Museen und Bibliotheken sorgen mit ihrer Tätigkeit für die kontinuierliche Überlieferung und Erhaltung des Kulturguts aus dem Kanton Uri. Das Staatsarchiv ist dabei in erster Linie für die Überlieferung der Unterlagen des Landrats, des Regierungsrats, der kantonalen Verwaltung und der Gerichte zuständig. Damit leistet es einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Rechtssicherheit, indem das Handeln der kantonalen Institutionen jederzeit bis weit zurück in die Vergangenheit nachvollzogen werden kann. Daneben dienen die Unterlagen als Quellen für die historische Forschung. Geschichtsschreibung ist ohne den Rückgriff auf die Archive undenkbar. Beide Tätigkeitsfelder werden in der Archivwoche vom 7. bis 11. Juni 2022 erläutert und anhand von Beispielen erlebbar gemacht. Die Veranstaltungsreihe findet im Rahmen der internationalen Archivwoche und des 100-Jahr-Jubiläums des Vereins schweizerischer Archivarinnen und Archivare (VSA) statt.
Hemmschwellen abbauen
Die Hemmschwelle, ein Archiv zu betreten, ist für viele Menschen recht gross, da oft die Meinung herrscht, in einem Archiv sei sowieso alles geheim und unzugänglich. Dass dem nicht so ist, soll im Rahmen der Archivwoche die Veranstaltung «Einführung in die Angebote des Staatsarchivs» zeigen. Anhand von Beispielen aus den Archivbeständen wird die grosse Vielfalt des vorhandenen Kulturguts sichtbar gemacht, und die Besucherinnen und Besucher erfahren, wie sie im Staatsarchiv ganz gezielt Unterlagen finden können.
Einblicke in die historische Forschung
Am Donnerstagabend, 9. Juni 2022, stellt der Urner Historiker Hans Stadler-Planzer sein neues Buch zur Geschichte der Gemeinde Isenthal vor und gibt in einem Werkstattgespräch Einblick in seine Arbeit als Historiker. Hans Stadler nutzt das Staatsarchiv Uri seit mehr als fünfzig Jahren für seine Arbeit und ist als ehemaliger Staatsarchivar auch mit der archivfachlichen Tätigkeit bestens vertraut.
Am Freitagabend findet im Historischen Museum Uri die Vernissage der neusten Ausgabe des Historisches Neujahrsblatts Uri statt, das sich der Geschichte der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen im Kanton Uri widmet. Ein Projektteam der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW), bestehend aus Nadja Ramsauer, Susanne Businger sowie der Urner Geschichtsstudentin Chiara Gisler, untersuchte dieses Kapitel der Schweizer Geschichte mit Blick auf den Kanton Uri. Als Herausgeber der Zeitschrift setzt sich der Historische Verein Uri seit 1895 für die Förderung der historischen Forschung ein. Die Publikation entstand im Wesentlichen auf der Grundlage von Unterlagen verschiedener Urner Gemeindearchive und des Staatsarchivs.
Tag der offenen Tür zum Thema Fotografie
Der Tag der offenen Tür startet mit einem Referat zum Thema «Fotografie in Uri». Referent Ruedi Gisler-Pfrunder ist in Bürglen geboren und aufgewachsen. Er ist pensionierter Chemielaborant, leidenschaftlicher Sammler historischer Fotografien aus dem Kanton Uri und Experte für alle Frühformen der Fotografie. Im Anschluss wird der Film «Der schöne Augenblick» von Friedrich Kappeler und Pio Corradi aus dem Jahr 1986 gezeigt. Der Dokumentarfilm stellt Pioniere aus der Frühzeit der Fotografie vor, unter anderem die beiden Urner Fotografen Michael und Richard Aschwanden. Daneben sind im Lesesaal des Staatsarchivs verschiedene Bildbestände ausgestellt, und es werden Führungen in die Archivmagazine und die Arbeitsräume angeboten.
Mit Wettbewerb
Im Vorfeld des Tags der offenen Tür besteht die Möglichkeit, Fragen ans Staatsarchiv zu stellen und gleichzeitig an einem Wettbewerb teilzunehmen. Fragen sind via die üblichen Kanäle bis 6. Juni 2022 ans Staatsarchiv zu richten. Eine Jury wird die zehn originellsten Fragen auswählen und aus diesen eine Gewinnerin oder einen Gewinner auslosen. Es winkt ein attraktiver Preis!
Hinweis: Das Programm zu den Veranstaltungen ist auf der Webseite und am Empfang des Staatsarchivs erhältlich.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]