Bei der Klosteranlage Werthenstein sollen die Gemälde im Hallenumgang restauriert werden. Aktuell erfolgen Vorbereitungsarbeiten für die Gesamtrestaurierung des Gemäldezyklus aus dem 18. Jahrhundert. In diesem Zusammenhang werden vier Gemälde sowie die Bauteile einer Achse einer Musterrestaurierung unterzogen. Der in den Jahren 1775 bis 1779 entstandene Gemäldezyklus des Malers Josef Reinhard besteht aus insgesamt 50 Gemälden und ist ein für die Zentralschweizer Kulturlandschaft bedeutendes Zeugnis der Kirchenmalerei. Dem Kanton ist es ein Anliegen, solche historischen Zeitzeugen zu erhalten und künftigen Generationen zugänglich zu machen.
Auf einem Felsen über der Kleinen Emme steht das bedeutende historische Zeugnis aus dem 16. Jahrhundert: die Klosteranlage Werthenstein. Für den Kanton Luzern hat das Kloster Werthenstein, heute ein Schutzobjekt von nationaler Bedeutung unter Bundesschutz, unter anderem als Wallfahrtsort eine grosse Bedeutung. Während im vergangenen Jahr die Dächer der beiden Pfyfferkapellen, welche den Eingang der Klosterkirche flankieren, mit neuen Holzschindeln eingedeckt wurden, findet diesen Herbst eine Musterrestaurierung des Gemäldezyklus statt. Diese soll wichtige Erkenntnisse für die geplante Gesamtrestaurierung liefern.
Die Musterrestaurierung dient als Grundlage für die Planung einer Gesamtrestaurierung der 50 Gemälde sowie des gedeckten Umgangs, welcher die Gemälde schützt.
Den anstehenden Arbeiten vorausgegangen sind fachfotografische Aufnahmen, die den Ist-Zustand festhalten. Dies ist eine der Voraussetzungen für die Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten. Bei der bisherigen Analyse hat sich herausgestellt, dass der Erhaltungszustand der Gemälde grosse Unterschiede aufweist und folglich die Ausgangslage und der Handlungsbedarf sehr unterschiedlich ausfallen. In einem ersten Schritt werden nun Musterrestaurierungen von vier Gemälden vorgenommen. Im Fokus der Restaurierung stehen konservatorische Massnahmen und es gelten höchste fachliche Anforderungen, um die historisch bedeutenden Gemälde bestmöglich zu konservieren respektive zu restaurieren.
Auch an den Bauteilen eines Jochs des Umgangs (Putz und Malereien an Wänden, Gewölbe und Steinelementen) werden das Vorgehen und die Massnahmen der Restaurierung getestet, um daraus Erkenntnisse für das weitere Vorgehen und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Arbeiten zu erhalten.
Nach erfolgter Musterrestaurierung wird bestimmt, wie die Gemälde und Bauteile konkret bearbeitet werden. Die anspruchsvolle Restaurierung erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das kantonale Projekt unter der Leitung der Dienststelle Immobilien wird eng von der Denkmalpflege, von Bundesexperten und der Restauratorin/ dem Restaurator begleitet. Nach der Musterrestaurierung können genauere Angaben zu den Kosten und einem möglichen Zeitrahmen für die Umsetzung gemacht werden.
Anhang
Bild 1: Hallenumgang mit den grossformatigen Bildern des Malers Josef Reinhard
Bild 2: Hallenumgang mit Blick auf Gräber
Bild 3: Bild des Malers Josef Reinhard, vor der Konservierung sind Aufnahmen des Ist-Zustands zur denkmalpflegerischen Dokumentation notwendig
Bild 4: Restaurator bei der Arbeit
Bild 5: Restauratorin bei der Arbeit
Bild 6: Stuckateur bei der Arbeit / Gewölbeausschnitt
Bild 7: Erstellen einer UV-Aufnahme eines Gemäldes
Bild 8: Im UV-Licht werden Übermalungen an den Bilder sichtbar
Bild 9: Restaurator bei der Arbeit[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]