Donizettis Maria Stuarda mit Stéphanie d’Oustrac und Elsa Dreisig in den Hauptrollen – nach Anna Bolena feiert am Grand Théâtre de Genève
der zweite Teil der „Tudor-Trilogie“ in der Regie von Mariame Clément Premiere.
Die Opernregisseurin Mariame Clément und die Bühnen- und Kostümbildnerin Julia Hansen bringen jetzt die zweite Episode der Tudor-Saga von Gaetano Donizetti auf die Bühne. Nach Anna Bolena in der Saison 2021/2022 führen sie uns nun wieder in die fantastische Welt von Personen, die sich, wie in den Romanen von Henry James, gegenseitig zu besuchen scheinen. Von einer Oper zur anderen verknüpfen sie mit einem unsichtbaren Faden die Historie, ihre Hintergedanken und unseren Blick. Das gut aufeinander eingespielte Duo begibt sich erneut auf den faszinierenden Schicksalsweg der englischen Königin Elisabeth I., die wir in der vergangenen Saison als Kind mit roter Haarmähne kennengelernt hatten, ohne jedoch ihre Stimme zu hören.
Im zweiten Teil der „Königinnen-Trilogie“ wird Elisabeth nun von Elsa Dreisig mit ihrer leuchtenden Sopranstimme verkörpert. Letzte Saison begeisterte sie hier in der Rolle von Elisabeths Mutter Anna Bolena. Ihre Gegenspielerin ist wieder Stéphanie d’Oustrac, dieses Mal in der Rolle ihrer jüngeren Cousine Maria Stuart. Die Mezzosopranistin Stéphanie d’Oustrac tritt damit in die Fussstapfen ihrer Kollegin Joyce DiDonato, wenn sie die Titelpartie mit ihrer mächtigen und ausdrucksstarken Mezzo-Stimme interpretiert. Meist wird Maria sonst mit einem Sopran besetzt. Der virtuose Tenor Edgardo Rocha verkörpert die Rolle von Roberto, Graf von Leicester, als zurückhaltender Liebhaber der von beiden Frauen begehrt wird. Der Bass Nicola Ulivieri ist als Graf Talbot und der Bariton Simone Del Savio als bösartiger Baron Cecil zu erleben.
Der renommierte italienische Dirigent Stefano Montanari, der bei Anna Bolena am Pult und Hammerklavier stand bzw. saß, musste seine Mitwirkung an dieser Produktion aus privaten Gründen absagen. Das Orchestre de la Suisse Romande steht daher diesmal unter der Leitung des charismatischen jungen Maestros
Andrea Sanguineti, der mit Beginn der Spielzeit 2023/2024 neue Generalmusikdirektor des Aalto-Musiktheaters Essen und der Essener Philharmoniker wird, und ebenfalls ausgewiesener Belcanto Spezialist ist.
Gaetano Donizetti schöpfte seine Inspiration oftmals aus dem tragischen Schicksal großer Persönlichkeiten der englischen Renaissancezeit. Wie keine Zweite hat sich Elisabeth I. mit ihren Machenschaften eine Bühne bereitet; sie hat ihre Liebhaber, ihre Anhänger und Rebellionen gesteuert. Man weiß, dass Elisabeth aus diesem politischen Duell als Siegerin hervorgehen wird – aber um welchen Preis? Triumphiert in Wirklichkeit nicht Maria Stuart, die perfekte Frau, Heldin und Märtyrerin, in all ihrer scheinbaren Reinheit? Elisabeth, die grausame und verletzte Tyrannin, die weder Kinder noch Ehemann hat, muss mitansehen, wie die schöne, stolze Maria ihre Liebhaber erobert, ohne dass sie irgendetwas dagegen tun kann. Tief gedemütigt handelt sie so wie einst ihr Vater Heinrich VIII. und schickt den Engel auf das Schafott. Maria lässt sich die Gelegenheit nicht entgehen und setzt ihren eigenen Tod in Szene.
Grand Théâtre de Genève: Gaetano Donizetti Maria Stuarda
Premiere: 17. Dezember 2022, 19:30 Uhr
Weitere Vorstellungen: 19./21./23. und 29. Dezember 2022, 19:30 Uhr26. Dezember, 15:00 Uhr
Details: https://www.gtg.ch/en/2022-2023-season/maria-stuarda/[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]