Herbert Huber erteilt das Wort dem Wirtshaus-Gast

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Alle einsatzbereit zum Wohl des Gastes

Es gibt so manche Pflicht im Leben. Ein Beizen Besuch dagegen ist freiwillig. Und doch, es gibt sie noch, die Wirtschaften, in die man gerne einkehrt, wo man herzlich empfangen wird, und entzückt die Speisekarte studiert…Und clevere Gastgeber habe auch ihre Botschafter, welche sich auf positive oder negative Erfahrungen ihrer Stammbeiz rum hören.

Und diese dann ungeschönt an den Wirt weitergeben, damit dieser beizeiten darauf reagieren kann. Ja und es kann noch weiter gehen, indem auch Wünsche seitens der Gäste angebracht werden. So hat mir damals ein Stammgast zugeflüstert, so ein „ Trois Filets“ in drei Gängen serviert, wäre doch ein absoluter Hit. Gesagt getan, getüftelt und den Gast mit Freunden zum Testen eingeladen. Die Trois Filets waren dann über Jahre ein Huber’sches kulinarisches Markenzeichen. Und so gebe ich für heute einmal einem Gast das Wort zur Beurteilung der allgemeinen „Wirtschaftenlage“.

Es sei eine Berufung, Gastgeber zu sein, sagte mir also ein passionierter Restaurantbesucher. Nur, meinte er weiter, könnten vielerorts bessere Voraussetzungen geschaffen werden. Ich war ganz Ohr

In heutiger Zeit besonders wichtig

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Internet: Heute sei der Internet-Auftritt die Visitenkarte einer Beiz, nicht nur für Gäste, auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine neue Stelle suchen. Leider seien die Websites aber allzu oft unprofessionell gestaltet. Etwa mit Frühlingsangeboten bis tief im Herbst. Oder mit einer komplizierten Navigation, die dem Gast die Lust auf eine Tischreservation vergälle. Oder mit Bildern, die eher abschrecken als gluschtig machen würden. Stimmt alles.

Der Kommunikation per Telefon wird oft zu wenig Beachtung geschenkt

Telefon: Ans Restauranttelefon gehörten Menschen, die den Betrieb in- und auswendig kennen. Sie sollten sich mit Namen vorstellen, eine sympathische Stimme haben und mit guten Sprachkenntnissen Auskunft geben können. Auch da: voll einverstanden.

Das Willkommen heissen ist wichtig für den ersten Eindruck

Empfang der Gäste: Wer zu Hause Freunde empfängt, scheue meist keinen Aufwand. Das sollte auch der Massstab für eine Beiz sein. Es gäbe schon solche Orte, die das Gefühl vermitteln würden, willkommen zu sein. Leider erlebe man aber auch Dinge, die einen sprachlos zurücklassen: Kürzlich wollte ein Freund von Ihm in einem renommierten Restaurant eine Hunderternote wechseln. Die Antwort: „Wir sind doch keine Wechselstube“

Buch statt schlanke Speisekarte nicht zeitgemäss

Speisekarten: Auf seinen Beizenbummeln habe er den Eindruck bekommen, dass viele Köche begriffen hätten, dass ellenlange Speisekarten nicht mehr das Wahre seien. Sowohl für die Gäste, die bei der Qual der Wahl schlicht überfordert seien, wie auch für die Servierenden, die dann das Wunschkonzert der Gäste in die Küche übermitteln würden. Weniger sei in der Regel mehr. Sich auf etwas spezialisieren sei eine sinnvolle Lösung. Balsam für meine Ohren!

Immer noch sehr wichtig. Das „pièce de résistance“ der Hauptgang

Einfacher Hauptgang schön arrangiert nicht mit Firlefanz überladen

Hauptgänge: Alles, was vom Wesentlichen ablenkt, störe. Was habe man von einem Weinbraten, der hypermodern mit Spurenelementen von Gemüse und Beilage angerichtet sei, begleitet aber von einer Sauce ohne Wein und Körper? Alle Achtung hingegen vor Köchen, die sich auf die Zubereitung, das Dekorieren und das Tüfteln gleichermassen verstehen.

 

 

 

 

 

Schön präsentierte Vorspeise

Heute wisse jeder Gast, was die Lebensmittel kosten, und sei auch bereit, für eine tolle Küchenleistung zu bezahlen. Erfolg habe ein Wirt auch, wenn er die Menüpreise leicht erhöhe, die Weinpreise hingegen moderat halte. Ein Dauerbrenner, der sich aber trotzdem noch nicht überall herumgesprochen hat.

 

 

 

 

Einfacher Hauptgang farblich schön abgestimmt

Ich meinti: Wie Recht er doch hat, dieser Gast. Gäste kehren dort ein, wo sie freudvoll bedient werden. Wo Gastgeber statt Gastnehmer anzutreffen sind. Wo freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Wohlfühlerlebnis beitragen. Wo Preis und Leistung stimmen. Und wo man auch auf die ehrliche Meinung der Gäste hört und ihre kreativen Ideen ernst nimmt.

Text www.herberthuber.ch

Fotos: www.pixelio.de

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Internet-Auftritt Restaurant Symbolbild

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