Der Regierungsrat verleiht Erich Herger, Bürglen, den «Goldenen Uristier». Er würdigt damit sein langjähriges Engagement zugunsten der Urner Kulturszene, insbesondere im Bereich der Volksmusik, des Kulturerbes und der Literatur. Die Verleihung findet am 7. Januar 2023 im Haus für Kunst Uri statt.
Seit 2011 verleiht der Urner Regierungsrat den «Goldenen Uristier» und würdigt damit ausserordentliche Leistungen zugunsten der Urner Kultur. Er ehrt damit im Besonderen das langjährige und ehrenamtliche Engagement, mit dem zahlreiche Personen und Vereine zum reichhaltigen und vielfältigen Kulturleben in Uri beitragen. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an Erich Herger, Bürglen. «Die Auszeichnung ist ein Zeichen der Wertschätzung der Regierung für sein jahrzehntelanges Engagement zugunsten der Urner Kultur», so Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg. «Erich Herger hat sich insbesondere um die Musik und den Erhalt des immateriellen Kulturerbes verdient gemacht.»
Blas- und Volksmusik als Leidenschaft
Die Musik prägte das Leben von Erich Herger bereits in seinen Jugendjahren. So war er zunächst als Tanzmusiker und in der Blasmusik aktiv – unter anderem in der Feldmusik Sarnen oder im Musikverein Bürglen. Jahrelang war er vor allem als Trompeter, später auch als Tubist Mitglied der Bürgler Sechsermusik sowie in weiteren Formationen wie der «Bauernmusik Altdorf». Seit 2015 ist er Präsident des Vereins Haus der Volksmusik in Altdorf, dessen Vorstand er zuvor während mehrerer Jahre angehörte. «In dieser Funktion hat Erich Herger wesentlich dazu beigetragen, die Positionierung des Hauses der Volksmusik als nationales Kompetenzzentrum zu stärken und die Sichtbarkeit des Hauses in der Schweiz zu erhöhen», betont Beat Jörg. Er hat sich auch um das Volksmusikfestival und dessen Fortbestand verdient gemacht. Zudem engagierte er sich während mehrerer Jahre als Medienchef des Blasmusikverbands Uri.
Urner Identität im Zentrum
Die Dokumentation der Urner Lebenswelt und der Erhalt des immateriellen Kulturerbes prägten das berufliche und ehrenamtliche Engagement von Erich Herger. Er bewies in seinen Publikationen immer ein offenes Ohr für die aussergewöhnlichen Geschichten von Urnerinnen und Urnern, welche es für die Nachwelt festzuhalten gilt. Zu seinen wichtigsten Werken als Autor oder Co-Autor zählen etwa «Leben und Überleben im Kongo», die Lebensgeschichte des Urners Carlo Schuler im Kongo, «Tresch – Nicht der Richtige» über den Urner Walter Tresch (Salomon-Tresch) oder die biografischen Erinnerungen von Dr. Rolf Diethelm. Derzeit moderiert Erich Herger Gespräche im «Triff Altdorf» und tritt als Co-Herausgeber der Reihe «D’Wält und Üri – Geschter und hit» auf, in welcher die Gespräche im «Triff Altdorf» festgehalten werden.
Seine grosse Verbundenheit mit seiner Heimatgemeinde Bürglen zeigte Erich Herger zudem nicht nur als aktiver Politiker (unter anderem war er Gemeindepräsident von 2011 bis 2014), sondern auch als Vorstandsmitglied und als Präsident der Tellmuseumsgesellschaft (seit 2014). Unter seiner Leitung wurde das Tellmuseum komplett saniert und dessen Sonderausstellung neu konzipiert. Erich Herger engagierte sich zudem in zahlreichen Organisationskomitees – unter anderem für das Zentralschweizer Jodlerfests in Altdorf 2001 oder für die «Tell-Stafette».
Der «Goldene Uristier» wird am 7. Januar 2023, 17.00 Uhr, im Rahmen einer öffentlichen Feier im Haus für Kunst Uri überreicht.
Ehemaliger Chefredaktor des «Urner Wochenblatts»
Erich Herger wurde am 2. Dezember 1956 in Bürglen geboren. Er studierte Germanistik, Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Fribourg und bildete sich anschliessend am Medienausbildungszentrum in Luzern (MAZ) im Redaktionsmanagement sowie an der Universität Zürich und am Institut für Angewandte Medienwissenschaft der Zürcher Hochschule Winterthur in politischer Kommunikation weiter. 1979 bis 1987 war er als Redaktor beim Urner Wochenblatt tätig, 1988 übernahm er den Posten des Chefredaktors bei der gleichen Zeitung. Diesen Posten hatte er bis 2011 inne. Zwischen 2006 und 2011 sowie ab 2018 war er Mitglied der Geschäftsleitung der Gisler Druck AG (heute Gisler1843 AG) in Altdorf. 2012 gründete er die «Büro für Text GmbH», deren Inhaber er heute noch ist. Von 2007 bis 2020 war er zudem als Lehrbeauftragter an der Universität Fribourg im Fachbereich Medien und Kommunikationswissenschaft tätig.
Goldener Uristier
Seit 2011 verleiht der Urner Regierungsrat die Ehrennadel Goldener Uristier, gestaltet durch Fredy Burkart. Sie wird an Persönlichkeiten oder Institutionen verliehen, die ein nachhaltiges Werk geschaffen und sich für das Urner Kulturleben ausserordentlich verdient gemacht haben. Die Auszeichnung wurde anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Kunst- und Kulturstiftung Uri ins Leben gerufen. Ehrenurkunde und Nadel werden jeweils anlässlich der Urner Jahresausstellung im Rahmen einer Feier überreicht. Bisher an folgende Persönlichkeiten: Peter Baumann, Altdorf; Kurt Zurfluh, Altdorf; Franz Pfister, Luzern/Altdorf; Dr. Max Dätwyler, Altdorf; Josef Herger-Kaufmann, Altdorf; Hans Danioth, Altdorf; Kari Danioth, Andermatt; Dr. Hans Stadler, Attinghausen; Lory Schranz, Altdorf, Jonny (Ernst) Gisler, Bürglen, Hansjörg Felber, Altdorf, den Verein Kellertheater im Vogelsang, das Ehepaar Marco und Anita Schenardi-Arnold, Altdorf, sowie Stefan Fryberg, Altdorf.
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