Silvesterkonzert 2022 Zürcher Kammerorchester mit Benjamin Appl im KKL Luzern, besucht von Léonard Wüst

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Zürcher Kammerorchester Foto Harald Hoffmann

Besetzung und Programm:
Zürcher Kammerorchester
Willi Zimmermann (Violine und Leitung)
Benjamin Appl (Bariton)
Johann Sebastian Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 2 F-Dur BWV 1047
Johann Sebastian Bach Kantate BWV 100 «Was Gott tut, das ist wohlgetan»
Johann Sebastian Bach «Jesus bleibet meine Freude» Choral bearb. für Streicher BWV 147
Johann Sebastian Bach «Bist du bei mir» BWV 508
Johann Sebastian Bach Kantate BWV 170 «Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust»
Johann Sebastian Bach Kantate BWV 194 «Hocherwünschtes Freudenfest»
Carl Philipp Emanuel Bach Sinfonie Nr. 4 Es-Dur Wq 179 H. 654
Wolfgang Amadeus Mozart I. Allegro, aus: Ein Musikalischer Spass F- Dur KV 522
Wolfgang Amadeus Mozart «Der Vogelfänger bin ich ja» (Papageno Akt I), aus: Die Zauberflöte KV 620
Wolfgang Amadeus Mozart II. Menuetto, aus: Ein Musikalischer Spass F- Dur KV 522
Wolfgang Amadeus Mozart «Papagena!», aus: Die Zauberflöte KV 620
Wolfgang Amadeus Mozart III. Adagio, aus: Ein Musikalischer Spass F- Dur KV 522
Wolfgang Amadeus Mozart «Madamina, il catalogo è questo », aus: Don Giovanni KV 527
Wolfgang Amadeus Mozart IV. Presto, aus: Ein Musikalischer Spass F- Dur KV 522
Wolfgang Amadeus Mozart Aria «Fin ch‘ han dal vino» Nr. 11, aus: Don Giovanni KV 527

Ein Programm mit eher „ernsten“ Musik, mit Werken von Johann Sebastian und seines Sohnes Carl Philipp Emanuel Bach, war im ersten Teil des Konzertes programmiert, der zweite war dann ganz Werken Wolfgang Amadeus Mozarts gewidmet.

Willi Zimmermann Leitung und Violine Foto Harald Hoffmann

Willkommen geheissen im Konzertsaal des KKL-Luzerns wurden die Besucher von Helene Eller, Geschäftsführung Kaufmännische Leitung des ZKO, bei einmal mehr fast frühlinghaften meteorologischen Bedingungen in der Innerschweizer Metropole, die man doch sonst in den andern Landesgegenden der Schweiz öfters eher spöttisch als Schüttstein der Nation bezeichnet.

 

 

Zum Gesangs Solisten Benjamin Appl und dem Konzert an sich

Benjamin Appl Foto Uwe Arens Sony Classical

Benjamin Appl, gilt als einer der wichtigsten Botschafter für die Kunstform des Liedes und wird von Publikum und Kritikern in Liederabenden, Konzerten und Opern gefeiert. Für den ehemaligen Regensburger Domspatzen ist die Musik von Johann Sebastian Bach eine Herzensangelegenheit. Für seine erste Zusammenarbeit mit dem Zürcher Traditionsorchester hat er einzelne Arien aus Bachs Kantaten ausgewählt.
Das Zürcher Kammerorchester präsentierte zudem mit dem 2. Brandenburgischen Konzert einen beliebten Klassiker aus seinem angestammten Konzertrepertoire. Im zweiten Teil des Programmes, durfte sich das Publikum über kraftvolle, schwungvolle und dynamische Klänge von Wolfgang Amadeus Mozart freuen. Beliebte Auszüge aus der „Zauberflöte”  und «Don Giovanni» standen ebenso auf dem Programm wie das Sextett „Ein Musikalischer Spass” in dem Mozart seinerzeit zahlreiche harmonische Scherze versteckt hatte.

Anekdote zu Johann Sebastian Bach

Als John Lennon, auf dem Höhepunkt der „Beatlemania“, an einem Sonntag nach dem Besuch einer Bachmesse eine Londoner Kirche verlässt, wird er natürlich gleich von einer Schar Reportern umlagert und einer fragt ihn, was er denn da gemacht hätte, worauf ihm Lennon antwortete: Ideen geklaut! Kaum etwas versinnbildlicht mehr, wie fast alle Musiker der letzten 300 Jahre Johann Sebastian Bach als den Übervater der modernen Musik bewundern und verehren. Umso gewichtiger, dass diese Aussage, von einem der grössten und erfolgreichsten Musiker der Neuzeit stammt.

Zum Konzert erster Teil

Benjamin Appl Bariton Foto Uwe Arens

Im zweiten der sechs Brandenburgischen Konzerte entzündet sich Bachs Fantasie an den Farben von Blockflöte, Oboe, Geige und Trompete. Komponiert hatte er diese Musik vermutlich schon in seiner Zeit am Hof in Weimar. Hier erhielten die vier Solisten ( Violine, Oboe, Flöte und Trompete) ausreichend Gelegenheit, mit ihren Instrumenten zu brillieren. Das Auditorium belohnte diesen Ohrenschmaus mit langanhaltendem, stürmischem Applaus und klatschte die Solisten so noch einige Male auf die Bühne zurück. Erstaunlich, wie frisch und aktuell die Werke Bachs auch nach 300 Jahren noch sind. Um auf meine Einleitung zurück zu kommen: Ich glaube nicht, dass «Imagine» oder eine andere Komposition von John Lennon im Jahre 2323 noch oft auf den Konzertbühnen dieser Welt gespielt werden, im Gegensatz zu den zeitlosen musikalischen Geniestreichen des Johann Sebastian Bach.

Es folgte der erste Auftritt des jungen Baritons, der mit seinem klaren Ausdruck ebenso wie mit seinem samtenen Timbre zu überzeugen wusste.

Das Orchester und der 1982 geborene Sänger harmonierten, unter der Leitung von Willi Zimmermann, ausgezeichnet und wussten das Publikum zu überzeugen, das denn auch nicht geizte mit dementsprechendem Applaus,

Abschliessend gabs noch Carl Philipp Emanuel Bachs
– Sinfonie Nr. 4 Es-Dur, deren Interpretation durch das Orchester verdeutlichte, wieso seinerzeit dieser Bach Sohn, somit auch seine Werke, sogar populärer war als sein, aus heutiger Sicht, Übervater Johann Sebastian.

Zweiter Konzertteil

Willi-Zimmermann Violine und Leitung

Hier sorgten Werke von Wolfgang Amadeus Mozart für beschwingte Heiterkeit. Neben einigen der beliebtesten Arien aus Mozarts «Zauberflöte» und «Don Giovanni» genoss das Publikum ein humoriges
musikalisches Vergnügen. In seinem kammermusikalischen Werk «Ein Musikalischer Spass» hat Mozart scherzhaft einige schräge Töne und Unstimmigkeiten eingebaut. Sie sind als Seitenhiebe gegen
dilettantische Komponisten-Kollegen zu verstehen.

Die Zürcher stimulierten das Auditorium bestens für den bevorstehenden Jahreswechsel.

Und im Sinne der letzten Arie «Fin ch‘ han dal vino» liess sich anschliessend klangvergnügt und frohgestimmt auf den Jahreswechsel anstossen, aber erst, nachdem die Protagonistinnen die vom begeisterten  Auditorium erklatschte Zugabe gewährt hatten.

Einmal mehr wussten die Zürcher die musikalisch sehr verwöhnten Innerschweizer zu begeistern und auf den bevorstehenden Jahreswechsel einzustimmen.

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Rolf Winz und   www.zko.ch

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Benjamin Appl intoniert Arien aus Mozarts Don Giovanni

Benjamin Appl und seine Mitusikerinnen geniessen den Schlussapplaus Foto Rolf Winz

Benjamin Appl und seine Mitusikerinnen geniessen den Schlussapplaus Foto Rolf Winz

Die Musikerinnen freuen sich über die Standing Ovation Foto Rolf Winz

Die Protagonistinnen bedanken sich für die stehende Ovation

 

 

Dieser Beitrag wurde am von unter leitartikel und kolumnen von léonard wüst, musik/theater/ausstellungen, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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