Soll ich, soll ich nicht? Mit meinen 82 Jahren? 12 Stunden fliegen ohne Zwischenhalt? Die Sehnsucht nach der Cococut Beach nach fast endlosem Strand und dem herrlichen warmen Meer obsiegte mein Gehader.
Und natürlich meine Freunde Biber Gähler mit Gattin Wang und die beiden Kinder Tim und Nina wieder zusehen in ihrem sauberen gepflegten «Guest House Thai Life» im Städtchen Takuapa bei Khao Lak. www.thailifekhaolak.com. Hier habe ich mein reserviertes Zimmer und jeweils mein Taxi, welches mich pünktlich um 08.30 abholt und in 15 Minuten an die Coconut Beach fährt. In mein kleines Paradies. Einfach SEIN und Sinnieren. Welch eine Freude, die Gastgeber von der Strandbeiz «Boat Yard», welche notabene vor 19 Jahren vom Tsunami verwüstet wurde, erkannten mich wieder – die Begrüssung war herzlich. Das letzte Mal war ich kurz vor Ausbruch der anderen Welle namens Corona dort. In Kaho Lak sollte man unbedingt die Gedenkstätte für die Tsunami Opfer besuchen. Heutige Besucher in Khao Lak müssen sehr genau hinschauen, um noch Spuren des verheerenden Tsunami vom Dezember 2004 zu entdecken. Längst tummeln sich wieder Urlauber an den schönen Stränden von Khao Lak und übernachten in den zum Teil neu gebauten Hotels entlang der Küste. Genau so friedlich und schön war es auch am Morgen des 2. Weihnachtstags 2004 und niemand ahnte was auf sie zukam. Die riesige Flutwelle traf ohne jede Vorwarnung aufs Land, überschwemmte mit unfassbarer Kraft die Küstenregion, zerstörte alles was sich ihr in den Weg stellte und riss Tausende von Menschen in den Tod.
So gehen einem unweigerlich Gedanken durch den Kopf, ob sich eine solche Katastrophe je wiederholen könnte….Heute gibt es in Khao Lak in etwa so viele Hotelbetten wie vor dem Tsunami. Aber die Hoteliers bauten ein neues Khao Lak: schicker, edler, teurer. Mit dem Tsunami verschwand das Backpacker-Paradies von damals.
Nun die erste Woche ging gemächlich vorbei. Abends ass ich meistens beim Gastgeber – in seiner Beiz mit hervorragender Thai Küche und notabene für kulinarische Heimweh Schweizer auch Cordon Bleu und St. Galler Bratwurst!
Vom Regen in die Traufe
In der 2ten Woche gabs Besuch von Freunden Irene und Max. Vom verregneten Singapur herkommend entführte ich die Beiden nach Khanom ins vielversprechende Sea Breeze-
http://www.naiplao.com/?lang=de 4 Stunden spannende Autofahrt mit Zwischenhalt und Besichtigung der interessanten Tempelanlage und des Kraftortes – Wat Maha That (Wat Bang Tong) in der Provinz Krabi. Weiter dann, vorbei am Nationalpark Khao Sok erreichten wir dann das Ziel.
Joy, seit 8 Jahren Geschäftsführerin dieses Bjiou’s tat für Thailand etwas eher Ungewöhnliches. Sie umarmte PAPA Huber nebst der Zeremonie der gefalteten Hände….Übrigens der Besitzer des Sea Breeze heisst ebenfalls Biber Gähler..
Das Meer an der Nai Plao Beach war extrem stürmisch – hohe Wellen verhinderten das Schwimmen. Ab und zu regnete es. Dafür war das Sea Breeze einmal mehr mitsamt seinen hübschen Zimmern so richtig zum Erholen. Spiegeleier mit Speck und eine Früchteplatte machten den Einstieg in den neuen Tag perfekt.
Am Abend vor der Abreise – meine Freunde planten 2 Nächte im Regenwald Camp Khao Sok unweit eines Altersheims für Elephanten – besuchten wir den legendären Markt des Städtchens. Was für ein Erlebnis! Ein Schweizer Lebensmittel Inspektor würde zwar wohl glatt einem «Herzchriesi» verfallen. Bei 30° tummelten sich Fliegen auf dem Fleisch und die Frischfische sonnten sich auf dem langsam dahin schmelzenden Eis – bis Nachschub kam. Seltene unbekannte Gemüse wurden feilgeboten und gekochte Schweinsfüsse und Gnagis….
Zurück in Khao Lak
Am 1. Februar reiste ich zurücknach Khao Lak, wo mich bereits Tochter Patrizia und Partnerin Karin erwarteten. Und so genossen wir gemeinsam die Kulinarik, das Meer, die endlosen Strandspaziergänge. Und die liebenswürdigen Menschen. Mit dem ansteckenden Lächeln, welches mich bewegte, darüber zu schreiben. Am 6. Februar pünktlich flogen wir zurück in die Schweiz und oh Wunder der Technik auf die Minute genau landete der Flieger wieder in Zürich. Temperaturunterschied 35 °….
Heilfroh und dankbar bin ich, diese Reise noch einmal unternommen zu haben. Es war einfach paradiesisch!
Das Land des Lächelns – so wie man in den Wald ruft…..
I
n Thailand war das ansteckende Lächeln also omnipräsent. Schon bei der Begrüssung war alles anders als bei uns. Kein Handschlag, kein Küssen, keine Umarmung. Mit Ausnahme in Khanom! „Wai“ sagt man der traditionellen Geste, welche sowohl Grusshandlung als auch eine Respektbezeugung oder ein Zeichen besonderen Dankes und der Entschuldigung ist. Mit gefalteten Händen in Brusthöhe wird die Begrüssungsformel „Sawadee kha (bzw. Sawadee khab bei Männern)“ gesprochen. Je höher die Stellung des Gegenübers, desto höher wandern auch die Hände. Direkter, langer Blickkontaktkommt in Thailand nicht gut an und kann als aggressiv gewertet werden. Natürlich haben die Thais mit dem Tourismus gewisse westliche Werte übernommen. Ab und zu sieht man auch eine kurze Umarmung oder es wird mit «Hello» begrüsst.
Im Land des Lächelns habe ich aber auch beobachtet, dass das Lächeln ansteckend wirkt. Dieses allgegenwärtige Lächeln bringt selbst den griesgrämigen Muffel oder den sonst ach so arroganten Zeitgenossen dazu, seine Mundwinkel nach oben zu bewegen und zumindest vordergründig freundlich zu sein. Es waren die Wohlstandsbürger in den Ferien. Sie machten offensichtlich auch Urlaub vom Hässigsein. Das ist mir in den drei Wochen besonders aufgefallen. Selbst beim Reklamieren in der Beiz oder einer Verspätung im ÖV – alle konnten sie nett sein.
In Thailand, insbesondere in Khao Lak, das vor 20 Jahren vom riesigen Tsunami heimgesucht wurde, während drei Jahren unter der Corona Epidemie litt (notabene ohne staatliche Unterstützung), gäbe es Gründe zuhauf, einen sauren Stein zu machen. Doch hier lächeln die Menschen. Der Taxifahrer, Der Zeitungsverkäufer, die Gastgeber der Strassenküchen und die Damen, welche eine Massage für den „Farang“ (Ausländer) anbieten: Sie alle lächeln und wirken überhaupt nicht arm, chancenlos und unglücklich, obwohl sie das zum Teil möglicherweise sind.
Nicht verschwiegen sei, dass ich auch in Thailand manchmal eine Übersättigung an Lächeln gespürt habe. Dann nämlich, wenn es zur Maske, wenn es zur potemkinschen Fassade wird, hinter welcher sich unverkennbar persönliche Unzufriedenheit verbirgt. Oder wenn das Lächeln bloss Unterwürfigkeit transportiert. Dann und nur dann ist mir ein ehrliches Gesicht, das auch einmal ernst und authentisch sein kann, doch noch lieber. Da bin ich gerne für einmal ein helvetischer Alpenländer mit ab und zu ernstem Gesicht.
So sind diese Zeilen nur für nette Menschen gedacht. Denn auch ich als (meistens) freundlicher Zeitgenosse meinti, es soll gelten, was man uns schon seit der Kindheit beigebracht hat: So wie man in den Wald ruft, tönt es meistens zurück. Gilt übrigens auch für den Regen-oder Urwald.
Kulinarische Erinnerung
Oft habe ich Thailand bereist. Dabei die leichte und raffinierte Küche genossen. Nie fehlte dabei der pfiffige Papaya Salat (Som Tam) einer der beliebtesten und bekanntesten thailändischen Salate. Und dies ganz klar verdient! Grüner Papaya Salat ist nämlich ein sehr frischer, knackiger, würziger, gesunder, und leicht säuerlicher Salat, der immer als Vorspeise oder Beilage genossen werden kann!
Wie isst man also grüne Papaya?
Unreife, grüne Papayas schält man mit einem Sparschäler und schneidet die Frucht in mundgerechte Stücke. Grüne Papayas sind sowohl gekocht als auch roh sehr schmackhaft. Im unreifen Zustand kann man sie sehr gut als Papaya-Salat zubereiten, indem man die Frucht in dünne Streifen schneidet.
Som Tam ist der Salat aus knackiger, grüner Papaya. Original im Mörser zerstampft. Ursprünglich aus Laos stammend, wurde Som Tam von Einwanderern in den Nordosten Thailands und nach Bangkok gebracht. Som Tam verbindet man heute weltweit mit thailändischer Küche. Je nach Region gibt es verschiedene Varianten, die sich vor allem in der Verwendung von getrocknetem oder fermentiertem Fisch unterscheiden. Der mit fermentiertem Fisch zubereitete Salat heisst: Som Tam Pu, Pla Ra und ist sehr intensiv im Geschmack, was meine Degustation auch bestätigte. Deshalb gebe ich der relativ unkomplizierten Zubereitungsart von Som Tam(Ohne fermentierten Fisch) den Vorzug). Da lasse ich auch den Mörser weg und statt damit stampfen und pressen, tue ich es mit meiner «Hygiene behandschuhten» Hand. Das habe ich einer Thai Köchin abgeguckt.
Zutaten: Für ca 4 Personen als Vorspeise. 1grüne ca. 500 gr. schwere unreife Papaya aus dem Asia-Shop. 6 Schlangenbohnen.1 mittelgrosses Rüebli. 2 Knoblauchzehen. 1-2 rote Chilischoten. 8 Kirschtomaten. 2 Limetten. 2 EL Fischsauce (Den Thai Gerichten gibt sie einen würzigen und salzigen Geschmack. Übrigens, der fischige Geschmack verschwindet beim Kochen).
½ EL Palmzucker (oder brauner Zucker) 2 TL Soya Sauce (Kikkoman) 50 g halbierte Erdnüsse (oder Nussmischung) Und ein paar Streifen Blaukraut zur Deco.
Rezept Papaya Salat: mit einem Sparschäler breite Streifen von der Papaya abzuhobeln und diese dann mit dem Messer in feine Streifen zu schneiden. Die Julienne-Streifen sollten eine Breite von ca. 2mm haben. Die Rüebli schälen und ebenfalls in Julienne-Streifen schneiden. Die Schlangenbohnen waschen, die Enden und eventuelle braune Stellen abschneiden. In 4cm lange Stücke schneiden. Die Knoblauchzehen schälen. Von den Chilis die Stiele entfernen. Knoblauch, Chilis nun von Hand gut mischen und drücken, ohne dass das Ganze matschig wird.
Die Schlangenbohnen hinzugeben. Jetzt die Papaya hinzugeben und alles behutsam weiter mischen und leicht drücken. Zuletzt 1 EL. Palmzucker, 2 EL Fischsauce und 2 Limetten ausgedrückt dazu geben. Abschmecken mit 2 TL Soya Sauce (Kikkoman) Die Kirschtomaten und Blaukraut Streifen als Dekoration. Die Nüsse rundum den Salat verteilen.
Tipp: Kann mit pro Peron 2 – 3 kurz und frisch gebratenen Crevetten bereichert werden.
Kleine Fotodiashow der Reise von Herbert Huber:
fotodiashows.wordpress.com/2023/02/18/thailand-reise-von-herbert-huber-15-januar-bis-6-februar-2023/
Text und Fotos www.herberthuber.ch
Homepages der andern Kolumnisten: www.gabrielabucher.ch www.leonardwuest.ch www.maxthuerig.ch www.marinellapolli.ch