zum einstieg für alle, die christy doran nicht kennen ein paar frühere video
das erste video zeigt ihn als professor für jazzgitarre an der musikhochschule luzern
http://www.youtube.com/watch?v=6DpojCO5hsE
die folgenden zwei videos mit vorherigen mitmusikern
http://www.youtube.com/watch?v=GX_gRpQtqhg
http://www.youtube.com/watch?v=bk5B6y8Hytg
aktuelles video vom konzert im südpol, 8. mai 2013
http://www.youtube.com/watch?v=HFzsVs2skv8
christy doran mit seiner „new bag“, laut zitat von christof hegi, tagesanzeiger zürich: old bottle, new wine: die band, die sich ständig neu erfindet, hat wieder einmal ein spannendes neues programm entwickelt, mit teilweise auch neuem personal: sarah buechi (voice), vincent membrez (moog-bass-synth & rhodes), lionel friedli (drums) und christy doran (e-git & composition) starten eine neue ära der „new bag“.
die message bleibt: intensive lust an verrückten musikalischen abenteuern, und konsequenter widerstand gegen jegliche schubladisierung!
ich gestehe zu meiner schande: obwohl der gebürtige irländer christy doran (*1949) seit 1960 in luzern lebt, war er mir völlig unbekannt, zudem war ich das allererste mal überhaupt im kulturlokal südpol in luzern/kriens, befürchtete auch, der einzige „grufti“ zu sein. ich sah mich dann aber inmitten eines gespannten, altersmässig durchmischten publikums. mit der heutzutage offensichtlich üblichen dreissigminütigen verspätung startete dann die „new bag“ in aktueller besetzung. für meinen geschmack viel zu laut, sodass sarah büchi gegen die instrumentalisten anschreien musste. dass doran ein anerkannter weltklassegitarrist ist, war mir durch meine recherchen schnell bewusst geworden, unbegreiflich deswegen diese dezibel ( es wäre doch ein viel grösseres vergnügen, seine virtuosität, wie auch die seiner mitmusiker ohne schützende ohrstöpsel, tinnitus-stopper zu geniessen). schade, denn mit weniger elektropower hätte man sicher auch erkennen können, dass sarah büchi auch über das stimmliche rüstzeug und nicht nur über die pure lautstärke verfügt. power hat diese truppe doch auf alle fälle mehr als genug, war unschwer feststellbar. der drummer lionel friedli ständig präsent, nie aber dominant. vincent membrez tastete sich mehr als nur technisch gekonnt in die nähe des überfliegers doran, der seine gitarre im stile der grossen altmeister „bearbeitete“ und ebensolche vergleiche auch absolut nicht zu scheuen braucht. so bleibt, als wehmutstropfen halt trotzdem im hinterkopf der ärger über die völlig unnötige lautstärke, musikern wie dieser „new bag“ hört man doch auch sonst gern aufmerksam und freudig zu.
für mich irgendwie ein „déja entendu“, am jazzfestival montreux 1992, konzert von eric clapton, damals noch nicht im strawinski auditorium ( das gabs ja noch nicht), sondern im viel kleineren casino. clapton hatte ein paar tage zuvor im sankt jakobstadion in basel vor 40 000 zuhörern ein open air bestritten, aber offenbar vergassen seine techniker, die verstärkeranlage nun dem indoorkonzert anzupassen, jedenfalls flüchteten nicht nur einzelne, sondern viele konzertbesucher nach draussen, denn die lautstärke shot nicht nur den sheriff, sondern eben auch many deputy, in diesem fall musikfans.
text: www.leonardwuest.ch , fotos christian rogger und von new baghomepage