Der Weg Gartli – Bauenbach, bildet einen kleinen Abschnitt des Alten Landwegs, der von Seedorf über dem Dorf Bauen nach Seelisberg führt. Die Konkurrenz durch den Seeweg auf dem Vierwaldstättersee hat verhindert, dass der Landweg dieselbe Bedeutung erlangte, wie etwa der Gotthardsaumweg. Trotzdem präsentiert sich der Abschnitt sehr abwechslungsreich und mit vielen wieder instand gestellten historischen Strukturen.
Das Bundesinventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) weist dem Wegabschnitt Gartli – Oberer Baumgarten – Bauenbach als Teil des Alten Landwegs nach Stans nationale Bedeutung zu. Während er früher als Land- und Viehtriebweg diente, blieb er über viele Jahre ungenutzt. Die Mauern waren stellenweise am Verfallen und das Wegtrasse stark überwachsen. Erst später wurde die Nutzung als markierter Wanderweg wieder aufgenommen. Im kantonalen Fuss- und Wanderwegplan ist dieser Abschnitt heute als Bergwanderweg aufgeführt.
Der Wanderweg Gartli – Oberer Baumgarten – Bauenbach hat mehrere Gesichter. Der Einstieg in den untersten Abschnitt beim Gartli bilden die Stufen aus Rundholz. Beidseitige Mauern und Gehölze geben dem historischen Weg einen Gassencharakter. Oberhalb des Gartli eröffnet sich die Aussicht auf den Urnersee. Einhäuptige Trocken- und Mörtelmauern terrassieren das Gelände, sodass zwischen diesen Stützmauern ein grosszügiger Hangweg besteht. Der luftfeuchte und schattige Abschnitt beim Oberer Baumgarten steht im Widerspruch zur mittleren Weghälfte oberhalb des Gartli. Auf den ersten 130 Metern vom Bauerbach herkommend führt der Hohlweg, der beidseits von stark mit Moos und Farnen bewachsenen Trockenmauern begleitet wird, durch den Wald. Diese Mauerwerke könnten dadurch entstanden sein, dass immer wieder Steine auf dem Weg zusammengelesen und am Rande aufgeschichtet wurden.
Der Weg Gartli – Oberer Baumgarten – Bauenbach war stark sanierungsbedürftig. Ziel des Sanierungs- und Aufwertungsprojekts des Kantons war es, den historischen Weg mit seinen wegbegleitenden Elementen instand zu stellen, um ihn so langfristig zu erhalten.
Aufkommende Gehölze und der Hangdruck führten zu Schäden an den Trockenmauern. Im Rahmen des Sanierungsprojekts wurden rund 80 m3 Mauern auf einer Weglänge von circa 130 Metern abgebrochen und neu aufgebaut. Die Wegränder wurden nachgebessert, die herausgefallenen Randsteine neu gesetzt und auf rund 190 Metern wurde die Wegoberfläche neu gekoffert. Zusätzlich aufgewertet wurde der mittlere Abschnitt, indem der alte Handlauf mit einem traditionellen Lattenzaun aus Holz ersetzt wurde. Die Holzbänke blieben erhalten und eine Holzbank wurde neu erstellt.
Die Abteilung Wander- und Bikewege bei der Justizdirektion hat den Wanderweg saniert. Die Planung und Umsetzung der Sanierungs- und Aufwertungsmassnahmen erfolgte mit Urner Unternehmen, die Erfahrung im Umgang mit Sanierungen von Trockenmauern und Natursteinpflästerungen ausweisen. Finanziert wurde das Projekt durch das Bundesamt für Strassen ASTRA (Fachstelle IVS), den Fonds Landschaft Schweiz (FLS) und den Kanton Uri.
Mit der Sanierung des Wanderwegs Gartli – Oberer Baumgarten – Bauenbach in der Gemeinde Seedorf (Ortsteil Bauen) kann ein attraktiver und vielfältiger historischer Verkehrsweg für die nächsten Generationen erhalten werden, der zudem das Wanderangebot um den Urnersee bereichert.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]