Leben, was geht! Suizid im Gespräch mit Hinterbliebenen – Eine Wanderausstellung

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Plakat zur Ausstellung

Ausstellungsdauer: 16. Mai – 2. Juni 2023 im Theater Uri Das Thema Suizid ist, obwohl in der Schweiz täglich zwei bis drei Personen aus dem Leben scheiden, ein Tabuthema. Darüber hinaus werden tagtäglich bis zu dreissig Personen nach einem missglückten Suizidversuch medizinisch betreut. Aus diesem Grund scheint es notwendig, darüber offen und konstruktiv zu sprechen und wertefrei informieren zu können. Hinterbliebene, Helfende und das unmittelbare Umfeld kommen aus diesem Grund in der Ausstellung zu Wort. Ziel ist es, Sprache rund um das schwierige Thema Suizid, Suizidalität und ernsthafte Krisen zu generieren, damit Fehlannahmen, Stigmatisierung und eine lähmende Sprachlosigkeit im Umgang mit dem Thema Suizid das Weiterleben der Hinterbliebenen und Betroffenen nicht zusätzlich erschweren. Sensibilisierung und Prävention stehen bei diesem Unterfangen an erster Stelle.

In diesem Rahmen wird die interaktive Wanderausstellung Leben, was geht! Suizid im Gespräch von Martin Steiner in Kooperation mit dem Theater Uri organisiert und durchgeführt. Vom 16. Mai – 2. Juni 2023 thematisiert die Ausstellung Suizid aus dem Blickwinkel der Hinterbliebenen. Direktbetroffene respektive Hinterbliebene und Betroffene wie z.B. eine Tochter, ein Vater, eine Mutter, ein Partner und der Freundeskreis sowie das helfende Umfeld wie z.B. Ärzte, Psychiater, Bestatter, Pfarrer, Fachstellen und Philosophen kommen direkt zu Wort. Für die Ausstellungsdauer stehen den Besuchenden Podcasts der einzelnen Positionen via QR-Code zur Verfügung. Infopanels ergänzen diesen Dialograum während der ganzen Ausstellungszeit.

Alle diese Inhalte werden einer breiten Öffentlichkeit, der aktuellen Schülerschaft der Region, sowie auch Fachpersonen und fachlich Involvierten, die in ihrem Alltag mit Suizid konfrontiert sind, zugänglich gemacht. Für Schulklassen der Stufen Sek. I und II, sowie Mittelschulen und Berufsschulen stehen pädagogische Dossiers online zur Verfügung.

Die 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen erzählen über diverse Aspekte ihrer Erfahrungen mit Suizid aus ihrem spezifischen Blickwinkel. Sie laden die Besuchenden dazu ein, Suizid, Suizidalität und ernsthafte Krisen aus verschiedensten Perspektiven zu erfahren und kennenzulernen und schärfen den Blick für Hinterbliebene und deren Leben danach.Dieser Teil der Arbeit spürt dem Thema Suizid auf dialogisch-perspektivische Weise nach. Besuchende sollen dazu angeregt werden, über das Thema offen und auf vielfältige Weise reden und sinnieren zu können, um darauf sensibilisiert zu sein und präventiv agieren zu können. Das Verschwiegene, das Wortlose und Verletzende mit Hilfe des Dialogs aufzubrechen ist zentrales Ziel der Ausstellung. Das Projekt lädt zusätzlich zu einer informativen Reise via Panels und interaktiven Modulen ein. Besuchende können die präsentierten Inhalte in einem wertefreien Raum hörend und lesend erkunden. Besuchende sind gebeten, ihr portables Telefon und Kopfhörer mitzubringen, da viele Inhalte via online Module funktionieren.

Die Ausstellung erweist sich als passende Ergänzung zum 2016 erstellten Plan des Bundes zur Suizidprävention und zur 2018 lancierten Kampagne «Wie geht’s dir?», bei welcher der Kanton Uri mit der Fachstelle Gesundheitsförderung Uri Träger ist. Die Ausstellung setzt sich zum Ziel, aktiv und unmittelbar vor Ort zu sein, um Eindrücke und Informationen dialogisch zu vermitteln. Impulse werden spürbar, und Imagination über ein Phänomen wie Suizid und Suizidalität wird durch eine konkret hörbare Erzählung mit Hilfe interaktiver Posten und informativer Module reguliert. Hinterbliebene und Betroffene und deren Positionen sowie ungeklärte Fragen erhalten Gesichter respektive werden beantwortet, indem die Geschichten direkt und indirekt Betroffener den Raum füllen oder Experten oder Betroffene Antworten geben können. Hinterbliebene sollen die Möglichkeit erhalten, ein Stück Mittragen zu erleben, um über den Verlust hinwegzukommen. Sprache und darüber reden können tragen ein Stück weit dazu bei, diesen Prozess zu stärken. Sensibilisierung, Prävention, Postvention und Ressourcenstärkung stehen bei der vorliegenden Ausstellung im Zentrum.

Weitere Informationen unter www.leben-was-geht.ch.

Wichtige Adressen bei einem Notfall (Kasten)

  • Sanitätsnotruf, Telefon 144
  • Kantonsspital Uri, Telefon 041 875 51 51
  • Hausärztlicher Notfalldienst, Telefon 041 870 03 03
  • Ambulante Psychiatrie und Psychotherapie Uri APP Uri, Triaplus AG, Telefon 041 747 67 00; www.triaplus.ch
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie Uri, KJP Uri, Triaplus AG, Telefon 041 747 67 50; www.triaplus.ch
  • Die dargebotene Hand (Beratung und Hilfe für Erwachsene in Not), Telefon 143 / www.143.ch
  • Pro Juventute (Beratung und Hilfe für Kinder/Jugendliche in Not); Telefon 147 / www.147.ch
  • Elternnotruf (Beratung für Eltern, Familien, Bezugspersonen), Telefon 0848 35 45 55

Kantonale Fach- und Beratungsstellen 

  • kontakt uri (Jugend- & Elternberatung / Suchtberatung) Telefon 041 874 11 80
  • Fachstelle für Familienfragen und frühe Kindheit Telefon 041 874 13 13 www.familien-uri.ch
  • Fachstelle für Altersfragen Telefon 041 870 42 25 www.alter-uri.ch
  • Zentrum Selbsthilfe Uri Telefon 041 500 47 25 www.selbsthilfe-uri.ch

Weitere Unterstützung / Informationen

Leben, was geht! Suizid im Gespräch mit Hinterbliebenen und Betroffenen

Einen Menschen durch Suizid zu verlieren, ist eine erschütternde und zugleich oft geteilte Erfahrung. Was löst ein Suizid bei Hinterbliebenen, ihrem Umfeld und Helfenden aus? Welche Antworten gibt es auf diese herausfordernde Lebenssituation? Mit welcher Sprache kann ich diesem Thema begegnen? Die Ausstellung versucht in Form von offenen und konstruktiven Beiträgen von direkt und indirekt Betroffenen (Familienmitgliedern/Freundeskreis), Ärzten, Psychiatern, Bestattern, Überlebenden, Fachpersonen, Polizisten, Philosophen und Pfarrern das Unfassbare in Worte zu fassen – sie alle geben dem tabuisierten Thema in Form einer „living library“ eine konkret lebensnahe Sprache und eine 360 Grad Perspektive auf das Thema Suizid.

Die persönlichen und informativen Momente sollen Nichtbetroffene und Betroffene mit Hilfe des Dialogs für das Thema sensibilisieren, um sie aus einer blockierenden Sprachlosigkeit im Umgang mit dem Thema Suizid zu führen, aber auch um Menschen in gleicher Situation in ihrer Trauerarbeit zu unterstützen. Gleichzeitig steht Suizidprävention und Ressourcenstärkung im Bereich ernsthafte Lebenskrisen im Vordergrund der Ausstellung.

Leben, was geht! Suizid im Gespräch, 16. Mai bis 4. Juni 2022 im Theater Uri Altdorf – Mehr unter www.leben-was-geht.ch

Öffnungszeiten: Theater Uri / Tourismusschalter

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