Die Aufsichts- und Kontrollkommission des Kantonsrates (AKK) unterbreitet dem Regierungsrat den externen Evaluationsbericht über das Projekt Educase. Die AKK hatte einen unabhängigen Experten damit beauftragt, die Umstände aufzuarbeiten, die zum Scheitern der neuen Schulverwaltungssoftware von Kanton und Gemeinden führten. Gestützt auf den Bericht spricht der zuständige AKK-Ausschuss Feststellungen und Empfehlungen an den Regierungsrat aus.
Ein Ausschuss der AKK hat den Evaluationsbericht des externen Experten eingehend studiert und gewürdigt. Die Kommission unterstützt die im Bericht formulierten Feststellungen und übernimmt die allgemeinen Anregungen und die konkreten Empfehlungen zuhanden des Regierungsrates. Mit der Umsetzung der unter anderen folgenden Massnahmen sollen zum Beispiel die Risiken komplexer IT-Projekte künftig besser gemanagt werden:
- Der Entscheid, ob eine IT-Lösung selber entwickelt oder am Markt eingekauft werden soll, ist bewusst zu treffen.
- Das Testing ist rechtzeitig und konsequent zu etablieren und anzuwenden.
- Störungen sind prioritär zu behandeln.
- Im agilen Vorgehen ist auch die Möglichkeit von Restanzen und Fehlern mit einzuplanen.
- Es braucht eine angemessene Kommunikation mit den Gemeinden und Schulen.
- etc.
Mit Blick auf den Umfang des Evaluationsberichts und die ergänzenden Feststellungen und Empfehlungen des AKK-Ausschusses an den Regierungsrat erkennt die Kommission, dass in der aktuellen Legislatur eine eingehende Behandlung nicht mehr möglich ist. Deshalb soll dem neuen Regierungsrat eine gebührende Verarbeitungszeit gewährt werden. Die AKK wird die Öffentlichkeit über die Umsetzung ihrer Empfehlungen auf dem Laufenden halten. Der AKK ist es ebenso ein Anliegen, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch der Evaluationsbericht unter Wahrung des Amtsgeheimnisses und in geeigneter Form gegenüber der Öffentlichkeit publiziert wird. Dazu hat sie auch dem Regierungsrat entsprechend Antrag gestellt.
Mit dem Projekt Educase wollten der Kanton und die Luzerner Gemeinden eine gemeinsame, gesamtheitliche Administrationslösung für die Volksschule einführen. Es gelang jedoch nicht, den Leistungsumfang gemäss Projektanforderungen und -ausschreibungen umzusetzen, was 2022 zum Projektabbruch führte. In der Folge beschloss die AKK, allfällige Fehler zu analysieren, um für künftige Projekte die nötigen Schlussfolgerungen ziehen zu können.
Die AKK hat den Vorsteher des Bildungs- und Kulturdepartements bereits im Rahmen eines Zwischenberichtes über die für das Nachfolgeprojekt erheblichen Erkenntnisse informiert und damit deren frühzeitige Berücksichtigung sichergestellt. Gemäss dem Kenntnisstand der AKK ist das Educase-Nachfolgeprojekt «StabiLU» auf Kurs.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]