EPI feiert 100 Jahre «Schenkung Dapples» «2’100 Jugendliche verdanken ihr Heim einem Jugendlichen»

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Jugendliche Bewohner bei der Arbeit_Foto by EPI Stiftung

Vor 100 Jahren leistete der einflussreiche Finanz- und Wirtschaftsfachmann Louis
Dapples (1867–1937) eine grosszügige Schenkung, welche heute als Jugendheim
«Schenkung Dapples» zur Schweizerischen Epilepsie-Stiftung (EPI) in Zürich gehört.
Das sozialpädagogische Jugendheim gibt 30 jungen Männern im Alter von 15 bis 22
Jahren und mit schwierigen Lebensumständen Arbeit, Ausbildung und ein Zuhause.
Und versucht, ihnen damit zumindest teilweise eine Familie zu ersetzen.
Louis Dapples und seine Frau Hélène hatten ein Herz für wohltätige
Institutionen. Dabei haben sie die EPI besonders berücksichtigt. Denn ihr Sohn Jean-Henri,
geboren 1903, litt an Epilepsie und wurde während Jahren im Schweizerischen Epilepsie-
Zentrum gepflegt. Bis zu seinem Tod 1922. In den 100 Jahren beschäftigte die «Schenkung
Dapples» insgesamt 650 Mitarbeitende und über 2’100 Jugendliche sind betreut worden.
Richard Fischer, Institutionsleiter der Schenkung, bringt es auf den Punkt: «2’100 Jugendliche
verdanken ihr Heim einem einzigen Jugendlichen und seinen Eltern.»
Die Schenkung stellt heute die Ausbildungsbereiche «Mechanik», «Schreinerei», «Malerei»,
«Küche», «Betriebsunterhalt», «Bürokaufmann» sowie eine Trainings- und Orientierungs-
werkstatt. Neben den modernen Ausbildungsstätten und einer Schule, welche alle auch jungen
Frauen offenstehen, betreibt die Institution verschiedene flexible sozialpädagogische
Wohnformen für jugendliche Männer, je nach ihrem Selbständigkeitsgrad.
Fischer bekräftigt: «Wir sind ein Mikrokosmos, fast eine Familie, und ich vergleiche uns gerne
mit der Gemeinschaft des Gallischen Dorfs. Junge Menschen, die als «Systemsprenger»
gelten, können hier leben, arbeiten und ihre Zukunft planen und gestalten. Dabei erfahren wir
oft einen solidarischen Umgang der jungen Menschen untereinander. Wir wollen ihnen soviel
Eigenverantwortung zutrauen und Freiheit geben, wie möglich. Und dies mitten in einer
komplexer werdenden Gesellschaft.»
Förderung von Selbständigkeit und Selbstsicherheit
«Natürlich freuen wir uns auch über spezielle Leistungen und Erfolgsgeschichten. Dass zum
Beispiel drei Jugendliche nach ihrer Zeit bei uns eine eigene, erfolgreiche Firma für
Parkettböden gegründet haben. Wir sind aber auch mit Fällen konfrontiert, die sich schwieriger
gestalten, in welchen wir uns eher als Begleiter für eine schwierige Zeit sehen. Zentral für uns
ist, dass wir jungen Menschen Selbstsicherheit geben können und ihre Selbständigkeit
fördern.» Sozialpädagogische Arbeit versteht Fischer als «Dienst an der Gesellschaft», gerade
auch unter dem Aspekt einer stark fordernden täglichen Auseinandersetzung mit komplexen
Problemstellungen und zeitlich wenig komfortablen Spätdiensten und Pikett-Einsätzen für das
sozialpädagogische Personal.

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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