Am 22. Juni 2023 fand in Erstfeld ein weiterer Workshop im Rahmen des Projekts «Weiterentwicklung Langzeitpflege Uri» statt. Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden, des Kantons, des Urner Gemeindeverbands und der Urner Akteure der Langzeitpflege diskutierten, wie die stationäre und ambulante Langzeitpflege künftig in Uri organisiert werden könnte.
Am Donnerstag, 22. Juni 2023, setzten sich in Erstfeld im Rahmen eines weiteren Workshops die Vertreter der Urner Gemeinden, des Kantons, des Urner Gemeindeverbandes sowie der Urner Akteure der Langzeitpflege mit der Frage auseinander, wie im Kanton Uri künftig die ambulante und stationäre Langzeitpflege organisiert werden könnte.
Varianten der künftigen Zuständigkeit in der Langzeitpflege
Im Rahmen des Projekts hat die Projekt- und Steuergruppe verschiedene Varianten für die künftige Zuständigkeit in der Langzeitpflege ausgearbeitet. Die Varianten sind unter Berücksichtigung der folgenden Eckwerte entwickelt worden.
- Es soll in Uri eine integrierte und koordinierte Langzeitpflegeversorgung (stationär und ambulant) «alles aus einer Hand» – sichergestellt werden.
- Die Regeln der fiskalischen Äquivalenz und der Subsidiarität sind eingehalten.
- Die Erkenntnisse aus dem Projekt «Zukunft Alter Uri», den Statistische Grundlagen zur Pflegeheimplanung 2020 bis 2040, dem Aktionsplan «Demenz Kanton Uri», dem Aktionsplan «Palliative Care Uri» und den statistischen Grundlagen zur Pflegeheimplanung sind berücksichtigt.
Auf der Basis dieser Vorarbeiten wurden am Workshop die Vor- und Nachteile sowie die Konsequenten von folgenden drei Varianten diskutiert:
- Variante 1: Konzentration beim Kanton
Bei dieser Variante wäre der Kanton zuständig für die Langzeitpflege und übernähme langfristig die Trägerschaft für die Betriebe.
- Variante 2: Konzentration bei den Gemeinden
Diese Variante sieht vor, dass sich die Gemeinden zu einem Verbund zusammenschliessen (ähnlich wie bei Abwasser Uri). In dessen Zuständigkeitsbereich würden die gesamte Langzeitpflege und langfristig auch die Trägerschaft der Betriebe fallen.
- Variante 3: Verbundlösung von Gemeinden und Kanton
Diese Variante bildet eine Mischform der Varianten 1 und 2. Der Kanton wie auch die Urner Gemeinden würden sich zu einem gemeinsamen Verbund zusammenschliessen. Diesem würde die Langzeitpflege und auch die langfristige Trägerschaft der Betriebe obliegen.
Priorisierte Handlungsfelder
Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts «Weiterentwicklung Langzeitpflege Uri» konnten in neun Handlungsfelder Massnahmen für die priorisierte Umsetzung herauskristallisiert werden:
- Palliative Care
- Demenzbetreuung und pflege
- Pflege von schwerstpflegebedürftigen Personen
- Kurzzeitaufenthalte
- Tages und Nachtstrukturen (TONS)
- Betreutes Wohnen
- Kantonale Beratungs und Koordinationsstelle
- Betreuung und Unterstützung zuhause
Im Rahmen des Workshops wurden diese Handlungsfelder überprüft und wo angebracht, angepasst.
Weiteres Vorgehen
Die Ergebnisse des Workshops werden ausgewertet und in einem Bericht zusammengefasst. Zudem werden im Bericht auch die finanziellen Konsequenzen für die Gemeinden und den Kanton aufgezeigt. Der Bericht wird im Regierungsrat im Herbst nochmals beraten und am 20. November 2023 an einer weiteren Informationsveranstaltung für die Gemeinden und die Akteure der Langzeitpflege präsentiert. Danach startet eine Vernehmlassung bei den Gemeinden. Der definitive Schlussbericht soll im Frühjahr 2024 vorliegen. Damit kann sichergestellt werden, dass die notwendigen gesetzlichen Grundlagen bis zirka Ende 2025 ausgearbeitet werden können.
Gemeinschaftsprojekt «Weiterentwicklung Langzeitpflege»
Im März 2022 haben die Urner Gemeinden und der Kanton gemeinsam das Projekt «Weiterentwicklung Langzeitpflege Uri» gestartet. Im Projekt sind neben den Gemeinden und dem Kanton die folgenden Akteure integriert:
– Urner Pflegeheime
– Spitex Uri
– Stiftung Behindertenbetriebe Uri
– Curaviva Uri
– SRK Kantonalverband
– Kantonsspital Uri
– Pro Senectute Uri
– Sozialversicherungsstelle Uri
– Gesundheitsförderung Uri
– Alzheimervereinigung Uri
Projektziel
Ziel des Projekts ist, für die pflegebedürftigen Personen auch in Zukunft eine bedürfnisgerechte und finanzierbare Versorgung sicherstellen zu können. Dabei sollen neben der demografischen Entwicklung auch der vermehrten Nachfrage nach intermediären Angeboten, der Sicherstellung der spezialisierten Versorgung von chronisch kranken und dementen Menschen, der Förderung neuer Wohnformen, dem sich abzeichnenden Personalmangel und anstehende Gesetzesanpassungen auf eidgenössischer Ebene Rechnung getragen werden. Das Ziel des Projekts ist daher insbesondere auch, dass künftig alle Leistungen im Bereich der Langzeitpflege «aus einer Hand» zur Verfügung gestellt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ur.ch/langzeitpflege
Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion
Rückfragen von Medienschaffenden:
– Regierungsrat Christian Arnold, Telefon +41 41 875 2159, E-Mail ch.arnold@ur.ch
– Urner Gemeindeverband, Sara Fedier, Geschäftsstellenleiterin, Telefon +41 79 945 40 86, E-Mail info@gemeindeverband.ch [content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]