Migrantinnen und Migranten nutzen das kostenlose Angebot der Mütter- und Väterberatung deutlich weniger oft als andere Bevölkerungsgruppen. Der Kanton Luzern will deshalb das Angebot bekannter machen. Mit Videos in fünf verschiedenen Sprachen soll die fremdsprachige Migrationsbevölkerung künftig besser erreicht werden. In den Videos erzählen zugewanderte Mütter und Väter von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Beratungsangebot und wie sie davon profitieren konnten.
Familien mit Migrationshintergrund nutzen Beratungsangebote deutlich weniger häufig als Schweizerinnen und Schweizer. Insbesondere Angebote in den Bereichen Prävention und gesundheitliche Vorsorge werden unterdurchschnittlich beansprucht. Gründe dafür sind häufig sprachliche oder kulturelle Barrieren. Gleichzeitig sind Personen mit Migrationshintergrund überdurchschnittlich oft von gesundheitlichen Benachteiligungen betroffen. Auch die Mütter- und Väterberatungsstellen bekunden Mühe, fremdsprachige Familien zu erreichen und über das kostenlosen Beratungsangebot zu informieren. Unter anderem, weil nur wenige Familien vergleichbare Angebot aus ihrem Herkunftsland kennen.
Zeitgemässe und einfach verständliche Videos
Um die sprachlichen Hürden abzubauen und das Beratungsangebot für Familien mit Migrationshintergrund besser bekannt zu machen, hat der Kanton Luzern Videos produzieren lassen. In diesen kommen Mütter und Väter in den Sprachen Englisch, Portugiesisch, Tigrinisch, Tamilisch und Arabisch zu Wort. Sie erzählen, wie sie von der Mütter- und Väterberatung persönlich profitieren konnten und erklären das Beratungsangebot auf verständliche Art. Sie sollen damit andere fremdsprachige Familien mit Kindern im Vorschulalter motivieren, sich bei der Mütter- und Väterberatung in ihrer Nähe zu melden.
Videos auf verschiedenen Kanälen
Die Videos werden über verschiedene Kanäle gestreut; sie stehen ab sofort allen Interessierten zur Verfügung. «Die Videos sind für die verschiedenen Beratungsstellen eine ergänzende Unterstützung. Möglichst alle Familien im Kanton Luzern sollen vom wertvollen Beratungsangebot profitieren können und in ihren Kompetenzen und Ressourcen gestärkt werden, um verantwortungsvoll mit ihrer Gesundheit umzugehen», erklärt Regierungsrätin Michaela Tschuor, Vorsteherin des Gesundheits- und Sozialdepartements. Die Auswahl der fünf Sprachen ist auf der Basis von Erfahrungen von Beratungsstellen erfolgt. Produziert wurden die Videos im Auftrag der Dienststelle Gesundheit und Sport in Zusammenarbeit mit der jufa, der Mütter- und Väterberatung Rontal.
Abbau von gesundheitlichen Ungleichheiten
Das Beratungsangebot soll Familien stärken, damit gesundheitliche Ungleichheiten verringert und die Chancengerechtigkeit für alle verbessert werden. Bei fremdsprachigen Familien kann die Beratung durch interkulturell Vermittelnde begleitet werden. Das Beratungsangebot der Mütter- und Väterberatung richtet sich an Familien mit Kindern ab Geburt bis fünf Jahren und umfasst beispielsweise Themen wie Ernährung, Gesundheit, Erziehung. Die Beratung wird in allen Luzerner Gemeinden angeboten und ist kostenlos.
Mehr Informationen und die Videos finden Sie hier: www.gesundheit.lu.ch/mvb
Anhang
Video Teaser in den verschiedenen Sprachen
Flyer Mütter- und Väterberatung in fünf Sprachen[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]