Bayerisches Staatsorchester | Vladimir Jurowski | Yefim Bronfman und Klimaaktivisten, KKL Luzern, 8.9.2023, besucht von Léonard Wuest

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Bayerisches Staatsorchester

Bayerisches Staatsorchester Konzertimpression von Peter Fischli

Besetzung und Programm:
Bayerisches Staatsorchester
Vladimir Jurowski Dirigent
Yefim Bronfman Klavier
Richard Wagner (1813–1883) Vorspiel zu Tristan und Isolde
Robert Schumann (1810–1856) Klavierkonzert a-Moll op. 54
Anton Bruckner (1824–1896) Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 Romantische

Über den Dirigenten 

Vladimir Jurowski Foto Wilfried Hösl

Das Engagement gegen den Klimawandel steht für Vladimir Jurowski weit oben auf der Tagesordnung. Spezielle Programme zu diesem Themenkreis hat er mit seinen Orchestern schon präsentiert. Und er versucht, auch in seinem Alltag ein Zeichen zu setzen. Deshalb hat er die Verantwortung beim Glyndebourne und beim Enescu Festival sowie beim Akademischen Staatsorchester Moskau abgegeben und konzentriert sich ganz auf seine beiden deutschen Chefpositionen: beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und an der Bayerischen Staatsoper. «Ich möchte meinen persönlichen CO2-Abdruck reduzieren », bekennt Jurowski. «Seit 2017 fahre ich innerhalb Europas nur noch Zug.». Anmerkung des Autors: Dies als Vorinformation zum zweiten Teil der Rezension.

Zum Konzert

Richard Wagner (1813–1883) Vorspiel zu Tristan und Isolde

Richard Wagners Vorspiel zu seiner bahnbrechenden Oper „Tristan und Isolde“ ist ein episches Meisterwerk, das die Grenzen der klassischen Musik sprengt und den Hörer auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt und einen  unauslöschlichen Eindruck hinterlässt., was schon mit dem mysteriösen weltberühmten «Tristan Akkord» beginnt.

Ein Vorspiel der Leidenschaft

Bayerisches Staatsorchester Konzertimpression von Peter Fischli

Das Vorspiel zu „Tristan und Isolde“ ist ein musikalisches Manifest der Leidenschaft. Schon die ersten Takte, gespielt von den Streichern des Bayerischen Staatsorchesters, ziehen den Hörer unweigerlich in eine Welt intensiver Gefühle. Jurowski versteht es meisterhaft, die Spannung aufzubauen und die emotionalen Nuancen dieses Stücks zu betonen. Die dynamische Bandbreite reicht von zarten, sehnsuchtsvollen Passagen bis hin zu kraftvollen, stürmischen Momenten.

Die Klangpalette des Bayerischen Staatsorchesters

Bayerisches Staatsorchester Konzertimpression von Peter Fischli

Das Orchester, das dieses Jahr sein 500jähriges Bestehen feiern darf, unter der Leitung von Vladimir Jurowski zeigt in dieser Aufführung eine beeindruckende Klangvielfalt und technische Präzision. Die Streicher glänzen mit ihrer warmen und zugleich intensiven Darbietung, während die Bläser mit expressiver Brillanz punkten. Die Harmonie und das Zusammenspiel des Orchesters sind bemerkenswert und verleihen der Aufführung eine unvergleichliche Tiefe.

Vladimir Jurowskis Interpretation

Jurowski ist zweifellos ein Dirigent von Weltklasse. Seine Interpretation des Vorspiels zu „Tristan und Isolde“ ist geprägt von einem tiefen Verständnis für Wagners musikalische Sprache. Er führt das Orchester mit einer Mischung aus Präzision und emotionaler Intensität, die die Essenz dieses Werks einfängt. Die Langsamkeit und Geduld, mit der er die melodischen Linien entwickelt, erzeugen eine fast hypnotische Wirkung, die den Hörer in den Bann zieht.

Die emotionale Reise

Wagners Werk ist eine musikalische Reise in die dunkelsten und tiefsten Emotionen der menschlichen Seele. Es ist eine Reise durch die Leidenschaft, die Sehnsucht, die Verzweiflung und die Ekstase. Jurowski und das Bayerische Staatsorchester navigieren durch diese emotionalen Abgründe mit bemerkenswerter Sensibilität und Intensität. In den Momenten der Ekstase fühlt man sich, als ob die Musik den Hörer in die Höhe hebt, während die Verzweiflung einen tiefen Abgrund öffnet.

Die Spannung bis zum Schluss

Das Vorspiel zu „Tristan und Isolde“ ist keine leichte Kost. Es ist ein Stück, das den Hörer herausfordert und emotional erschöpft. Die Aufführung unter Jurowski hält die Spannung bis zum letzten Ton aufrecht. Der dramatische Höhepunkt, der sich langsam aufbaut und schließlich in einem kraftvollen Crescendo gipfelt, hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck.

Fazit: Eine unvergessliche Aufführung

Die Aufführung des Vorspiels zu „Tristan und Isolde“ durch das Bayerische Staatsorchester unter der Leitung von Vladimir Jurowski war ein triumphales Ereignis und hat gezeigt, dass Wagners Musik auch heute noch die Kraft hat, die tiefsten Emotionen in den Menschen hervorzurufen. Unter der einfühlsamen Leitung des 1972 geborenen Dirigenten und mit der Brillanz des Bayerischen Staatsorchesters wurde diese Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis, das noch lange in den Herzen der Zuhörer nachhallt. Es ist eine Erinnerung an die universelle Kraft der Musik, die in der Lage ist, die Grenzen des Verstandes zu überschreiten und direkt in die Seele zu sprechen.

Robert Schumann  Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54

Der Konzertflügel wird ins Zentrum geschoben und hergerichtet für den heutigen Solisten, den vielfach preisgekrönten Grandseigneur der 88 Tasten,  Yefim Bronfman.

Er setzt sich hin, tauscht ein paar Blicke mit Dirigent und Konzertmeister und baut dann seine Konzentration und Spannung auf und schon gehts los.

Bayerisches Staatsorchester Konzertimpression von Peter Fischli

Da scheint sich, beim Intro, auch Consuelo Velázquez, die Komponistin von «Besame mucho» bedient zu haben. Dann, ganz zu Beginn unvermittelt eine Kaskade von Akkorden, die nur hier in dieser Form erscheint, es folgt eine unvergessliche Melodie, die gleich vorherrschend wird und aus der sich fast alles Folgende entwickeln wird: Der Beginn von Schumanns einzigem Klavierkonzert ist spektakulär. Darf man vielleicht die feurigen Akkorde zu Anfang dem lebhaften Florestan in Schumann zuordnen, das beherrschende Hauptthema aber Clara? Oder kann man den langsamen Teil (andante espressivo) des Kopfsatzes als Liebesduett deuten? Wird der unstete Florestan endlich von der sanften Clara sozusagen gezähmt? Vielleicht, vielleicht auch nicht, reizvoll sind solche Spekulationen allemal. Die Entstehung dieses erzromantischen Konzerts ist jedenfalls einigermaßen unromantisch verlaufen, es wurde keineswegs in einer einzigen kurzen, intensiven und inspirierten Arbeitsphase geschaffen. Begonnen wurde es 1841 etwa ein halbes Jahr nach der Hochzeit der Schumanns und zwar als einsätzige Fantasie mit jenem eigenen langsamen Mittelteil, dem “Liebesduett”, und einem eigenen Finale. In dieser Form konnte das Stück weder aufgeführt noch verlegt werden, der Markt verlangte unerbittlich dreisätzige Konzerte. 1845 fügte Schumann nahtlos zwei weitere Sätze an: das traumhaft schöne Intermezzo und das ohne Pause folgende optimistische, vorwärtsdrängende Finale (allegro vivace). Insgesamt war das Werk jetzt etwa doppelt so lang geworden. Die Uraufführung war im Dezember 1845 in Leipzig, natürlich mit Clara am Flügel.

Keine Komposition für eitle Egomanen

Bayerisches Staatsorchester Konzertimpression von Peter Fischli

Das Konzert ist von Schumann sehr bewusst nicht für mehr oder weniger eitle Virtuosen geschrieben worden und Franz Liszt z.B. hat es anfangs deswegen auch nicht spielen wollen. Vielleicht noch mehr als Beethovens Violinkonzert, dem es in diesem Punkte ähnelt, setzt dieses Klavierkonzert auf den Dialog zwischen dem Solisten und dem Orchester. Beide Seiten müssen sehr aufmerksam und flexibel sein. Zeitweise vertauschen sich die Rollen, wenn das Klavier das Orchester begleitet. Anderswo wird es richtiggehend kammermusikalisch, wenn das Klavier mit einzelnen Instrumenten aus dem Orchester Zwiegespräche hält. Die Zeitgenossen nahmen sehr wohl wahr, dass Schumann neue Wege ging, auch wenn sein Konzert wiederum in einer Tradition steht und er Anregungen von Beethoven (3.Klavierkonzert), Mendelssohn, Schubert und Bach bezog.

Bayerisches Staatsorchester Konzertimpression von Peter Fischli

Auch im Zusammenhang mit diesem Konzert sind Schumann Schwächen bei der Orchestrierung vorgeworfen worden. Ganz unberechtigt sind sie nicht, viel Erfahrung hatte er nicht, als er mit der ursprünglichen Fantasie begann. Vielleicht macht es sogar den besonderen Charme dieses Meisterwerks aus, dass es eben nicht ganz perfekt ist, sondern ein wenig grün und jugendlich geblieben ist. Und im Ganzen jugendlich frisch sollte es meiner Meinung nach gespielt werden und eben nicht schmalzig-schmachtend bis hin zur völligen Gedankenverlorenheit und Lethargie. Bruno Walter (“Von der Musik und vom Musizieren”) hat z.B. auf eine unselige Aufführungstradition hingewiesen, die bis zum heutigen Tage nicht ausgerottet ist: Nach den fallenden Akkorden ganz zu Anfang wird das Tempo für das “Clara-Thema” gewöhnlich sofort gedrosselt, obwohl das in der Partitur überhaupt nicht so notiert ist. Erst sehr viel später wird das Thema langsamer verlangt, ein Kontrast geht also dann entweder verloren oder es muss wiederum noch langsamer, noch schmachtender gespielt werden … Ein wenig Schmachten, ein wenig Sehnsucht muss sein, aber nicht im Übermaß. Auch unbändige Lebenslust und Drama haben hier ihren Platz, und wie sich zeigt, sind diese verschiedenen Elemente in diesem Konzert nicht einfach im Gleichgewicht zu halten. Der Solist bewegte sich mit schlafwandlerischer Sicherheit und Grandezza durch die Partitur und es wirkte alles jung und frisch. Grossartig vor allem die Sequenzen, wo die ebenso brillanten Solist*innen (Klarinette, Oboe usw.) des Orchesters mit dem 1958 in Taschkent geborenen Solisten Yefim Bronfman traten.

Nie zu viel Schmelz oder gar penetrant süss

Bayerisches Staatsorchester Konzertimpression von Peter Fischli

So macht Bronfman, technisch ungemein brillant in seiner unprätentiösen Art, trotz allen romantischen Schwungs und Überschwangs, nie eine überkandidelte Diva aus dem Stück (was man sonst leider verhältnismäßig oft erleben kann). Der Mann aus Usbekistan gehört nicht zu den Interpreten, für die ‚Romantik‘ eine Art permanente Ekstase bedeutet. Zwar werden die unterschiedlichen Affektlagen von ihm mit aller Deutlichkeit aufgezeigt (auch ihre Brüche und plötzlichen Wechsel). Er begeht allerdings nie den Fehler, es zu ‚überschminken‘ und dadurch Gefahr zu laufen, Schumann in seinem Gefühlsüberschwang der Lächerlichkeit preiszugeben. Insgesamt ist das eine sehr starke, sehr emotionale Interpretation, aber vollständig frei von ‚künstlicher Aufregung‘ und gerade deshalb in ihrer Empfindsamkeit glaubwürdig. Das hat überhaupt nichts ‚Ranschmeißerisches‘ an sich, übertrieben Heroisches oder gar Martialisches, wie man das öfter hören kann. Gleichzeitig wirkt die Interpretation trotz aller Brüche im Stück sehr organisch. Es gibt also nicht lediglich einen Wechsel von Affekten, sondern einen durchdachten Aufbau, der am Ende klar macht, dass es sich trotz aller Überraschungen im Stück um ein ‚Großes Ganzes‘ handelt.

Perfekte Tempovariierung durch den Pianisten

Der Grossmeister der Tasten weiß immer sehr genau, wo man bremsen und wo man ein bisschen Gas geben muss, um das Ganze zum Strömen zu bringen. So passiert es ihm beispielsweise nie, dass er erst mit großer Agogik Spannung aufbaut, um dann im entscheidenden Moment durch eine unbedachte Verzögerung (oder – je nachdem – eine fehlende Verzögerung) die ganze Dramatik sinnlos verpuffen zu lassen. Der Mann am Klavier ist vollkommen frei von dieser ‚Verlegenheits-Agogik‘, die man manchmal bei Pianisten beobachten kann, die sich über die Konstruktion eines Stückes nicht übermäßig intensiv den Kopf zerbrochen haben, aber ‚gefühlsmäßig‘ etwas unternehmen wollen – und es dann ausgerechnet an den ‚falschen‘ Stellen tun, und der ganze Aufbau dann kollabiert. Diese perfekte Umsetzung gelingt natürlich auch dank der Unterstützung von Dirigent Jurowski und des ausgezeichneten Orchesters, welche auf Augen- respektive Ohrenhöhe mit  dem introvertierten Tastenakrobat agieren. Besonders erwähnenswert auch der Dialog der Oboen mit dem Piano.

Alles in allem eine glanzvolle Demonstration ihres Könnens durch die Protagonist*innen, die vom Auditorium mit entsprechendem Applaus gewürdigt wurde und schliesslich in einer stehenden Ovation endete, die Bronfman mit einer kurzen Zugabe verdankte. Das Publikum begab sich aufgewühlt und beeindruckt in der Foyers und auf den Vorplatz des KKLzur Pause.

Unvorhersehbarer 2. Konzertteil nach der Pause

Am Freitagabend haben ein Aktivist und eine Aktivistin von Renovate Switzerland ein Konzert im KKL gestört

Die Sinfonie Nr. 4 von Anton Bruckner ist für ihre atemberaubende Schönheit und ihre klangliche Pracht bekannt. Das Orchester begann die Aufführung mit beeindruckendem Können, und die Zuhörer waren in die magische Welt der Musik vertieft.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der unerwartete Zwischenfall

Etwa in der Mitte der Sinfonie, als das Orchester die subtilen Klänge von bruckners Komposition interpretierte, stürmten plötzlich zwei Klimaaktivisten auf die Bühne. Eine Frau und ein Mann, die zuvor unauffällig im Publikum gesessen hatten, setzten sich vor das Orchester und klebten sich ans Dirigentenpult.

Die Forderungen der Aktivisten

Die beiden Aktivisten kleben sich am Dirigentenpult fest, während das Orchester weiterspielt

Die Aktivisten riefen Parolen wie „Klimaaktion jetzt!“ und „Rettet unseren Planeten!“ und forderten die sofortige Aufmerksamkeit der Konzertbesucher. Sie argumentierten, dass die Kunst und Musik eine Plattform für soziale Veränderungen bieten und dass es an der Zeit sei, die Klimakrise zu adressieren. Trotz der Überraschung und Verwirrung im Saal gelang es den Aktivisten, ihre Botschaft leidenschaftlich zu vermitteln.

 

 

Reaktion des Publikums

Die Reaktion des Publikums war gespalten. Einige Besucher unterstützten die Aktion und erhoben sich von ihren Sitzen, um Solidarität zu zeigen. Andere waren jedoch irritiert über die Störung und $äusserten ihren Unmut auch verbal. Die Stimmung im Saal wurde angespannt, weil die Konzertbesucher unterschiedlicher Meinung waren.

Das Orchester setzt die Aufführung fort

Trotz des Zwischenfalls spielte das Bayerische Staatsorchester weiter. Dirigent Vladimir Jurowski versuchte, die Ruhe wiederherzustellen und die Aufführung fortzusetzen. Das Orchester zeigte bemerkenswerte Professionalität und ließ sich nicht von der Unterbrechung ablenken und spielte den Satz zu Ende.

Dirigent Vladimir Jurowski lässt die beiden reden – und reicht ihnen danach die Hand

Dann unterhielt sich Jurowski mit der aktiveren Aktivistin und vereinbarte mit ihr folgendes: Ich lasse Euch eure Anliegen vortragen, wenn ihr danach die Bühne räumt, damit wir das Konzert zu Ende spielen können. Also deklamierte die Renovate Switzerland Vertreterin ihre Botschaft, unterbrochen von teils sich selbst disqualifizierenden Zwischenrufen und Unmutsäusserungen einiger Zuschauer*innen. Dann intervenierte der Dirigent recht resolut, dass man die Frau ausreden lassen soll, dies sei Teil des Deals, den er mit ihr getroffen habe.Als die Aktivistin ausgeredet hatte, verliessen sie und ihr Kollege die Bühne und wurde vor den Konzertsaal geführt, worauf die Musiker*innen wieder ihre Kernaufgabe wahrnahmen und den Schlussatz von Bruckners Sinfonie spielten, für den  sie einen langanhaltenden Applaus und eine stehende Ovation erhielten, mit einer Spezialakklamatioon für den in jeder Lage souveränen Dirigenten.

Unflätige Anpöbeleien der Platzanweiser*innen

Nach dem Konzert benahmen sich einige der Konzertbesucher*innen völlig daneben, liessen sie ihren Ärger über das Geschehen an den völlig unschuldigen Platzanweiser*innen aus. So pöbelte z.B. ein Herr, Typ «Wichtiger Manager» eine der Damen folgendermassen an (wortgetreu): Sind Sie eigentlich nicht imstande solche «Arschlöcher» am Zutritt zum Konzertsaal zu hindern. Wer mit A… gemeint war, muss ich wohl nicht weiter erläutern. Die meisten der Damen mussten solche, oder ähnliche verbale Anwürfe über sich ergehen lassen, meist von Damen und Herren der «gehobenen» Gesellschaft. Wäre ich noch jünger und in besserer körperlicher Verfassung gewesen, hätte ich sicher den Mut gehabt, mich verbal schützend vor die attackierten Damen zu stellen, obwohl ich mich überhaupt nicht gern auf Diskussionen auf solch tiefem intellektuellen und moralischen Niveau einlasse. So nahm ich halt den Ärger mit nach Hause und mach ihm jetzt hier ein bisschen Luft.

Schlussfolgerung Diskussion und Nachwirkungen

Der Vorfall wird sicherlich weiterhin in der Luzerner Kunstwelt diskutiert werden. Er wirft Fragen zur Verantwortung von Künstlern und Kulturinstitutionen auf, sich zu gesellschaftlichen Anliegen zu äußern und gleichzeitig die Erwartungen ihres Publikums zu respektieren und könnte, hoffentlich, zu einer breiteren Diskussion über die Rolle von Kunst und Kultur in der Klimabewegung führen. Einige werden argumentieren, dass Kunst eine Plattform für soziale und politische Botschaften bieten sollte, während andere die Aktion als unangebracht während eines Konzerts ansehen. Dieser Zwischenfall wird zweifellos weiterhin in der Kunst- und Kulturwelt diskutiert werden und zeigt die anhaltende Relevanz von Kunst als Plattform für soziale Veränderungen.

Ein grosses Kränzchen winden kann man sicher dem Meister am Pult, Vladimir Jurowski, der mit seinem Eingreifen, besonnenen Handeln und geschickten Verhandeln mit den Aktivisten ein totales Desaster verhindern konnte und den Abend gerettet hat.

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Peter Fischli  www.lucernefestival.ch

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Bayerisches Staatsorchester geleitet von Vladimir Jurowski Konzertimpression von Peter Fischli

Vladimir Jurowski Foto Wilfried Hösl

Bayerisches Staatsorchester unter der Leitung von Vladimir Jurowski Konzertimpression von Peter Fischli

Bayerisches Staatsorchester geleitet von Vladimir Jurowski Konzertimpression von Peter Fischli

Dirigent Vladimir Jurowski und am Flügel Yefim Bronfman Konzertimpression von Peter Fischli

Bayerisches Staatsorchester mit Solist am Piano Yefim Bronfman Konzertimpression von Peter Fischli