Besetzung und Programm:
Dresdner Festspielorchester
Concerto Köln
Kent Nagano Dirigent
Simon Bailey Wotan
Mauro Peter Loge
Dominik Köninger Wotan
Tansel Akzeybek Froh
Gerhild Romberger Erda
Annika Schlicht Fricka
Nadja Mchantaf Freia
Daniel Schmutzhard Alberich
Thomas Ebenstein Mime
Ania Vegry Woglinde
Ida Aldrian Wellgunde
Christian Immler Fasolt
Eva Vogel Flosshilde
Tilmann Rönnebeck Fafner
Richard Wagner (1813–1883) Das Rheingold. Vorabend zum Bühnenfestspiel Der RingdesNibelungen
Besonders gespannt waren die meisten Besucher natürlich auf den Auftritt des in Luzern geborenen und aufgewachsenen Mauro Peter in der Singrolle des Loge an diesem ungemein heissen Augusttag. Wohltuend da der klimatisierte, angenehm kühle Konzertsaal des KKL Luzern.
Das Orchester wurde von den Verantwortlichen der Inszenierung teilweise mit extra angefertigten historischen Instrumenten ausgestattet, damit das Ganze der Authenzität der Wagnerschen Intentionen möglichst nahe kommt.
Ein musikalisches Spektakel der Extraklasse, als das Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln unter der Leitung von Kent Nagano die Bühne betraten, um Wagners bahnbrechendes Werk „Das Rheingold“ in einer konzertanten Aufführung darzubieten. Mit einem beeindruckenden Ensemble und der Vision des Dirigenten entfaltete sich die epische Erzählung von Göttern, Helden und Schicksal in einer klanglichen Brillanz, die das Publikum in ihren Bann zog.
Von den Nibelungen bis zu den Göttern: Ein einzigartiges Ensemble
Unter der fachkundigen Leitung von Kent Nagano verschmolzen das Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln zu einem Ensemble von außergewöhnlichem Talent. Die musikalische Zusammenarbeit dieser beiden renommierten Orchester führte zu einer Klangqualität, die den epischen Charakter von Wagners Werk meisterhaft einfing.
Stimmliche Brillanz der Solisten: Götter, Helden und Nibelungen
Die Solisten verkörperten die ikonischen Charaktere von Wagners Oper mit beeindruckender stimmlicher Brillanz. Simon Bailey als Wotan strahlte mit seiner vokalen Präsenz und verkörperte die komplexe Natur des Göttervaters meisterhaft. Mauro Peter als Loge fesselte das Publikum mit seiner nuancierten Interpretation, Daniel Schmutzhard gab den kraftstrotzender Nibelung Alberich mit immenser Intensität. und Dominik Köninger als Donner verlieh seiner Figur eine kraftvolle Präsenz. Tansel Akzeybek (Froh) und Gerhild Romberger (Erda) ergänzten das Ensemble mit ihren eindringlichen Darbietungen.
Die Göttinnen des Klangs: Fricka, Freia und Erda
Annika Schlicht als Fricka, Nadja Mchantaf als Freia und Gerhild Romberger als Erda faszinierten mit ihren beeindruckenden stimmlichen Fähigkeiten und der Fähigkeit, ihre Charaktere mit emotionaler Tiefe zu durchdringen. Die Darstellung der unterschiedlichen Göttinnen Persönlichkeiten trug zur komplexen Dynamik des Stücks bei und fesselte das Publikum.
Das Dunkle und das Helle: Alberich und Mime
Daniel Schmutzhard überzeugte als Alberich mit seiner düsteren und bedrohlichen Präsenz, während Thomas Ebenstein als Mime eine Facette von Komik und Verrat in die Erzählung einbrachte. Beide Solisten fügten dem Ensemble eine Tiefe hinzu, die das Spannungsfeld zwischen den verschiedenen Charakteren hervorhob.
Die Rheintöchter und die klangliche Magie
Die Rheintöchter, verkörpert von Ania Vegry (Woglinde), Ida Aldrian (Wellgunde) und Aga Mikolaj (Flosshilde), verliehen dem Stück eine zauberhafte Präsenz. Ihre klangliche Magie und die harmonische Interaktion mit dem Ensemble verliehen den Szenen am Rhein eine besondere Energie.
Ein Abend der epischen Erzählung
I
insgesamt war die konzertante Aufführung von Wagners „Das Rheingold“ ein Abend der epischen Erzählung, der das Publikum in eine Welt von Göttern, Helden und Intrigen führte. Die Verschmelzung des Dresdner Festspielorchesters und Concerto Kölns unter der Leitung von Kent Nagano erzeugte eine klangliche Wucht, die die dramatische Tiefe des Werks betonte. Die herausragenden Solisten ergänzten diese Darbietung mit ihrer stimmlichen Brillanz und ihrer tiefen Interpretation der Charaktere. Das Auditorium feierte die Protagonist*innen am Schluss der zweieinhalbstündigen Darbietung mit stürmischem Applaus, Bravorufen und schlussendlich mit einer stehenden Ovation. Darüber gab es für Mauro Peter, den Luzerner, noch einen Applaus nebenher. Dieser Abend wird zweifellos als ein Höhepunkt des Lucerne Festival im Sommer 2023 in Erinnerung bleiben.
Text: www.leonardwuest.ch
Fotos: Peter Fischli www.lucernefestival.ch
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