Christoph Waltz‘ Inszenierung von Strauss‘ Rosenkavalier am Grand Théâtre de Genève ab 13. Dezember

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Der Rosenkavalier Foto Marc Askehame

Mit der Übernahme und Neueinstudierung einer Produktion von Richard Strauss‘ Rosenkavalier, die 2013 an der Flämischen Oper Antwerpen Premiere hatte, präsentiert das Grand Théâtre de Genève mit sieben Vorstellungen bis in die Weihnachtszeit hinein die Inszenierung, mit der Schauspieler und Regisseur Christoph Waltz seinen ersten Ausflug in die Opernwelt unternommen hat. Seit seiner Jugend ist Waltz ein begeisterter Opernfan und wollte den Gesang sogar zum Beruf machen, bevor er sich der Schauspielerei zuwandte. Aviel Cahn – seinerzeit Intendant in Antwerpen – war es damit gelungen, den aus Filmen wie Inglourious Basterds oder Django Unchained bekannten und Oscar-prämierten Schauspieler erstmals für die Opernbühne zu gewinnen.

In Waltz‘ Interpretation des Werks von Strauss und Hugo von Hofmannsthal werden auf subtile, ironische und zeitkritische Art und Weise zwischenmenschliche Beziehungen herausgearbeitet. Rollenbilder, Hierarchien und gegenseitige Abhängigkeiten werden hinterfragt und voller Witz und feinem Humor in Szene gesetzt, wobei mit dem Potential der Komödie von früher gespielt wird und derartige Strukturen ins Heute geholt werden. Wenn Baron Ochs etwa in flagranti in einer kompromittierenden Lage in einem Wiener Beisl erwischt und demontiert wird, spielt Waltz auf ähnliche Skandale an, wie sie heute durch die #me-too Bewegung und die Auswüchse der Cancel-Culture in die Öffentlichkeit getragen werden.

Das Bühnenbild dieser Produktion von Annette Muschertz und das Licht von Franck Evin bleiben unverändert, neu sind jedoch die Kostüme von Carla Teti, die 2013 noch nicht mit von der Partie war. Die Juwelen für die Produktion wurden extra von der Schweizer Edelmarke Chopard gesponsert.

Mit der schwedischen Sopranistin Maria Bengtsson an der Spitze, die die Rolle der Marschallin verkörpern wird, bietet das Grand Théâtre
de Genève ein Ensemble von führenden Strauss-Stimmen auf. Die kanadische Mezzosopranistin Michèle Losier hat sich nicht zuletzt in Hosenrollen wie Sesto (La clemenza di Tito) oder Komponist (Ariadne auf Naxos) einen Namen gemacht und ist hier nun als Octavian zu erleben. Die französische Sopranistin Mélissa Petit, die die Sophie singen wird, zählt zu den interessantesten Stimmen der jüngeren Generation. Des Weiteren singt der englische Bass Matthew Rose den Baron Ochs sowie Bo Skovhus den Herrn von Faninal.

Der Chor des Grand Théâtre wird von Alan Woodbridge einstudiert, und am Pult des Orchestre de la Suisse Romande stellt dessen Chefdirigent Jonathan Nott seine Lesart der vielschichtigen und hintersinnigen Strauss’schen Partitur zwischen artifiziellem Neo-Rokoko
und Moderne vor.

 

Grand Théâtre de Genève: Richard Strauss Der Rosenkavalier 
Premiere: 13.12.2023, 19:00 Uhr
Weitere Vorstellungen: 15./19./21./23. und 26.12.2023, 19:00 Uhr /  17.12.2023, 15:00 Uhr
Weitere Infos: https://www.gtg.ch/saison-23-24/le-chevalier-a-la-rose/[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]
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