Der Kanton Luzern intensiviert die koordinierte Prävention und Bekämpfung der häuslichen Gewalt und hat erste Massnahmen im Bereich der Prävention ergriffen. So wurde der Runde Tisch Häusliche Gewalt reaktiviert und Luzern beteiligt sich an einer interkantonalen Social-Media-Kampagne.
Ein neuer Aktions- und Massnahmenplan soll zur Prävention und Bekämpfung der häuslichen Gewalt beitragen. Justiz- und Sicherheitsdirektorin Ylfete Fanaj hat die Koordinationsstelle Gewaltprävention und Bedrohungsmanagement mit der Erarbeitung beauftragt. Zur Unterstützung der departements-, behörden- und institutionenübergreifenden Arbeiten wurde der Runde Tisch Häusliche Gewalt reaktiviert. Er wurde 2017 infolge Sparmassnahmen eingestellt. Heute, 21. November, hat er erstmals wieder getagt. Vertreten sind Fachpersonen von Regierungs- und Nichtregierungsinstitutionen sowie verschiedenen Disziplinen wie Opferschutz, Kindes- und Erwachsenenschutz, Bildung, Gesundheit, Soziales, Migration, Strafverfolgung und Justizvollzug. Mit der Reaktivierung erfüllt der Kanton das Anliegen aus dem Postulat P 737 von Pia Engler und Mitunterzeichnende.
Wissen zur häuslichen Gewalt aufbauen und stärken
Eine wichtige Stossrichtung in der Prävention und Bekämpfung von häuslicher Gewalt ist die Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen sowie die Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit. Hierzu unterstützen das Justiz- und Sicherheitsdepartement sowie das Gesundheits- und Sozialdepartement die Bildungsstelle Häusliche Gewalt des Vereins zum Schutz misshandelter Frauen: Für die Jahre 2023 und 2024 haben die beiden Departemente Mittel gesprochen für die Weiterentwicklung der Präventions-, Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit und ihrer Bildungsangebote für Fachpersonen.
Social-Media-Kampagne Toxic Love: Gewalt rechtzeitig erkennen
Darüber hinaus beteiligt sich der Kanton an der Social-Media-Kampagne Toxic Love. Häusliche Gewalt fängt oft subtil und schleichend an. Die Sensibilisierungskampagne hat die Früherkennung zum Ziel. Betroffene und Beteiligte wie auch unbeteiligte Dritte sollen unterstützt werden, Warnsignale zu erkennen und sich frühzeitig Hilfe zu holen. «Toxic Love» wird über Social-Media-Kanäle, Werbung im Öffentlichen Raum sowie im öV gestreut und am 25. November anlässlich der jährlich stattfindenden Aktionstage «16 Tage gegen Gewalt» lanciert. Mit Smartphone-Filmen im Chatformat spricht die Kampagne Jugendliche und junge Erwachsene an. «Toxic Love» ist eine Kooperation der Kantone Basel-Stadt, Glarus, Graubünden, Luzern, Obwalden, Schaffhausen, Solothurn und St Gallen und wurde vom Eidgenössischen Büro für Gleichstellung mitfinanziert. Im Kanton Luzern tragen die Koordinationsstelle Gewaltprävention des Justiz- und Sicherheitsdepartements sowie die Dienststelle Soziales und Gesellschaft (DISG) des Gesundheits- und Sozialdepartements die Kosten mit.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]