Dank grosszügiger Unterstützung durch die Dätwyler-Stiftung konnte das Projekt «Mehr einheimische Vielfalt und weniger Exoten im Garten» in den Gemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon erfolgreich umgesetzt werden.
In unseren Wäldern bereiten sich immer mehr exotische Pflanzen aus. Einige dieser Pflanzen vermehren sich in Massen, werden also invasiv und verdrängen so einheimische Arten. Mit dem Eindringen der invasiven Pflanzen wird auch die Schutzfunktion des Waldes geschwächt. Viele dieser exotischen Pflanzen wurden als Zierpflanzen in Hausgärten gepflanzt. Über Samen und Früchte, aber auch durch nicht erlaubte Ablagerung von Pflanzenschnittgut im Wald, gelangen diese Exoten in unsere Wälder. Dort bereiten sie sich rasant aus. Die Bekämpfung dieser Exoten im Wald ist sehr aufwendig und oft gar nicht mehr möglich.
Mit dem Projekt «Mehr einheimische Vielfalt und weniger Exoten im Garten» werden Hausgarten-Besitzerinnen und Besitzer motiviert, die Neophyten in ihren Gärten zu entfernen und durch einheimische Pflanzen zu ersetzen» erklärt Stefan Jauch, Präsident der Korporationsbürgergemeinde Altdorf. «Damit wird der Wald besser von diesen exotischen Eindringlingen geschützt und im Garten wachsen einheimische Pflanzen, die wertvollen Lebensraum für zahlreiche einheimische Tiere bilden» unterstreicht Jauch. Der Garten wird so zu einem Lebens- und Erlebnisraum.
Im Rahmen des Projekts konnten Gartenbesitzerinnen und -besitzer ihre Neophyten durch einheimische Sträucher und Bäume tauschen. Die einheimischen Pflanzen wurden gratis abgegeben und die Gartenarbeiten für die Entfernung der Neophyten und die Pflanzung von einheimischen Pflanzen wurde zum halben Preis angeboten. «Der Erfolg lässt sich zeigen» meint Alexander Imhof, Vorsteher des Amts für Umwelt. In den drei Gemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon haben sich 85 Gartenbesitzerinnen und -besitzer am Austausch beteiligt. «Es konnten so 1’045 einheimische Pflanzen abgegeben und gegen exotische Gartenpflanzen ausgetauscht werden. So wurden über 100 m Kirschlorbeer-Hecken, 40 Hanfpalmen und grössere Bambusbestände, aber auch Sommerflieder, Essigbäume oder Henrys Geissblatt durch einheimische Hecken und Bäume ersetzt» erklärt Imhof.
Mitarbeiter des Forstbetriebes Urnersee fällen eine Tessiner-Hanfpalme und ersetzen diese durch einen einheimischen Baum.
Die Aktion war auf die Gemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon beschränkt. Aufgrund des Erfolgs und der hohen Nachfrage wird das Angebot auf die weiteren Gemeinden des Kantons ausgedehnt. «Zusammen mit den Korporationsbürgergemeinden sind wir schon an der Planung und die Dätwyler-Stiftung hat uns wiederum ihre Unterstützung zugesagt. Wir hoffen, dass wir wieder viele Gartenbesitzerinnen und -besitzer motivieren, ihre Gärten mit einheimischen Pflanzen zu bepflanzen» führt Alexander Imhof aus. Damit helfen sie dem Wald, der Landwirtschaft, bereichern unsere Quartiere und können sich einer grossen Artenvielfalt mit farbigen Blumen und früchtetragenden Sträucher erfreuen.
Amt für Umwelt