Kanton Luzern nimmt Zivilschutzanlage in Dagmersellen erneut für die Notunterbringung in Betrieb

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Zivilschutzanlage in Dagmersellen

Die Zahl an Zuweisungen von geflüchteten Personen in den Kanton Luzern bleibt anhaltend hoch. Gleichzeitig sind die kantonalen Unterkünfte immer noch sehr stark ausgelastet. Der Kanton Luzern muss deshalb erneut eine Zivilschutzanlage (ZSA) als Notunterkunft in Betrieb nehmen. In der ZSA Dagmersellen werden ab Montag, 11. Dezember 2023 80 Unterbringungsplätze zur Verfügung stehen.

Seit dem Spätsommer 2023 ist die Zahl der Asyl- und Schutzgesuche wieder spürbar angestiegen. Die Platzreserven, die der Kanton Luzern im vergangenen Jahr dank der grossen Unterstützung durch die Luzerner Gemeinden aufbauen konnte, sind inzwischen fast vollständig belegt. In den 15 Asylzentren sowie den 937 Kantonswohnungen stehen aktuell noch rund 200 freie Plätze zur Verfügung. Weitere, längerfristige Unterkünfte zu beschaffen, wird aufgrund der Wohnungsmarkt- und Immobiliensituation im Kanton Luzern zunehmend schwierig.

80 zusätzliche Plätze in der ZSA Dagmersellen
Zurzeit werden dem Kanton Luzern monatlich rund 150 Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingswesen neu zugewiesen. Gemäss aktueller Prognose des Bundes werden die Asyl- und Schutzgesuche voraussichtlich erst im Frühjahr 2024 leicht zurückgehen. Mit der Inbetriebnahme der Notunterkunft in der ZSA Dagmersellen stehen dem Kanton Luzern 80 zusätzliche Unterbringungsplätze zur Verfügung. «Dass der Kanton Luzern erneut eine Notunterkunft in einer Zivilschutzanlage in Betrieb nehmen muss, ist nicht erfreulich. Aufgrund der aktuellen Situation ist dies aber unumgänglich», so Regierungsrätin Michaela Tschuor, die Luzerner Gesundheits- und Sozialdirektorin. Die ZSA Dagmersellen ist insbesondere für die vorübergehende Unterbringung von allein reisenden Männern vorgesehen.

Bereits von November 2022 bis Ende Mai 2023 nutzte der Kanton Luzern die ZSA Dagmersellen als Notunterkunft. Peter Kunz, Gemeinderat Dagmersellen, äussert sich dazu: «Der Betrieb verlief reibungslos. Deshalb haben wir entschieden, den Kanton Luzern bei der Unterbringung von Asyl- und Schutzsuchenden erneut zu unterstützen. » Der Kanton Luzern dankt der Gemeinde Dagmersellen für ihr Entgegenkommen und die gute Zusammenarbeit.

Lage im Kanton Luzern bleibt angespannt
Trotz der Aufhebung der Notlage im Asyl- und Flüchtlingswesen per 31. August 2023 durch den Luzerner Regierungsrat bleiben die Herausforderungen für den Kanton Luzern gross. Aktuell befinden sich 6’450 geflüchtete Personen in dessen Zuständigkeit. Davon stammen rund 3’900 Personen aus dem ordentlichen Asyl- und Flüchtlingsbereich und 2’550 Personen aus der Ukraine mit Schutzstatus S.

Seit Aktivierung des Schutzstatus S am 12. März 2022 durch den Bundesrat haben über 94’000 Personen den Status S erhalten. Zudem werden gemäss Prognose des Bundes bis Ende 2023 rund 30’000 reguläre Asylgesuche in der Schweiz gestellt. Im Jahr 2024 wird eine ähnlich hohe Anzahl erwartet. Gemäss Verteilschlüssel des Bundes ist der Kanton Luzern verpflichtet, 4.8 Prozent aller Asyl- und Schutzsuchenden aufzunehmen.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]