Die Stadt Bethlehem leidet unter den Folgen des Krieges in Gaza. Touristen und Pilger
kommen nicht. Hotels und Restaurants mussten schliessen. Es fehlt an Arbeit und Armut
breitet sich aus. Das Kinderspital in Bethlehem garantiert weiter die medizinische
Versorgung kranker Kinder – rund um die Uhr und ist ein wichtiger Ort der Hoffnung und
Stabilität für die Menschen in Palästina.
Wegen des Krieges wird dieses Jahr auf Weihnachtsfeiern in Bethlehem verzichtet. Die
traditionelle Weihnachtsdekoration vor der Geburtskirche und in der Altstadt wurde nicht
installiert. «Den Menschen hier ist nicht zum Feiern zumute», stellt Dr. Hiyam Marzouqa,
Chefärztin des Kinderspitals Bethlehem fest. «Auch wir im Spital haben dieses Jahr auf
Weihnachtsdekoration verzichtet. Die Fahnen stehen auf Halbmast. Das Spital aber bleibt offen
und die Familien sind sehr glücklich zu wissen, dass sie mit ihren kranken Kindern bei uns immer eine offene Tür und Hilfe finden. Und für uns ist es gerade jetzt wichtig zu zeigen, dass wir hier sind – auch in schwierigen Zeiten.»
Zwar liegen Bethlehem und das Westjordanland nicht direkt im Kriegsgebiet. Doch die
Auswirkungen sind auch hier spürbar. Seit dem 7. Oktober sind die meisten Zufahrtsstrassen zu
den Dörfern und Städten des Westjordanlandes versperrt. Die Mobilität der palästinensischen
Bevölkerung ist durch die Massnahmen der israelischen Armee stark eingeschränkt. Viele
Arbeiter, die früher in Israel ein Auskommen hatten, haben ihre Stellen verloren. Touristen und
Pilger kommen nicht mehr nach Bethlehem. Arbeitslosigkeit und Armut nehmen zu.
«Umso wichtiger ist die Arbeit des Kinderspitals», stellt Sibylle Hardegger, Präsidentin des
Vereins Kinderhilfe Bethlehem fest. «Kinder haben ein Recht auf Gesundheit und verdienen
unseren besonderen Schutz. Seit 70 Jahren ist unser Spital ein wichtiger Ort der Hoffnung und
Stabilität für die Menschen in Palästina.»
Das Spital hat sofort auf die Eskalation in Gaza reagiert: Für Familien, die wegen Strassensperren mit ihren kranken Kindern nicht ins Spital gelangen können, wurde eine Hotline mit ärztlicher
Beratung eingerichtet. Auch der Sozialdienst ist für die Familien immer erreichbar und bietet unter anderem Unterstützung bei psychologischen Problemen von Kindern an. Zudem ist dafür gesorgt, dass die kleinen Patientinnen und Patienten, die Medikamente brauchen, diese immer
bekommen. In den 70 Jahren seines Bestehens hat das Kinderspital stets das Recht auf Gesundheit garantiert und sich insbesondere um die Schwächsten der Gesellschaft gekümmert. Dank Spenden bleiben die Türen des Spitals Tag für Tag offen. «Wir hoffen auch dieses Jahr auf eine grosszügige Unterstützung der Weihnachtskollekte in den katholischen Pfarreien. Sie wird seit bald 60 Jahren immer in der Weihnachtsnacht für das Kinderspital Bethlehem aufgenommen, das ist ein enormes Engagement», sagt Sibylle Hardegger.
Die Kinderhilfe Bethlehem hat in einem fünfminutigen Film zusammengefasst, wie das
Hilfsprojekt begann, wer die treibende Kraft dahinter war und wie sich das Spital seitdem stetig
weiterentwickelt hat. Dabei kommen die Menschen zur Sprache, die sich heute für das Spital
einsetzen. Der Auftrag des Spitals ist weiterhin hochaktuell und aus Palästina und seinem
Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken: http://www.kinderhilfe-bethlehem.ch/news/70-
jahre-caritas-baby-hospital-in-bethlehem-von-den-anfaengen-bis-heute
Weitere Informationen unter www.kinderhilfe-bethlehem.ch
Der Verein Kinderhilfe Bethlehem mit Sitz in Luzern finanziert und betreibt das Kinderspital Bethlehem
im Westjordanland seit 60 Jahren. Zehntausende Kinder und Babys werden jährlich stationär oder ambulant behandelt. Die Eltern sind eng in den Heilungsprozess ihrer Kinder eingebunden und das Spital verfügt über einen gut ausgebauten Sozialdienst. Das Kinderspital entwickelt sich stets weiter.
Es unterhält u.a. die einzige pädiatrische Intensivmedizin im Westjordanland und bietet pädiatrischeSubspezialitäten an. In den kommenden Jahren ist die Eröffnung einer Tageschirurgie geplant.
Das Spital ist ganz unter lokaler Führung und bietet 250 Mitarbeitenden ein Auskommen. Es stärktdas palästinensische Gesundheitswesen und ist führend bei der Ausbildung von Ärztinnen, Ärzten und Pflegenden in der Kindermedizin. Nur dank Spenden kann das Kinderspital Bethlehem seine Aufgaben erfüllen und Kinderleben retten. Weitere Informationen unter www.kinderhilfe-bethlehem.ch.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]