Die Sicherheitsdirektion veröffentlicht nach 2022 zum zweiten Mal einen «Jahresbericht Wolf Uri» und fasst darin die Ereignisse im vergangenen Jahr zusammen. Der Kanton Uri war auch im Jahr 2023 unmittelbar von der Präsenz von Wölfen betroffen. Wie aus dem soeben veröffentlichten Bericht hervorgeht, mussten insgesamt 46 Nutztierrisse (alles Schafe) auf sechs Alpen und einer landwirtschaftlich genutzten Fläche gezählt werden.
Den betroffenen Nutztierhaltern wurden die Nutztierrisse gemäss den kantonalen bzw. nationalen Richtlinien entschädigt. Insgesamt beliefen sich die Entschädigungen auf 20’300 Franken. Von diesen Entschädigungszahlungen übernahm der Bund 80 Prozent der Kosten.
Aufgrund von DNA-Entnahmen der Wildhut an gerissenen Nutztieren konnte ein Wolf individuell bestimmt und der italienischen Population zugeordnet werden. Dieser Wolf (M 370) wurde erstmals in der Schweiz genetisch nachgewiesen.
Da sich die Wolfsrisse mehrheitlich in ungeschützten Situationen ereigneten und die schutzstatusabhängigen Schwellenwerte bezüglich vom Wolf gerissener Nutztiere gemäss eidgenössischer Jagdgesetzgebung nicht überschritten wurden, verfügte die Sicherheitsdirektion im Jahr 2023 keinen Abschuss eines schadenstiftenden Einzelwolfs.
Die neu in der Bundesgesetzgebung vorgesehene proaktive Wolfsrudelregulation setzt das Vorhandensein von Wolfsrudeln voraus. Im Kanton Uri wurde bis anhin noch kein Wolfsrudel beobachtet.
Weitere Informationen zur Wolfpräsenz 2023 sind dem «Jahresbericht Wolf Uri» zu entnehmen (https://www.ur.ch/