Giacomo Puccinis erfolgreichste Oper «La Bohème» erzählt in poetischen Episoden die Geschichte einer Liebe, die von Anfang an zu einem tragischen Ende verurteilt ist. Mit seiner grandiosen Musik schuf Puccini die wohl berührendste Liebesgeschichte der Opernliteratur, die unter der Musikalischen Leitung von Musikdirektor Jonathan Bloxham zur Aufführung kommt. Regisseurin Lucía Astigarraga zeigt eine Inszenierung mit feingezeichneten heutigen Figuren und holt damit das Schicksal der Bohèmiens aus den pittoresken Pariser Mansarden in unsere Zeit.
«La Bohème» erzählt von den Alltagssorgen vier junger Künstler, die von grossen Träumen und ebenso grossen Entbehrungen geprägt sind. Doch Armut, Hunger und Kälte erträgt man als freier Bohèmien tapfer. Bis eines Abends Mimì in Rodolfos Leben tritt. Die beiden verlieben sich sofort leidenschaftlich ineinander. Ihr Glück ist aber nicht von Dauer, denn Mimì leidet an Schwindsucht und Rodolfo fehlen die Mittel, ihr zu helfen.
Getragen und begleitet wird die Geschichte, in der Lachen und Weinen eng beieinanderliegen, von Puccinis wunderbarer Musik, in der neben den grossen Chor- und Volksszenen vor allem die intimen Momente beeindrucken, in denen Puccini seine «Poesie der kleinen Dinge» zum Blühen bringt. Unter der Musikalischen Leitung von Musikdirektor Jonathan Bloxham bringt das Opernensemble des Luzerner Theaters zusammen mit namhaften Gästen wie Merūnas Vitulskis als Rodolfo, dem Opernchor des Luzerner Theaters, dem Luzerner Sinfonieorchester und der Luzerner Kantorei «La Bohème» eindrücklich auf die Bühne: «Es ist eine Freude, mit den Sänger*innen und dem Luzerner Sinfonieorchester die Tiefen der Partitur zu erkunden und Puccinis präzisen Anweisungen so genau als möglich zu folgen», so Bloxham.
Lucía Astigarraga holt den Opernklassiker in die Gegenwart. Die «Bohème» beschränkt sich für die Regisseurin nicht aufs Paris des 19. Jahrhunderts, sondern verkörpert ein Lebensgefühl, das bis heute von jungen Künstler*innen auf der ganzen Welt gelebt und idealisiert wird. Inspiriert wurde die Regisseurin von der Krise der spanischen Wirtschaft: Während der prekären Wirtschaftslage wurden unfertige Häuser trotzdem zur Vermietung freigegeben und von jungen Menschen bewohnt. Die Bühne von Aída-Leonor Guardia spiegelt den Zustand dieses Noch-nicht-Fertig-Seins wider, dem die Bewohner*innen Leben und Poesie verleihen und den Alltag, wie es eben nur echte Bohèmiens können, mit magischen Momenten bereichern.
Weitere Spieldaten
Sa 24.02. (15.00 Uhr, Operncafé) / Di 05.03. (18.30 Uhr, Kostprobe)
Do 14.03. (19.30 Uhr) / So 17.03. (15.00 Uhr) / Fr 22.03. (19.30 Uhr) / So 24.03. (13.30 Uhr, Familienvorstellung) / Sa 30.03. (19.30 Uhr) / Mi 03.04. (19.30 Uhr) / Sa 06.04. (19.30 Uhr) / So 26.05. (19.00 Uhr)
Produktionsteam
Musikalische Leitung: Jonathan Bloxham, Regie: Lucía Astigarraga, Bühne: Aída-Leonor Guardia, Kostüme: Eva Butzkies, Licht: Petri Tuhkanen, Dramaturgie: Johanna Mangold, Chor: Manuel Bethe, Luzerner Kantorei: Eberhard Rex
Besetzung
Mimì: Eyrún Unnarsdóttir / Celine Byrne, Musetta: Tania Lorenzo Castro, Rodolfo: Merūnas Vitulskis, Marcello: Vladyslav Tlushch, Schaunard: Daniel Holzhauser, Colline: Christian Tschelebiew, Benoît | Alcindoro: Andreas Daum, Parpignol: Daniel Foltz-Morrison, Zöllner | Sergeant: Stephan Lieb, Luzerner Kantorei, Opernchor und Extrachor Luzerner Theater, Luzerner Sinfonieorchester
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Weitere Informationen zu «La Bohème» finden Sie unter luzernertheater.ch/laboheme.
Ausblick: Giustino
Es ist ein überwältigendes Panoptikum barocker Gefühlswelten, das Antonio Vivaldi in seiner Oper
«Giustino» aus dem Jahr 1724 vor dem Publikum ausbreitet. Das Dramma per musica handelt von Liebe, Tapferkeit und Mut. Aber auch von Intrigen, Machtgier, Krieg, Rache und Gewaltfantasien. Den roten Faden der Oper bildet der vage historisch belegte Werdegang des einfachen Bauern Justin, der sich ein ruhmreiches Leben am Hofe erträumt. Tatsächlich wird ihm sein Wunsch von der Göttin Fortuna erfüllt und Justin wird zu Kaiser Justinian I. Der Weg dahin ist allerdings nicht leicht: Er muss Abenteuer bestehen und wird verleumdet – doch letztlich siegen Wahrheit und Vernunft. Ab Donnerstag, 2. Mai, 19.30 Uhr.
Tickets über die Billettkasse oder unter luzernertheater.ch/giustino.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]