Die Rechnung 2023 der Stadt Sursee schliesst bei einem Gesamtaufwand von 126 Millionen
Franken mit einem Gewinn von 2,7 Millionen Franken ab.
Die Jahresrechnung 2023 der Stadt Sursee geht in die richtige Richtung. Sie weist ein Plus von 2,7 Millionen Franken auf. Dies ist deutlich besser als das budgetierte Defizit von 965’000 Franken.
Massgeblich dazu beigetragen haben höhere Steuereinnahmen (+2,4 Millionen Franken) und 868’000 Franken geringere Ausgaben bei der Sozialen Sicherheit.
Gemessen am Gesamtaufwand von 126 Millionen Franken liegt die Rechnung 2023 knapp drei Prozent über dem Budget. «Das ist angesichts der teils schwer zu prognostizierenden Entwicklungen verschwindend klein», sagt Finanzvorsteher Urs Koch. Zumal es zum Zeitpunkt der Budgetierung viele unsichere und unbeeinflussbare Faktoren gibt. So spielen zum Beispiel die allgemeine wirtschaftliche Lage bei der Höhe der Steuereinnahmen oder das geopolitische Weltgeschehen bei den Sozialausgaben eine entscheidende Rolle.
In effektiven Zahlen betrachtet, machen die drei Prozent jedoch eine beträchtliche Summe aus. Bei der Haushaltsgrösse der Stadt Sursee sind es rund 3,7 Millionen Franken. «Das ist eine stolze Summe, gerade in finanziell unruhigen Verhältnissen, in der sich die Stadt seit einiger Zeit befindet», so Koch.
Die drei Prozent zeigen, wie schmal der Grat des städtischen Finanzhaushaltes aktuell ist. «Es braucht nicht viel, dass sich die Finanzen, in die eine oder in die andere Bahn bewegen.» Umso erfreuter sei der Stadtrat, dass der Jahresabschluss 2023 in die angestrebte Richtung weist. «Mit dem positiven Rechnungsergebnis hat sich die Stadt Sursee etwas Raum geschaffen für die künftigen Herausforderungen», sagt Koch.
Kantonale Reformen belasten Stadtkasse erheblich
Insbesondere auf kantonaler Ebene stehen wegweisende Entscheide an, die die Stadtkasse
strapazieren werden. Bereits der Ende 2023 veröffentlichte Wirkungsbericht zur Aufgaben- und
Finanzreform 18 zeigt klar auf, dass sich zwischen Kanton und Gemeinden ein zu starkes
Ungleichgewicht zulasten der Kommunen entwickelt hat. Und die Schere dürfte sich weiter öffnen, da weitere Reformen anstehen. Zum Beispiel die Steuergesetzrevision 2025.
Heisst die Luzerner Bevölkerung die Vorlage gut, würde Sursee mit voraussichtlich rund 2,5 Millionen Franken jährlich belastet – ohne Berücksichtigung der Ausgleichszahlungen infolge der Verteilung der OECD-Mehrerträge. Das sind Ausfälle, die die Stadt Sursee ohne Gegenmassnahmen nicht kompensieren kann. Damit das finanzielle Gleichgewicht zwischen Kanton und Gemeinden wieder ins
Lot kommt, fordert die Stadt Sursee griffige kantonale Ausgleichsmassnahmen. Ansonsten kommt die Stadt Sursee nicht um eine Steuererhöhung herum.
Im aktuellen Aufgaben- und Finanzplan rechnet die Stadt mit einer Anhebung des Steuerfusses um 0.15 Einheiten auf das Jahr 2025. Mit dem positiven Jahresabschluss hat sich die Ausgangslage leicht entspannt. «Inwiefern und wie hoch die Steuereinheiten für das nächste Jahr tatsächlich angepasst werden müssen, wird der nächste Budgetprozess zeigen», sagt Urs Koch. Klar ist: Angesichts der kantonalen Reformen und den anstehenden, aber notwendigen Investitionen ist eine Steuerfusserhöhung wahrscheinlich. Nur so kann die Stadt auch künftig ihre Aufgaben und das Bereitstellen einer zeitgemässen und nachhaltigen Infrastruktur zum Wohle der Surseerinnen und Surseer erfüllen.
«Oberstes finanzpolitisches Ziel des Stadtrates ist und bleibt es, einen gesunden Finanzhaushalt mit Handlungsspielraum sicherzustellen», sagt Urs Koch. Sursee soll sich weiterhin qualitätsvoll entwickeln können. Die Stadt soll attraktiv und lebenswert für die Bevölkerung und Wirtschaft bleiben. «Der Stadtrat ist davon überzeugt, dass dies mit einer vorausschauenden Finanzplanung gelingen wird. Der positive Jahresabschluss 2023 trägt seinen Teil dazu bei.»
Weniger Investitionen getätigt
Im vergangenen Jahr sind die Ausgaben in der Investitionsrechnung der Stadt Sursee tiefer
ausgefallen als budgetiert. Das ergänzte Budget 2023 sah Ausgaben von 34,950 Millionen Franken vor. Effektiv ausgegeben wurden 30,930 Millionen Franken. Der Stadtrat hat 11,357 Millionen Franken Budgetkredite für konkrete Vorhaben vom Jahr 2023 ins Jahr 2024 übertragen. Dies, weil es zu Verzögerungen bei einigen Bauprojekten kam. So konnten die Arbeiten am Bushof, für die Sanierung
der Münsterstrasse und den Bau des Regenüberlaufbeckens Surseer Wald erst verspätet gestartet werden. Beim Neubauprojekt «Schulhaus Zirkusplatz» wurden die Rechnungen der Unternehmungen für ihre Leistungen teilweise massiv verzögert gestellt, als erwartet.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]