Gesundheitsreport: Luzerner Bevölkerung fühlt sich gesund, ist aber öfters einsam und psychisch belastet

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Staatskanzlei des Kantons Luzern

Neun von zehn Personen im Kanton Luzern fühlen sich gut, acht von zehn bezeichnen sich als sportlich aktiv und sieben von zehn achten auf ihre Ernährung. Dies belegen die Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022. Das Umfrageergebnis zeigt auch, dass sich tendenziell mehr Menschen einsam, gestresst oder emotional erschöpft fühlen. Auffallend ist zudem der hohe Alkohol- und Tabakkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Im Rahmen der Schweizerischen Gesundheitsbefragung wurden 2022 rund 1’000 im Kanton Luzern wohnhafte Personen ab 15 Jahren befragt. Diese Erhebung wird seit 2002 alle fünf Jahre durchgeführt und liefert wertvolle Informationen über den Gesundheitszustand der Bevölkerung sowie über ihr gesundheitsrelevantes Verhalten. Die Befragung dient als wichtige Grundlage für die kantonale Gesundheitspolitik, Gesundheitsförderung und Prävention.

Allgemeiner Gesundheitszustand positiv
Die meisten Luzernerinnen und Luzerner bezeichnen ihren Gesundheitszustand als gut bis sehr gut. Rund 80 Prozent sind unregelmässig bis regelmässig sportlich aktiv. Dieser Wert ist im Kanton Luzern in den vergangenen 20 Jahren deutlich gestiegen. Drei Viertel (76.3%) achten zudem auf ihre Ernährung, wobei dies Frauen stärker tun als Männer. «Es freut mich, dass ein grosser Teil der Luzerner Bevölkerung einen ausgewogenen Lebensstil pflegt, sich bewegt und auf die Ernährung achtet», sagt Regierungsrätin Michaela Tschuor, Vorsteherin des Gesundheits- und Sozialdepartements. Dennoch gäbe es Umfrageergebnisse, die einer vertieften Analyse bedürfen, so die Gesundheitsdirektorin. Rund 41 Prozent der Bevölkerung ist übergewichtig oder adipös. Dieser Wert ist in den vergangenen 20 Jahren auf einem hohen Niveau stabil geblieben. Bei den Männern ab 65 Jahren steigt der Wert gar auf 62 Prozent.

Psychische Belastung: Einsamkeit und emotionale Erschöpfung nimmt zu
Im Bereich der psychischen Gesundheit stellt vor allem das Thema Einsamkeit insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Herausforderung dar. Vier von zehn Personen gaben in der Befragung an, dass sie sich manchmal bis sehr oft einsam fühlen.

13 Prozent der befragten Personen bezeichnen sich mittel bis stark psychisch belastet, insbesondere junge Frauen. Rund 19 Prozent der jungen Frauen im Alter von 15 bis 34 Jahren geben in der Gesundheitsbefragung zudem an, unter schweren Depressions- und Angstsymptomen zu leiden; hohe 31 Prozent der 25- bis 34-jährigen Luzerner Frauen leiden unter emotionaler Erschöpfung. Schweizweit liegen diese Zahlen jedoch unter dem Durchschnitt.

Die Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass junge Erwachsene, insbesondere auch junge Frauen, öfters psychisch belastet seien, stellt Regierungsrätin Michaela Tschuor fest. «Diese Zahlen bestätigen unsere Bestrebungen, künftig noch mehr in die Gesundheitsförderung zu investieren. Diese Absicht stimmt auch mit den Massnahmen im Planungsbericht über die psychiatrische Versorgung im Kanton Luzern überein, die wir umsetzen möchten.» Weiter soll die Information der Bevölkerung über das Thema psychische Gesundheit verstärkt werden. «Es braucht gezielte Massnahmen zur Prävention, Früherkennung sowie Therapie. Zudem ist eine verstärkte Sensibilisierung und Entstigmatisierung notwendig.» Wichtig sei auch die bessere Vernetzung der verschiedenen Akteure, wie zum Beispiel mit dem «Netzwerk Psychische Gesundheit Kanton Luzern», das im vergangenen Herbst lanciert worden ist.

Konsum von Alkohol- und Tabak rückläufig
Wichtige Erkenntnisse zeigt die Gesundheitsbefragung auch bei den Themen Alkohol- und Tabakkonsum. Tendenziell ist der Konsum dieser Substanzen zwar rückläufig, dennoch zeigt die Gesundheitsbefragung Auffälligkeiten. Jede vierte Person (rund 26 Prozent) zwischen 15 und 34 Jahren konsumiert gemäss eigenen Angaben einmal im Monat zu viel Alkohol, dies im Sinne des sogenannten Rauschtrinkens, das definiert wird mit dem Konsum von vier Standardgläsern Alkohol bei Frauen bzw. fünf bei Männern bei einer Gelegenheit. Auch beim Konsum von Tabakprodukten ist der Anteil bei dieser Altersgruppe mit 31 Prozent auf hohem Niveau stabil. Neben gezielten Präventionsprogrammen und der Förderung eines gesunden Lebensstils ist die konsequente Durchsetzung des Jugendschutzes sowie der Verkaufs- und Abgabebestimmungen zentral.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Gesundheitsbefragung auch auf, dass Faktoren wie Bildung, Umwelt, Haushaltseinkommen, soziale Beziehungen, Arbeits- und Wohnsituation die persönliche Situation massgeblich beeinflussen. Menschen in einem sozioökonomisch benachteiligten Umfeld sind tendenziell weniger gesund. Regierungsrätin Michaela Tschuor bekräftigt: «Es braucht deshalb weitere gezielte Massnahmen, die Chancengerechtigkeit noch stärker zu fördern und Gesundheitskompetenzen zu stärken».

Die detaillierten Ergebnisse sind auf der Webseite https://kgr.obsan.ch/LU ersichtlich. Eine Kurzfassung der Ergebnisse liefert die Gesundheitsbroschüre.


Strategiereferenz
Diese Massnahme dient der Umsetzung der politischen Schwerpunkte im Bereich
– Globalisierung / Bildung / Vernetzung von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft / Kultur
– Gesellschaftlicher Wandel
gemäss Kantonsstrategie


Anhang
Gesundheitsbroschüre (pdf)
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