Die Tigermücke stösst in Uri auf Gegenwehr

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Asiatische Tigermücke. (Als Erkennungsmerkmal gilt der schmale, weisse Streifen über dem Kopf und Körper und beim hintersten Beinpaar ist das Beinende weiss). Quelle Fotos: SUPSI

Der Stich tut weh und kann im schlimmsten Fall Krankheiten übertragen. Die Tigermücke breitet sich in der Schweiz immer stärker aus und sorgt jüngst wieder für Schlagzeilen. Der Kanton Uri überwacht die Ausbreitung seit 2017 und rückt dem Blutsauger gezielt auf die Pelle.

Asiatische Tigermücken sind sogenannte Neozoen – sie sind eingewandert und breiten sich rasch und invasiv aus. Die Tigermücke ist um die halbe Welt gereist und breitet sich im warmen Europa immer weiter aus. Die Tigermücke unterscheidet sich von der gewöhnlichen Stechmücke durch ihr aggressives Stechverhalten. Sie sticht tagsüber und mehrmals hintereinander. Die Asiatische Tigermücke ist ausserdem eine potenzielle Überträgerin von Tropenkrankheiten (wie Dengue-, Chikungunya-, Zika-Viren). Das tritt zwar selten auf, ist aber als Bedrohung ernst zu nehmen. Deshalb überwacht der Kanton Uri das Auftreten der Tigermücke seit einigen Jahren.

In der Schweiz wurde die Asiatische Tigermücke vor 20 Jahren zum ersten Mal im Tessin gesichtet. Seither verbreitet sie sich entlang der Verkehrsachsen in den Norden der Alpen. Eine einzelne Mücke kann zwar nur kurze Distanzen zurücklegen. Sobald sie aber einen guten Brutort, etwa einen offenen Wasserbehälter, entdeckt, vermehrt sie sich in wenigen Tagen hundertfach. Stück für Stück erobert sie so die Schweiz. Seit 2017 wird im Kanton Uri nach dem Tier gefahndet. Dafür wurden spezielle Fallen aufgestellt, und zwar von Spiringen bis nach Andermatt und entlang der viel befahrenen Verkehrsachsen.

2019 wurde die asiatische Stechmücke erstmals in Uri nachgewiesen. Seither lässt sich beobachten, dass die Anzahl der Mücken steigt – obwohl die Zahl der Fallen reduziert wurde. Insbesondere entlang der A2 stossen die Fachleute auf das Tier. Die Mücke macht es sich einfach – sie reist mit den Menschen mit. Zum Beispiel im Kofferraum eines Autos. Machen die Reisenden dann eine Pause, kann die Mücke rausfliegen und ein neues Gebiet erobern.

Keine Wasserflächen stehen lassen
«Wir kennen die Ausbreitung dank dem langjährigen Monitoring gut», sagt Alexander Imhof, Leiter Amt für Umwelt. Entlang der Autobahn wird die Ausbreitung aktiv überwacht – und die Brutstätten werden möglichst eliminiert. Auch die Bevölkerung kann helfen, die Vermehrung der Asiatischen Tigermücke einzudämmen. Die Tigermücke lebt vorwiegend im Siedlungsraum und legt ihre Eier im Wasser ab: Um Brutstätten zu verhindern, ist es wichtig, stehendes Wasser wie z. B. in Topfuntersetzern, Giesskannen oder Regentonnen zu vermeiden. Denn dort findet die Tigermücke bei diesen warmen Temperaturen ideale Brutstätten. Alexander Imhof gibt aber auch Entwarnung: «Wird das Wasser jede Woche erneuert oder geleert, können die Larven nicht schlüpfen.» In Teichen, Fliessgewässern oder chlorierten Pools können sich invasive Stechmücken nicht vermehren.

Weitere Infos und Merkblätter unter:
Invasive Mücken – Umwelt Zentralschweiz (umwelt-zentralschweiz.ch)
Tigermücken-Monitoring_Uri.pdf[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]