Das Auftragswerk für 2024 von Beat Furrer wird heute, am 31. August, im Rahmen des Sommer-Festivals vom Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) unter der Leitung des Komponisten selbst uraufgeführt.
Die Australierin Liza Lim erhält den 13. Kompositionsauftrag der «Roche Commissions» für 2026.
Luzern, 31. August 2024. Zwei Jahre nach der Auftragserteilung an Beat Furrer erklingt heute Abend im Rahmen von Lucerne Festival die Uraufführung seines Werks Lichtung, der zwölften «Roche Commissions». Beat Furrer dirigiert sein Werk, das er zuvor mit den Musiker*innen des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) erarbeitet hat – ein Höhepunkt der diesjährigen Lucerne Festival Academy im Rahmen ihres 20-jährigen Jubiläums.
Beat Furrer spricht im Zusammenhang mit Lichtung von einer «klanglichen Energie», von «Gravitationskräften, elementaren Zuständen, Formen energetisch geladener Teilchen», er zieht einen Vergleich zum Gemälde Graue Schichten von Max Weiler, einem österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts. «Es scheint abstrakt, ist aber eben doch nicht abstrakt, sondern voller Anspielungen, voller Gesichter und Geschichte. Alles Mögliche lässt sich assoziieren. Die Formen sind dermassen komplex, die Tiefe der Farbkombinationen öffnet einen unglaublichen Vorstellungsraum.»
Der Folgeauftrag der nächsten «Roche Commissions» steht bereits fest: Die australische Komponistin Liza Lim, die mit ihren Werken schon mehrfach bei Lucerne Festival präsent war, übernimmt die 13. «Roche Commissions», die sie für den Festival-Sommer 2026 schreibt. Auch sie komponiert ein Werk für grosses Orchester, dessen Weltpremiere vom LFCO auf der Bühne des Konzertsaals im KKL Luzern präsentiert werden wird.
Die 1966 in Perth, Australien, geborene Liza Lim ist Komponistin, Pädagogin und Forscherin. Die Beziehungen unterschiedlicher Kulturen sind für Lim, die als Tochter chinesischer Eltern in Australien aufwuchs und in Europa lehrte, ein Lebensthema. Ihre Musik beschäftigt sich mit ökologischen, spirituellen und transkulturellen Themen unserer Zeit und umfasst Solo-, Kammermusik- und Orchester-Werke sowie fünf Opern. Sie erhielt Kompositionsaufträge von einigen der bedeutendsten Orchester und Ensembles der Welt, darunter Los Angeles Philharmonic, das Ensemble intercontemporain, das Ensemble Modern, Arditti Quartet und das Klangforum Wien. Bei Lucerne Festival war Lim zuletzt im November 2023 mit der Uraufführung ihres Werks Multispecies Knots of Ethical Time für 15 Musiker*innen, eine gestische Performerin und Video präsent. In diesem Werk steht ein Fluss bildlich und klanglich für das Fliessen der Zeit, zwischen Vergänglichkeit und Kontinuität. Liza Lim ist Professorin für Komposition und Inhaberin des ersten Sculthorpe-Lehrstuhls für australische Musik am Sydney Conservatorium of Music, wo sie auch das Programm Composing Women leitet.
Über das Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
Das Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) wurde 2021 als Pendant zum Lucerne Festival Orchestra gegründet: ein Exzellenzorchester für die Interpretation zeitgenössischer Musik. Hier treffen ehemalige und aktuelle Studierende der Lucerne Festival Academy aufeinander. Das internationale Netzwerk der Akademie, das sich in den letzten 20 Jahren formiert hat, zählt heute über 1’500 Instrumentalist*innen, Dirigent*innen und Komponist*innen. Das Orchester steht für das langjährige Engagement von Lucerne Festival für die Neue Musik, das Repertoire reicht von der Schwelle der klassischen Moderne bis hin zu Werken der Gegenwart. In grosser und kleinerer Formation gestaltet das LFCO die Konzerte im Rahmen der Akademie während des Sommer-Festivals und gibt auch ausserhalb des Festivals Gastspiele, so 2021 beim Musikfest Berlin und bei den Donaueschinger Musiktagen, 2023 in der Elbphilharmonie in Hamburg oder 2024 beim Mizmorim Festival in Basel. In Luzern ist es ausserdem Residenzorchester von Lucerne Festival Forward, dem Festival für zeitgenössische Musik, das seit November 2021 jährlich stattfindet.
Über die Lucerne Festival Academy
Die Lucerne Festival Academy wurde 2004 von Pierre Boulez und Festival-Intendant Michael Haefliger als Meisterschule für zeitgenössische Musik gegründet. Künstlerischer Leiter war seit 2016 der Komponist Wolfgang Rihm. Die Akademie richtet sich an Instrumentalist*innen, Dirigent*innen und Komponist*innen: Jeden Sommer widmen sich über 100 Musiker*innen aus rund 30 Nationen drei Wochen lang dem Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts. Insgesamt 359 Uraufführungen wurden zwischen 1999 und 2023 bei Lucerne Festival präsentiert, 135 davon im Rahmen der Academy. 2024 werden anlässlich des Sommer-Festivals weitere 20 neue Werke erklingen, 15 davon stehen auf dem Programm der Konzerte der Lucerne Festival Academy.
Über «Roche Commissions»
«Roche Commissions» ist eine einzigartige Zusammenarbeit zwischen Roche, Lucerne Festival sowie der Lucerne Festival Academy. Seit 2003 gibt Roche alle zwei Jahre ein neues Werk eines herausragenden zeitgenössischen Komponisten in Auftrag, auf Empfehlung der Künstlerischen Leitung der Lucerne Festival Academy. Anstatt Werke in Auftrag zu geben, die dem Mainstream entsprechen oder sich auf die aktuelle Popularität konzentrieren, verfolgen die «Roche Commissions» das Ziel, musikalische Werke zu ermöglichen, die über das Konventionelle hinausgehen und eine Quelle intellektueller Anregung und Herausforderung bieten. Der Komponist interagiert mit mehreren führenden Wissenschaftlern von Roche, und nach zwei Jahren wird das in Auftrag gegebene Werk bei Lucerne Festival im Sommer uraufgeführt. Der Ursprung dieser bahnbrechenden Initiative geht auf eine Partnerschaft zwischen Roche, dem Cleveland Orchestra und der Carnegie Hall zurück, die nun in der einzigartigen Zusammenarbeit zwischen Roche, Lucerne Festival und der Lucerne Festival Academy fortgeführt wird. Darüber hinaus wurden die «Roche Young Commissions» im Jahr 2013 erstmals ins Leben gerufen, um zwei jungen Komponisten unter 30 Jahren die Möglichkeit zu geben, alle zwei Jahre Orchesterwerke zu schreiben, im Wechsel mit den «Roche Commissions».
Über Roche
Roche unterstützt bahnbrechende zeitgenössische Kunst, kulturelle Projekte und Aktivitäten, die die Parallelen zwischen Innovation in Kunst und Wissenschaft erforscht. Der Fokus liegt auf der Musik, ausserdem werden visuelle Künste und Architektur unterstützt. Das Ziel ist es, intensive Interaktion mit zeitgenössischer Musik und Kunst zu pflegen, als Ausdrucksmittel für das Bekenntnis von Roche für Innovation, die von Exzellenz, Einzigartigkeit und Leidenschaft geprägt ist.
Roche wurde 1896 in Basel, Schweiz, als einer der ersten industriellen Hersteller von Markenarzneimitteln gegründet und hat sich zum weltweit grössten Biotechnologieunternehmen und zum globalen Marktführer in der In-vitro-Diagnostik entwickelt. Das Unternehmen strebt nach wissenschaftlicher Exzellenz, um Medikamente und Diagnostika zu entdecken und zu entwickeln, die das Leben von Menschen auf der ganzen Welt verbessern und retten.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]