Keine Population: Im Kanton Luzern wurden einzelne Japankäfer gefunden

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Japankäfer

Der Japankäfer besitzt grosses Schadpotenzial und ist ein Risiko für Landwirtschaft und Umwelt. Im Auftrag des Bundes überwachen die Kantone den Japankäfer. Im Kanton Luzern wurden diesen Sommer die ersten Japankäfer gefangen, allesamt entlang der Autobahn. Momentan wird nicht von einer Population ausgegangen. Fest steht aber bereits jetzt, dass die Überwachung des Japankäfers nächstes Jahr noch weiter intensiviert wird.

Dank einer intensiven Überwachung des Japankäfers wurden während des Sommers einzelne Exemplare in den im Kanton Luzern aufgestellten Überwachungsfallen gefunden. So gingen fünf Japankäfer entlang der Autobahn A2 direkt in die Falle. Um das Vorhandensein einer Population auszuschliessen, wurde an allen betroffenen Standorten das Fallennetz stark verdichtet und ausgedehnt. Weiter wurden die Fallen öfters überprüft als üblich. Die Fundorte – Rastplätze und Raststätte entlang der Autobahn – deuten darauf hin, dass die gefangenen Japankäfer mit dem Personen- oder Warenverkehr aus dem Süden mitgereist sind – als sogenannte blinde Passagiere. Trotz intensiver Überwachung wurden keine weiteren Japankäfer rund um die betroffenen Standorte gefunden. Auch gezielte visuelle Kontrollen betreffend Japankäfern und charakteristischen Schäden blieben glücklicherweise erfolglos. Somit ist nach aktuellstem Stand nicht von einer Population wie in Kloten oder neu auch in Basel auszugehen.

Intensive Überwachung
Die Kantone setzen die Überwachung des Japankäfers und allfällige Massnahmen im Auftrag des Bundes um. Aufgrund der Situation in Kloten wurde das Fallennetz zur Überwachung schweizweit weiter ausgedehnt. Bereits Mitte Juni dieses Jahres informierte der Kanton über das Monitoring von Quarantäneorganismen und berichtete über den Japankäfer (Mitteilung vom 13. Juni 2024). Angesichts des vom Japankäfer ausgehenden grossen Risikos ging der Kanton Luzern noch einen Schritt weiter als vom Bund gefordert und stellte doppelt so viele Fallen wie gefordert auf. Diese wurden an diversen Risikostandorten über den ganzen Kanton verteilt aufgestellt und regelmässig durch den Kantonalen Pflanzenschutzdienst kontrolliert, um ein Auftreten frühzeitig festzustellen und nötige Massnahmen zu treffen.

Geplante Massnahmen
Nächstes Jahr wird die Überwachung im Kanton Luzern nochmals intensiviert. Das Überwachungsnetz wird ausgebaut und mit weiteren Risikostandorten ergänzt. Derweil ist der Kantonale Pflanzenschutzdienst auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Denn je früher ein Japankäfer erkannt wird, desto grösser sind die Chancen für eine erfolgreiche Bekämpfung. Wer einen verdächtigen Käfer entdeckt, soll ihn einfangen, einfrieren und dem Kantonalen Pflanzenschutzdienst den Fund melden.


Der Japankäfer – ein Quarantäneorganismus
Der Japankäfer ist als prioritärer Quarantäneorganismus eingestuft und melde- und bekämpfungspflichtig. Der Japankäfer kann Schäden an über 400 Wirtspflanzen verursachen. Dazu gehören sowohl landwirtschaftliche Kulturen wie Mais, Obstbäume, Beeren und Reben, als auch Waldbäume, Zierpflanzen und Rasenflächen. Ausgewachsene Käfer verursachen Frassschäden an Blättern, Blüten und Früchten. Im Larvenstadium kommt es zu erhebliche Schäden in Wiesen- und Rasenflächen, indem die Wurzeln gefressen werden. Der Japankäfer ist nicht einheimisch und hat in der Schweiz keine natürlichen Feinde. Japankäfer wurden im Jahr 2017 erstmals im Südtessin gefangen und 2021 wurde dort eine Eindämmungszone ausgeschieden – diese dehnt sich nun weiter Richtung Norden aus. Seitdem gab es einzelne Fänge in verschiedenen Kantonen der Schweiz und die erste Population nördlich der Alpen wurde letztes Jahr in Kloten gefunden. Die regionale Ausbreitung durch Flug kann bis zu 20 Kilometer pro Jahr betragen. Japankäfer können jedoch noch grössere Strecken als «blinde Passagiere» in Fahrzeugen oder Zügen zurücklegen.


Anhang
Informationen zum Japankäfer (admin.ch)
Der Verdacht auf einen Japankäfer bitte hier melden: Meldung Schadorganismen – Kanton Luzern
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