Besetzung und Programm:
Luzerner Sinfonieorchester
Michael Sanderling Chefdirigent
Yoav Levanon Klavier Franz Liszt Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Es-Dur
Elisabeth Leonskaja Klavier Edvard Grieg Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 51
Martha Argerich Klavier Janine Jansen Violine Mischa Maisky Violoncello
Joseph Haydn Klaviertrio Nr. 39 G-Dur Hob. XV:2 «Zigeunertrio»
Felix Mendelssohn Bartholdy Klaviertrio Nr. 1 d-Moll, op. 49
Franz Liszts Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 in Es-Dur, S. 124, ist eine triumphale Herausforderung für jedes Orchester und Pianisten. Das Luzerner Sinfonieorchester unter Chefdirigent Michael Sanderling und dem israelischen Klaviervirtuosen Yoav Levanon, bot eine mitreißende Interpretation dieses anspruchsvollen Werks.
Einführung in die Klangwelt Liszts: Brillanz und Dramatik
Das Konzert begann mit einer einfühlsamen Einführung des Orchesters in die farbenreiche Klangwelt Liszts. Michael Sanderlings Dirigat führte das Luzerner Sinfonieorchester durch die nuancierten Stimmungen, von lyrischen Passagen bis zu dramatischen Crescendo. Die Brillanz der Streicher und die Präzision der Bläser schufen eine Atmosphäre, die die Zuhörer unmittelbar gefangen nahm.
Yoav Levanon am Klavier: Virtuosität in Vollendung
Der Pianist Yoav Levanon betrat die Bühne mit beeindruckender Ausstrahlung und Ausdruckskraft. Seine Interpretation des Klavierparts von Liszts Konzert war von einer atemberaubenden Virtuosität geprägt. Levanons Finger tanzten über die Tasten mit beispiellosem Können, während er die komplexen Läufe und Oktavensprünge meisterte. Die Symbiose zwischen Levanons technischer Meisterschaft und emotionaler Tiefe beeindruckte das Publikum.
Sanderlings Leitung: Dynamik und Präzision
Michael Sanderlings präzises Dirigat war der Schlüssel zu einer eindrucksvollen Orchesterleistung. Die dynamische Führung des Dirigenten ermöglichte es dem Luzerner Sinfonieorchester, die komplexen Strukturen von Liszts Werk mit bemerkenswerter Klarheit zu präsentieren. Die fein abgestimmte Balance zwischen Solist und Orchester schuf Momente musikalischer Intimität und gleichzeitig kraftvoller Orchesterpassagen.
Finale mit Bravour: Liszts Es-Dur Konzert in voller Blüte
Das Finale des Konzerts erreichte einen triumphalen Höhepunkt, als das Luzerner Sinfonieorchester und Yoav Levanon in gemeinsamer Kraft das Publikum mit Liszts kraftvollen Melodien und virtuosen Klavierpassagen mitrissen. Die beeindruckende Ausführung des Schlussakkords ließ das Publikum in tosenden Applaus ausbrechen.
Fazit: Eine glanzvolle Hommage an Liszt
Das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 in Es-Dur von Franz Liszt, präsentiert vom Luzerner Sinfonieorchester unter der Leitung von Michael Sanderling und mit Yoav Levanon am Klavier, war eine glanzvolle Hommage an die Virtuosität und dramatische Brillanz dieses Meisterwerks. Die tiefgreifende Verbindung zwischen Solist und Orchester, gepaart mit der raffinierten Leitung von Sanderling, machte diese Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis für Liebhaber klassischer Musik. Das Publikum belohnte die Protagonist*innen mit stürmischem Applaus und wurde dafür vom jungen Pianisten (*2004) mit einer kurzen, neckischen, fast lausbubenhaften Zugabe in Form der letzten aus den «12 Études, op. 10» von Frédéric Chopin beschenkt.
Emotionale Tiefen in A-Moll: Griegs Meisterwerk mit dem Luzerner Sinfonieorchester
Edvard Griegs Konzert für Klavier und Orchester in a-Moll, Op. 16, ist ein Juwel der romantischen Musik. Unter der Leitung von Chefdirigent Michael Sanderling und interpretiert von der renommierten Pianistin Elisabeth Leonskaja, präsentierte das Luzerner Sinfonieorchester eine bewegende Interpretation dieses fesselnden Werks.
Leidenschaftliche Eröffnung: Orchester und Solistin im Dialog
Die Komposition startet mit einer leidenschaftlichen Eröffnung des Orchesters, angeführt von Sanderlings energetischem Dirigat. Elisabeth Leonskaja betrat die Bühne mit einer beeindruckenden Präsenz. Der Dialog zwischen Klavier und Orchester wurde von Leonskaja mit bemerkenswerter Sensibilität gestaltet. Die klaren, emotionalen Linien ihrer Interpretation fesselten das Publikum von Anfang an.
Leonskajas Meisterschaft: Technik und Ausdruck in Harmonie
Elisabeth Leonskajas pianistische Meisterschaft offenbarte sich in jeder Note. Ihre Technik war makellos, aber noch beeindruckender war die Tiefe ihres musikalischen Ausdrucks. In den zarten Momenten des Andante-Satzes entlockte sie dem Klavier eine Intimität, die das Publikum in eine märchenhafte Welt entführte. Gleichzeitig bewältigte sie die kraftvollen Passagen des Allegro molto moderato mit atemberaubender Präzision.
Sanderlings Dirigat: Feinheit und Dynamik
Michael Sanderlings fein abgestimmte Führung des Luzerner Sinfonieorchesters war ein weiterer Höhepunkt des Abends. Die dynamischen Schattierungen und subtilen Übergänge zwischen den Orchestersektionen verliehen Griegs Komposition zusätzliche Tiefe. Der Chefdirigent des Orchesters schaffte es, die Balance zwischen der orchestralen Wärme und der Klarheit der Klaviermelodien zu wahren.
Atemberaubendes Finale: Ein Meisterwerk in voller Blüte
Das Finale des Konzerts erreichte einen atemberaubenden Höhepunkt, als das Luzerner Sinfonieorchester und Elisabeth Leonskaja mit kraftvoller Einheit die dramatischen Klänge von Griegs Meisterwerk entfesselten. Der Schlussakkord hallte noch lange nach und liess das Auditorium einen kurzen Moment atemlos verharren, bevor der tosende Applaus einsetzte.
Fazit: Griegs A-Moll Konzert in Vollendung
Das Konzert für Klavier und Orchester in a-Moll von Edvard Grieg, präsentiert vom Luzerner Sinfonieorchester unter der Leitung von Michael Sanderling und mit Elisabeth Leonskaja am Klavier, war eine klangliche Offenbarung. Die emotionale Tiefe und musikalische Brillanz, die von Solistin, Dirigent und Orchester gemeinsam geschaffen wurden, machten diese Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Liebhaber der klassischen Musik. Das Publikum geizte denn auch nicht mit stürmischem Applaus, der die Pianistin immer wieder auf die Bühne zurück «beorderte», um uns schlussendlich noch die «Nocturne Nr. 2, op. 9» von Chopin als Zugabe zu gewähren.
Nach der Konzertpause war sie da, Martha Argerich, die “Pianiste Associée” des Festivals «Le Piano Symphonique 2024» des Luzerner Sinfonieorchesters, zusammen mit einem ihrer langjährigen musikalischen Wegbegleiters Mischa Maisky und der niederländischen Stargeigerin Janine Jansen.
Ein Haydn’sches Meisterwerk: Klaviertrio Nr. 39 „Zigeunertrio“ in G-Dur
Das Klaviertrio Nr. 39 in G-Dur, Hob. XV:2, von Joseph Haydn, auch als „Zigeunertrio“ bekannt, wurde vom herausragenden Klaviertrio, bestehend aus Martha Argerich, Janine Jansen und Mischa Maisky, auf beeindruckende Weise vorgetragen. Haydns spielerische Leichtigkeit und originelle Kompositionstechnik wurden durch die meisterhafte Interpretation dieses herausragenden Ensembles zum Leben erweckt.
Virtuosität und Expressivität: Argerich, Jansen und Maisky im Einklang
Martha Argerich am Klavier, Janine Jansen an der Violine und Mischa Maisky am Violoncello zeigten eine beispiellose musikalische Verbindung. Die Virtuosität von Argerichs Klavierspiel, kombiniert mit der leidenschaftlichen Intensität von Jansens Geige und der warmen Tiefe von Maiskys Cello, verschmolzen zu einer homogenen Klanglandschaft. Die Zigeunerinspiration von Haydns Werk wurde durch ihre expressiven Interpretationen authentisch zum Ausdruck gebracht.
Mendelssohns Dramatik: Klaviertrio Nr. 1 in d-Moll, op. 49
Der Übergang zu Mendelssohns Klaviertrio Nr. 1 in d-Moll, op. 49, markierte einen emotionalen Wandel. Die melancholische Dramatik dieses Werks wurde von Argerich, Jansen und Maisky mit außergewöhnlichem Feingefühl und Einfühlungsvermögen präsentiert. Die lyrischen Passagen wurden von Jansens Geigenspiel mit einer emotionalen Tiefe durchdrungen, während Argerichs Klavierkünste das Stück mit lebendiger Energie durchzogen.
Kammermusikalische Meisterschaft: Das Trio im harmonischen Dialog
Das Klaviertrio bewies seine kammermusikalische Meisterschaft durch einen harmonischen Dialog, der in jedem Moment spürbar war. Die Kommunikation zwischen den Instrumenten war von einer beeindruckenden Präzision und musikalischen Sensibilität geprägt. Die klangliche Balance und das aufeinander abgestimmte Zusammenspiel zeugten von der langjährigen musikalischen Partnerschaft dieser Ausnahmekünstler.
Argerichs Brillanz: Virtuosität gepaart mit musikalischer Intelligenz
Martha Argerich, eine lebende Legende am Klavier, beeindruckte nicht nur durch ihre technische Brillanz, sondern auch durch ihre musikalische Intelligenz. Ihr Spiel war durchdacht, nuancenreich und zugleich voller Leidenschaft. Die feinen Details und die klare Artikulation ihrer Klavierpassagen verliehen den Aufführungen eine zusätzliche Tiefe.
Fazit: Eintritt in die Welt der Meister
Das Klaviertrio, bestehend aus Martha Argerich, Janine Jansen und Mischa Maisky, bot in dieser Aufführung von Haydns „Zigeunertrio“ und Mendelssohns Klaviertrio Nr. 1 eine meisterhafte Darbietung. Ihre musikalische Virtuosität, gepaart mit einer tiefen emotionalen Interpretation, eröffnete dem Publikum einen faszinierenden Einblick in die Welt zweier musikalischer Meister. Eine Demonstration die die Seele berührte und die Exzellenz kammermusikalischer Kunst zelebrierte.
Das Auditorium feierte die Ausführenden mit entsprechendem Schlussapplaus und erhob sich für eine langanhaltende stehende Ovation..
Text: www.leonardwuest.chFotos: Philipp Schmidli www.sinfonieorchester.ch
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