Zyklus Liszt Klavierkonzert 2, Götterdämmerung, Première rencontre Elisabeth Leonskaja & David Fray, KKL Luzern, 18.1.2024, besucht von Léonard Wüst

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Première rencontre Elisabeth Leonskaja & David Fray

Chefdirigent Michael Sanderling beschwört sein Orchester.

 

Besetzung und Programm:
Luzerner Sinfonieorchester
Michael Sanderling Chefdirigent
Yoav Levanon Klavier Franz Liszt Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 A-Dur
Richard Wagner Orchestersuite aus «Götterdämmerung»
Elisabeth Leonskaja Klavier Robert Schumann Sinfonische Etüden op. 13
Elisabeth Leonskaja und David Fray Klavier
Franz Schubert Allegro a-Moll D 947 «Lebensstürme»

Das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 in A-Dur von Franz Liszt ist ein fesselndes Werk, das Virtuosität und emotionale Tiefe vereint. Die Aufführung durch das Luzerner Sinfonieorchester unter der Leitung von Chefdirigent Michael Sanderling, mit dem talentierten Pianisten Yoav Levanon, war eine glanzvolle Interpretation dieses anspruchsvollen Stücks.

Einführung in Liszts Klangwelt: Das Luzerner Sinfonieorchester unter Sanderlings Leitung

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

Das Konzert eröffnete mit einer einfühlsamen Einführung des Luzerner Sinfonieorchesters unter der präzisen Leitung von Michael Sanderling. Die kraftvollen Streicher und die nuancierten Bläser schufen eine faszinierende Atmosphäre, die das Publikum sofort in Liszts klangliche Welt entführte. Sanderlings sensible Gestaltung der orchestralen Phrasierung legte den Grundstein für ein beeindruckendes musikalisches Erlebnis.

Levanons Virtuosität: Meisterhafte Interpretation am Klavier

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

Yoav Levanon fesselte das Auditorium unmittelbar  mit einer beeindruckenden Präsenz und begann, die Tasten mit Virtuosität und Ausdruckskraft zu beherrschen. Sein Spiel zeugte von technischer Meisterschaft, während er gleichzeitig die lyrischen Elemente des Konzerts mit großer Sensibilität interpretierte. Der junge Israeli verstand es, die vielschichtigen Facetten von Liszts Komposition mit atemberaubender Klarheit und Nuancierung zu präsentieren.

Sanderlings Dirigat: Dynamik und Präzision im Einklang

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

Michael Sanderlings Dirigat erwies sich als perfekte Ergänzung zu Levanons Klavierspiel. Die dynamische Führung des Orchesters schuf eine beeindruckende Balance zwischen den verschiedenen Orchestersektionen. Die klangliche Präzision und die auf den Punkt gebrachten Übergänge unter Sanderlings Leitung verliehen dem Konzert eine bemerkenswerte Struktur und Tiefe.

Liszts Meisterwerk entfaltet sich: Gemeinsames Zusammenspiel auf höchstem Niveau

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

In den dramatischen Höhepunkten der Komposition entfaltete sich Liszts Meisterwerk in seiner vollen Pracht. Das harmonische Zusammenspiel zwischen Levanons Klavierspiel und dem Luzerner Sinfonieorchester erreichte eine beeindruckende Intensität. Die orchestrale Unterstützung betonte nicht nur die virtuosen Passagen des Solisten, sondern schuf auch eine eindrucksvolle Klangkulisse, die die emotionale Tiefe von Liszts Komposition unterstrich.

Fazit: Ein denkwürdiges Konzerterlebnis

Die Aufführung des Konzerts für Klavier und Orchester Nr. 2 in A-Dur von Franz Liszt durch das Luzerner Sinfonieorchester unter Michael Sanderlings Leitung mit Yoav Levanon am Klavier war zweifellos ein denkwürdiges Konzerterlebnis. Die Brillanz von Levanons Virtuosität, gepaart mit der präzisen Führung des Orchesters durch Sanderling, schuf eine Interpretation, die die Essenz von Liszts Meisterwerk einfing und das Publikum in ihren Bann zog. Eine Interpretation, der die künstlerische Exzellenz des Luzerner Sinfonieorchesters zelebrierte und das das Publikum mit enthuastischem Applaus belohnte, den wiederum der Pianist mit einer kurzen Zugabe belohnte.

Erhabene Klangwelten: Wagners „Götterdämmerung“

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

Die Orchestersuite aus Richard Wagners Oper „Götterdämmerung“ ist ein klangliches Monument, das das Luzerner Sinfonieorchester unter Chefdirigent Michael Sanderling meisterhaft zum Leben erweckte. In einer fesselnden Aufführung offenbarte das Orchester die epischen Dimensionen und die emotionale Tiefe dieser musikalischen Reise von Richard Wagner..

Wagners Opulenz: Prachtvolle Klangentfaltung

Die Suite begann mit einer majestätischen Pracht, bei der das Luzerner Sinfonieorchester die opulenten Klangwelten Wagners mit beeindruckender Brillanz entfaltete. Unter Sanderlings souveräner Leitung schienen die verschiedenen orchestralen Elemente miteinander zu verschmelzen, um eine grandiose Klangkulisse zu schaffen, die die Zuhörer unmittelbar in Wagners dramatische Mythologie hineinzog.

Dramatische Intensität: Meisterhafte Interpretation unter Sanderlings Führung

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

Michael Sanderling, als Dirigent, führte das Orchester mit meisterhafter Präzision durch die verschiedenen Passagen der Suite. Die dramatische Intensität, die Wagner so charakteristisch ist, wurde unter Sanderlings Führung mit beeindruckender Authentizität interpretiert. Seine sensible Balance zwischen orchestraler Wärme und kraftvoller Dynamik trug dazu bei, die dramatischen Höhepunkte der „Götterdämmerung Suite“ auf höchstem Niveau zu präsentieren.

Klangliche Vielfalt: Subtile Nuancen und kraftvolle Momente

Die musikalische Darbietung des Luzerner Sinfonieorchesters zeichnete sich durch eine bemerkenswerte klangliche Vielfalt aus. Von den zarten, intimen Momenten bis zu den bombastischen Ausbrüchen schuf das Orchester eine Palette von Emotionen, die die Vielschichtigkeit von Wagners Komposition widerspiegelte. Subtile Nuancen und kraftvolle Momente ergänzten sich zu einem eindrucksvollen Gesamtbild.

Fazit: Monumentale Interpretation von Wagners Götterdämmerung

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

Die Aufführung der Orchestersuite aus „Götterdämmerung“ durch das Luzerner Sinfonieorchester unter der Leitung von Michael Sanderling war zweifellos eine monumentale Interpretation dieses Wagner’schen Meisterwerks. Die künstlerische Brillanz des Orchesters und die einfühlsame Leitung Sanderlings schufen ein eindringliches Klangerlebnis, das die epische Erzählung von Wagners Musik in all ihrer Pracht und Dramatik wiedergab. Ein Momentum, das die klanglichen Grenzen auslotete und das Publikum in eine Welt mitnahm, in der die Götter zu Ende gehen.

Virtuosität und Lyrik: Elisabeth Leonskaja interpretiert Schumanns Sinfonische Etüden op. 13

Die Sinfonischen Etüden op. 13 von Robert Schumann gelten als anspruchsvolles Meisterwerk, das die technische Virtuosität eines Pianisten mit tiefer musikalischer Ausdruckskraft verbindet. Elisabeth Leonskaja, eine m ehr als renommierte Pianistin, präsentierte eine beeindruckende Interpretation dieser Etüden auf dem Konzertflügel, die durch eine einzigartige Verbindung von Virtuosität und lyrischer Sensibilität geprägt war.

Einführung in Schumanns Welt: Virtuose Präzision und musikalische Tiefe

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

Leonskajas Spiel eröffnete die Klangwelt von Schumann mit virtuoser Präzision. Die anspruchsvollen technischen Passagen wurden von der Altmeisterin mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit gemeistert. Dabei gelang es ihr, die musikalische Tiefe dieser Etüden zu erfassen, indem sie nicht nur die Herausforderungen der Virtuosität bewältigte, sondern auch die lyrischen Nuancen und emotionale Palette von Schumanns Komposition ausdrucksstark interpretierte.

Variationen der Emotionen: Sensible Phrasierung und dynamische Bandbreite

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

In den Sinfonischen Etüden erkundet Schumann verschiedene Variationen von Emotionen, und Leonskaja führte das Publikum durch dieses emotionale Labyrinth mit einer beeindruckenden sensiblen Phrasierung. Die dynamische Bandbreite ihrer Interpretation reichte von leisen, introspektiven Momenten bis zu kraftvollen, stürmischen Ausbrüchen. Die in Tiflis geborene Pianistin verstand es, jede Etüde als eigenständige musikalische Erzählung zu präsentieren und den Charakter jeder Variation auf subtile Weise herauszuarbeiten.

Klangliche Finesse: Virtuosität ohne Kompromisse

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

Die Sinfonischen Etüden erfordern nicht nur Virtuosität, sondern auch klangliche Finesse. Leonskaja meisterte diese Herausforderung mit einer beeindruckenden Technik, ohne dabei die musikalische Tiefe zu vernachlässigen. Jeder Ton schien unter ihren Händen mit Bedacht platziert zu sein, wodurch ein nuancenreiches und ausdrucksstarkes Klangbild entstand.

Fazit: Leonskajas Interpretation als künstlerische Brillanz

Elisabeth Leonskajas Aufführung der Sinfonischen Etüden op. 13 von Robert Schumann war zweifellos von künstlerischer Brillanz geprägt. Ihre herausragende Virtuosität, kombiniert mit einer tiefen musikalischen Sensibilität, verlieh diesen Etüden eine faszinierende Lebendigkeit. Die Pianistin schaffte es, die technischen Herausforderungen mit eleganter Leichtigkeit zu meistern und gleichzeitig die lyrischen und expressiven Facetten von Schumanns Komposition auf beeindruckende Weise zum Ausdruck zu bringen. Eine Darbietung, die die Zuhörer in Schumanns emotionale Welt entführte und zugleich die meisterhafte Interpretation von Elisabeth Leonskaja zelebrierte. Das Auditorium war denn auch sichtlich angetan und applaudierte die Tastenvirtuosin so oft auf die Bühne zurück, bis diese sich für eine kurze Zugabe wieder an den Flügel setzte.

Stürmische Lebenskraft: Schuberts „Lebensstürme“ in Virtuosität vereint

Die vierhändige Aufführung von Franz Schuberts „Allegro a-Moll D 947“ mit dem beispiellosen Pianisten-Duo David Fray und Elisabeth Leonskaja war eine musikalische Erfahrung voller Leidenschaft und Virtuosität.

Klanggewaltiges Zusammenspiel: Fray und Leonskaja im Dialog

Von Anfang an präsentierte sich das Duo Fray und Leonskaja als harmonische Einheit. Das Allegro a-Moll, auch als „Lebensstürme“ bekannt, eröffnete mit einer kraftvollen Klanggewalt. Die beiden Pianist*innen schufen ein beeindruckendes Zusammenspiel, bei dem die Stürme des Lebens in den klanglichen Weiten des Saales widerhallten.

Faszinierende Dynamik: Virtuosität und zarte Nuancen

Klavierfestival KKL 18.1.24 Konzertfoto von Philipp Schmidli

Fray und Leonskaja verstanden es, die faszinierende Dynamik von Schuberts Komposition zu erfassen. Die virtuosen Passagen wurden mit beeindruckender Präzision gemeistert, während sie gleichzeitig in den zarten Nuancen der lyrischen Abschnitte schwelgten. Das Spiel der beiden Ausführenden zeugte von einer tiefen musikalischen Verbindung und einer feinsinnigen Abstimmung.

Leidenschaftliche Interpretation: Emotionale Tiefe und Ausdruckskraft

Die „Lebensstürme“ verlangen nicht nur technische Brillanz, sondern auch emotionale Tiefe. Fray und Leonskaja durchlebten gemeinsam die verschiedenen Facetten dieses Sturm-und-Drang-Werks. Ihre leidenschaftliche Interpretation ließ die Emotionalität von Schuberts Musik aufblühen, und das Publikum wurde auf eine mitreißende Reise durch Höhen und Tiefen mitgenommen.

Fazit: Ein mitreißendes musikalisches Abenteuer

Die Aufführung von Schuberts „Lebensstürme“ durch David Fray und Elisabeth Leonskaja gemeinsam am Konzertflügel war ein mitreißendes musikalisches Abenteuer. Das Duo vereinte technische Brillanz mit einer tiefen musikalischen Verbindung, um die kraftvolle Lebensenergie von Schuberts Werk auf höchstem Niveau zu präsentieren. Diese beeindruckende Darbietung bezeugte nicht nur die Virtuosität der beiden Pianist*innen, sondern auch ihre künstlerische Sensibilität in der Interpretation von Schuberts leidenschaftlicher Komposition.

Das Auditorium feierte die beiden mit langanhaltendem, stürmischen Schlussapplaus und freute sich an der gewährten kurzen Zugabe.

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Philipp Schmidli  www.sinfonieorchester.ch

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Dirigent Michael Sanderlig bedankt sich beim Solisten am Piano Yoav Levanon

Pianist Yoav Levanon bedankt sich mit einem Herzen für den stuermischen Applaus

Die souveräne Altmeisterin Elisabeth Leonskaja

Elisabeth Leonskaja und David Fray vierhändig unterwegs

David Fray bedankt sich galant bei Elisabeth Leonskaja