Hochschule Luzern entwickelt Diversity-Index der 1̕000 grössten
Schweizer Firmen
Zahlreiche Unternehmen haben heute Diversity-Verantwortliche. Doch wie vielfältig sind die
Belegschaften wirklich und was tun die Firmen genau, um die Heterogenität von
beispielweise Geschlechtern, Altersklassen und Nationalitäten zu fördern? Wissenschafter
des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug IFZ erheben dies zum ersten Mal bei allen
Schweizer Firmen mit mehr als 250 Angestellten. Zudem entwickeln sie ein Instrument, mit
dem Unternehmen sich selbst einschätzen und Vielfalt fördern können.
«Eine Reihe von Studien belegen: Eine bewusst heterogen zusammengesetzte Belegschaft ist gut
für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens», sagt Prof. Dr. Sita Mazumder. Die Dozentin
und Forscherin der Hochschule Luzern – Wirtschaft leitet das Projektteam, das den schweizweit
ersten Diversity-Index entwickelt und diese Tage eine entsprechende Umfrage an die 1̕000 grössten
Schweizer Firmen geschickt hat, beziehungsweise an alle Firmen, mit mehr als 250 Angestellten.
Dabei werden die Vielfalt der Belegschaft erfasst sowie Programme und Rahmenbedingungen des
Diversity-Managements erhoben. Laut Mazumder ist ein Ziel des Index, das Management der
Vielfalt messbarer und damit auch transparenter zu machen. «Jeder Personalverantwortliche und
auch jeder Linienvorgesetzte muss sich heute mit Heterogenität auseinandersetzen. Doch nicht
immer ist klar, was genau zu tun ist und wie die Firma im Vergleich zu anderen Organisationen
dasteht», sagt sie.
Erhebung wird alle zwei Jahre wiederholt
Wenn in einem Unternehmen Menschen unterschiedlichen Alters, mit verschiedenen Lebensstilen,
Religionszugehörigkeiten und Nationalitäten usw. zusammenarbeiten, ergibt dies auch eine Vielfalt
im Denken. Starre Prinzipien und Muster werden eher hinterfragt und aufgebrochen. «Firmen mit
einer gut gemanagten Vielfalt der Belegschaft sind innovativer – und das ist ein ökonomischer
Vorsprung. Ein Beispiel dafür ist, dass oft die Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt steigt und sich
dadurch ein grösserer Rekrutierungspool erschliesst», so Mazumder. Doch wie können Firmen
Vielfalt begünstigen und aktiv leben? Was heisst in dem Kontext «gut gemanaged»? Neben der
Erstellung des Index widmet sich das Team des IFZ dieser Frage und entwickelt ein Instrument, das
Unternehmen im Rahmen eines Selfassessments zum Diversity Management ermöglicht, sich selbst
einzustufen und Fördermassnahmen zu eruieren. Erhebungen für den Index selbst werden alle zwei
Jahre durchgeführt, damit auch Tendenzen transparent festgehalten werden.
Vom Bund gefördert und mit prominenter Unterstützung
Die Firmen können bis am 30. Juni 2013 an der Online-Umfrage teilnehmen. Sicher ist dem
Forschungsteam bereits heute prominente Unterstützung: Die Kommission für Technologie und
Innovation KTI des Bundes trägt den Index, Projektpartner sind zudem AXA Winterthur, Credit
Suisse, Ernst & Young, Guido Schilling AG, Zuger Kantonalbank und BILANZ.
Zum Fragebogen für Firmen und für mehr Informationen: www.diversity-index.ch
Kontakt für Medienschaffende:
Hochschule Luzern – Wirtschaft
Prof. Dr. Sita Mazumder, Dozentin und Projektleiterin Diversity-Index
T +41 41 757 67 53, E-Mail: sita.mazumder@hslu.ch