Heute spielt fossiles Erdgas schweizweit und im Kanton Luzern eine wichtige Rolle in der Wärmeversorgung sowie für die Prozessenergie in der Industrie. Der Verbrauch von Erdgas als Brennstoff verursacht dabei etwa ein Sechstel der CO₂-Emissionen in der Schweizer Treibhausgasbilanz.
Nun hat der Kanton Luzern mit der Erarbeitung einer kantonalen Strategie zur Dekarbonisierung der Gasversorgung begonnen. Der Auftrag der Erarbeitung einer Strategie stammt aus einer Massnahme des Planungsberichtes Klima und Energie (KS-E1.1) . Die Strategie wird in Zusammenarbeit mit einer externen Begleitgruppe erarbeitet. Diese besteht aus kantonalen Gasversorgern, Gemeinden und weiteren Branchenakteuren. Die Strategie verfolgt das Ziel, in der Industrie und im Gebäudebereich – den heute noch erdgasnutzenden Sektoren – bis 2050 auf Erdgas zu verzichten und trägt damit zum Klimaschutzziel „Netto null 2050“ bei. Der Ersatz von Erdgas stärkt zudem die Versorgungssicherheit und verringert die Abhängigkeit vom Ausland. Die Strategie schafft Grundlagen zur Frage, wie der Ersatz von fossilem Gas durch erneuerbare Energieträger gelingt. Dabei sollen auch Aussagen zur möglichen Anpassung und Erweiterung der dafür erforderlichen Infrastruktur getroffen werden, beispielsweise zu Transportleitungen, Speicher und Umwandlungsanlagen.
Derzeit befindet sich die Strategie in der ersten Phase einer umfassenden Situationsanalyse, bei der unter anderem erste Ergebnisse aus Umfragen an Gemeinden und Unternehmen ausgewertet werden. In einer zweiten Phase werden verschiedene Maßnahmen zur Zielerreichung definiert. Die Finalisierung und Publikation der Strategie ist gegen Ende 2027 vorgesehen.