Neue Untersuchungen der Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz zeigen, dass das Luzerner Trinkwasser die Höchstwerte für PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) erfüllt. In allen Proben konnten aber Rückstände dieser Stoffe nachgewiesen werden.
PFAS sind eine Gruppe von über 10’000 verschiedenen chemischen Stoffen, die aufgrund ihrer hohen Stabilität als Ewigkeitschemikalien bezeichnet werden. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften werden sie häufig verwendet, beispielsweise bei der Herstellung von Regenbekleidungen, Farben, Feuerlöschschäumen, Teflonpfannen oder Lebensmittelverpackungen. Auf diesem Weg können sie in die Umwelt und in das Trinkwasser gelangen. Da PFAS verschiedene gesundheitliche Risiken bergen, hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen zur Sicherstellung des Gesundheitsschutzes Höchstwerte für heikle PFAS festgelegt.
72 Proben untersucht
Im Rahmen einer schweizweiten Kontrolle wurden im Jahr 2023 28 Luzerner Trinkwasserproben auf PFAS und auf Trifluoressigsäure (TFA) untersucht. Letzteres kann beispielsweise beim Abbau von PFAS oder aus Kühlmitteln entstehen. Zur Erweiterung des Wissenstandes zur Verbreitung von PFAS hat die Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz (DILV) im Rahmen ihrer Kontrolltätigkeiten im Jahr 2025 weitere Untersuchungen durchgeführt. Dazu wurden in diesem Jahr weitere 44 Proben bei 38 Trinkwasserversorgungen erhoben und im kantonalen Labor untersucht.
Höchstwerte.
Wie bereits im Jahr 2023 lagen alle diesjährigen Proben unter den in der Schweiz geltenden Höchstwerten. Auch der strengere Höchstwert der EU, der voraussichtlich 2026 von der Schweiz übernommen wird, wurde bei allen Proben nicht überschritten. Wie Beispiele aus anderen Kantonen aber zeigen, können auch lokale Verunreinigungen durch PFAS auftreten, beispielsweise durch Altlasten oder Bautätigkeiten. Daher müssen weitere Untersuchungen durch das DILV und die Trinkwasserversorgungen durchgeführt werden.
Trinkwasser schützen
In 40 Prozent der Proben wurden Spuren von PFAS und in allen Proben Rückstände von Trifluoressigsäure nachgewiesen. „Über die Langzeitauswirkungen dieser Stoffe ist noch nicht viel bekannt und alle Fälle werden für diese auch neue Höchstwerte festgelegt.“ „Es muss daher dafür gesorgt werden, dass nicht noch mehr dieser Stoffe in die Umwelt gelangen und damit ins Trinkwasser gelangen“, so Kantonschemiker Silvio Arpagaus.