Kanton Luzern stärkt berufliche Integration: INVOL wird reguläres Angebot – besserer Zugang für Spätzugewanderte

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INVOL-Teilnehmer Cengiz Yasar (links) und ein Kollege während des Unterrichts.

Die bewährte Integrationsvorlehre INVOL für Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich und für Zugewanderte aus EU/EFTA- und Drittstaaten wird im Kanton Luzern ein reguläres Bildungsangebot am Zentrum für Brückenangebote (ZBA). Zusätzlich baut der Kanton Luzern die vorgelagerten Unterstützungsangebote für spätzugewanderten Personen aus EU/EFTA- und Drittstaaten gezielt aus, um auch ihnen den Einstieg in eine berufliche Grundbildung zu erleichtern.

Die Integrationsvorlehre INVOL bereitet jugendliche und erwachsene Geflüchtete und Zugewanderte auf eine berufliche Grundbildung vor und fördert somit ihre berufliche Integration. Im Jahr 2018 im Rahmen eines Pilots gestartet, hat sich das Programm seither schweizweit bewährt. Darum hat der Bund bereits im vergangenen Jahr entschieden, dass die INVOL als dauerhaftes Angebot weitergeführt werden soll. Damit gehört die weiterhin am Zentrum für Brückenangebote ZBA umgesetzte INVOL nun auch im Kanton Luzern zu den regulären Bildungsangeboten.

Das einjährige Brückenangebot zur Vorbereitung auf eine Berufslehre kombiniert Praxis und Schule: An drei Tagen arbeiten die Teilnehmenden in einem Praktikumsbetrieb, an zwei Tagen besuchen sie den Unterricht am ZBA in Luzern. Das Angebot richtet sich an Personen im Alter von 18 bis 40 Jahren, die spät in die Schweiz zugewandert sind, nicht hier die Schule besucht haben und ein Sprachniveau zwischen A2 und B1 mitbringen. Die Teilnahme ist – abgesehen von einem Schulgeldbeitrag (350 CHF pro Jahr) und Schulmaterialkosten – kostenlos.

Ausbau der vorgelagerten Angebote
Für Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich bestehen bereits etablierte Zuständigkeiten und Prozesse, um sie an Bildungsmassnahmen wie die INVOL heranzuführen. Um neu auch Zugewanderten aus EU/EFTA- und Drittstaaten den Einstieg in die INVOL zu erleichtern, hat der Kanton Luzern für sie folgende Angebote geschaffen, die auf die vorgelagerten Prozesse (z.B. Erstgespräche, Beratungs- und Abklärungsangebote) fokussieren:

  • Kostenlose Kurzberatung im Beratungs- und Informationszentrum für Bildung und Beruf (BIZ): Jeweils am Freitagnachmittag zwischen 14 und 16 Uhr werden INVOL-Interessierte im Berufsinformationszentrum (BIZ) gezielt zur Integrationsvorlehre beraten.
  • Sprach- und Kompetenzförderung: Der Kanton Luzern unterstützt neu INVOL-Interessierte mit geringen Sprachkenntnissen gezielt durch Deutsch- und Grundkompetenzkurse, damit sie sprachlich und fachlich optimal auf den Einstieg in eine Ausbildung vorbereitet sind. Für die Sprachkurse als Vorbereitung der INVOL stehen im aktuellen Jahr zusätzlich CHF 30’000 zur Verfügung.
  • Vorbereitungsangebot INVOL V: Wer mehr als ein Jahr Zeit zur Vorbereitung auf eine reguläre berufliche Grundbildung benötigt, kann vorgelagert zur INVOL das Angebot INVOL V absolvieren.
  • Verbesserung des Zuweisungssystems: Neu zugewanderte Personen aus dem EU/EFTA-Drittstaatenraum werden nach dem Erstgespräch beim Amt für Migration bedarfsgerecht an das BIZ, die FABIA, ein Sozialberatungszentrum oder eine andere zuständige Stelle weitergeleitet, um Unterstützung beim Spracherwerb oder weiteren Bereichen zu erhalten.

    «Mit INVOL als regulärem Angebot und der erweiterten Unterstützung für Zugewanderte investieren wir gezielt in Menschen mit Potenzial, die arbeiten und sich einbringen wollen. So stärken wir nicht nur die Integration, sondern begegnen auch dem Fachkräftemangel in zentralen Branchen», sagt Dr. Armin Hartmann, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern.

    Fachkräfte fördern, Integration stärken
    INVOL ist ein nationales Integrationsprogramm, das vom Staatssekretariat für Migration SEM in Zusammenarbeit mit den Kantonen und den Organisationen der Arbeitswelt getragen wird. Das Ziel: das berufliche Potenzial von Geflüchteten und Zugewanderten besser nutzen, ihre Abhängigkeit von Sozialhilfe senken und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Auch Unternehmen profitieren – sie lernen engagierte INVOL-Teilnehmende und mögliche künftige Nachwuchskräfte für ihren Betrieb kennen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Integration. Der Kanton Luzern budgetiert die unterschiedlichen Massnahmen aktuell mit rund CHF 120’000, wovon die Hälfte der Kosten vom SEM getragen wird.


    Strategiereferenz
    Diese Massnahme dient der Umsetzung der politischen Schwerpunkte im Bereich
    – Globalisierung / Bildung / Vernetzung von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft / Kultur
    – Gesellschaftlicher Wandel
    gemäss Kantonsstrategie


    Anhang

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